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Heidfeld: "Man muss ein bisschen halblang machen"
Nick Heidfeld im 'F1Total.com'-Interview über die genesene Schulter, seine Rückkehr nach Hinwil und die Hoffnungen für die Saison 2006
(Motorsport-Total.com) - Entgegen der Prognosen zahlreicher Experten konnte sich Nick Heidfeld in der zurückliegenden Saison gegenüber dem höher eingeschätzten Mark Webber im BMW WilliamsF1 Team als mindestens gleichwertiger Spitzenfahrer etablieren. Obwohl er die letzten fünf Rennen auslassen musste, landete er im WM-Klassement direkt hinter dem Australier auf Rang elf.

© BMW
Nick Heidfeld ist nach fünf Rennen Pause wieder heiß auf die Formel 1
Durch die Zwangspause konnte der 28-Jährige in den vergangenen Monaten seine Akkus aufladen, weshalb er nun umso hungriger ist, wieder einen Grand Prix zu bestreiten. Vorige Woche stieg er dann in Barcelona erstmals seit langem in ein Formel-1-Auto, und am Samstag war er einer der Stargäste bei der BMW Motorsport Party im österreichischen Seefeld. Dort traf er sich mit 'F1Total.com' zum Interview.#w1#
Schnee ist für "Quick Nick" nichts Ungewöhnliches
Frage: "Nick, du bist den Schnee hier ohnehin gewohnt, denn bei dir in der Schweiz habt ihr sicher auch Schnee, nicht wahr?"
Nick Heidfeld: "Ja. Ich lebe in der Nähe von Zürich, wo es auch viel Schnee hat. Leider darf ich aber vertraglich nicht Skifahren. Das macht es ein bisschen schwierig..."
Frage: "Ist es angenehm, den neuen - und auch irgendwie alten - Arbeitsplatz quasi vor der Haustür zu haben?"
Heidfeld: "Ja. Ich fahre keine Viertelstunde zur Firma. Ich war schon ein paar Mal dort, die ersten paar Mal, um den Sitz anzupassen. Da kam es mir wirklich so vor, als wäre ich nie weg gewesen. Die meisten Leute sind noch die gleichen. Ich war immerhin drei Jahre dort. Da kennt man sich natürlich."
Frage: "Und die Leute von BMW kennst du sowieso..."
Heidfeld: "Die Leute von BMW kenne ich von dieser Saison auch, ja. Das macht mir alles recht einfach."

© xpb.cc
In Barcelona kehrte Nick Heidfeld vergangene Woche ins Cockpit zurück Zoom
Frage: "Ende der Saison musstest du verletzungsbedingt einige Rennen auslassen. Jetzt ist wieder alles okay, nehme ich an. Bist du schon heiß auf die neue Saison?"
Heidfeld: "Ja, klar! Ich war ganz heiß darauf, den ersten Test in Barcelona zu fahren - drei Tage, und es hat riesig Spaß gemacht. Zu sehen, dass die Verletzung komplett ausgeheilt ist, war für mich wichtig. Nach meinem Schulterbruch habe ich natürlich in erster Linie daran gearbeitet, die Muskeln wieder aufzubauen. Es war dann auch alles völlig problemlos. Natürlich war es hart, die letzten fünf Rennen auszusetzen, aber: Shit happens!"
Formel 1 im Fernsehsessel ist nichts für Heidfeld
Frage: "Lernt man etwas, wenn man sich die Rennen im Fernsehen ansieht?"
Heidfeld: "Man lernt mehr, wenn man selbst dabei ist und fährt!"
Frage: "Fährt sich der neue V8-Motor ganz anders als der V10?"
Heidfeld: "Er hat einfach deutlich weniger Leistung. Von der Fahrbarkeit her ist er auch schon sehr, sehr gut - überraschend gut eigentlich für einen neuen Motor. Auch überraschend und positiv waren meiner Meinung nach die wenigen Vibrationen, wo ich doch einige Bedenken hatte, nachdem ich einiges darüber gelesen und gehört hatte. Der Motor hat schon andere Vibrationen und fühlt sich anders an, aber es ist in keinem Bereich irgendetwas negativ."
Frage: "Was sind deine realistischen Hoffnungen und Pläne für 2006?"
Heidfeld: "Das Wichtigste ist in meinen Augen, dass wir eine aufsteigende Tendenz sehen. Ich bin nicht zu BMW gekommen, weil ich erwarte, dass wir nächstes Jahr gewinnen, sondern weil ich hoffe, dass wir in ein paar Jahren ganz vorne mitfahren und um den Titel kämpfen werden. Ich wünsche mir, dass wir die richtigen Schritte machen und dass sich die Teams gut zusammenfinden. Ende des Jahres können wir dann sagen, dass wir ein Team sind - und nicht mehr BMW und Sauber."
Weihnachten wird Heidfeld mit Frau und Kind verbringen
Frage: "Was sind deine persönlichen Pläne für den Rest des Winters?"
Heidfeld: "Wir haben hier die Abschlussfeier von BMW. Anschließend werde ich nach Hause fahren, Zeit mit der Familie verbringen und gucken, dass ich fitnesstechnisch auf Vordermann komme."
Frage: "Worauf können sich deine Fans und Freunde nächstes Jahr freuen?"
Heidfeld: "Darauf, dass ich wieder alles geben werde. Hoffentlich kann ich ein paar spannende Rennen zeigen. Ich werde 100 Prozent geben, um vorne dabei zu sein, aber man muss wie gesagt ein bisschen halblang machen, denn man darf nicht erwarten, dass wir gleich an der Sitze mitfahren können."

