Heidfeld ist vom Diffusorurteil enttäuscht
Nick Heidfeld sieht das gestrige Diffusorurteil kritisch: Die eigenen Ziele in weite Ferne gerückt - Teamkollege Robert Kubica ist ganz gelassen
(Motorsport-Total.com) - Beim BMW Sauber F1 Team läuft die Entwicklungsarbeit am neuen Doppeldiffusor auf Hochtouren - und nicht erst seit gestern. Die deutsch-schweizerische Mannschaft hat sich für den Ernstfall vorbereitet und will das neue Bauteil spätestens beim Europaauftakt der Formel-1-Saison in Barcelona bereit haben. "Wenn gestern ein anderes Urteil gefällt worden wäre, dann könnten wir jetzt in einer guten Position sein", kommentierte Nick Heidfeld bei der Ankunft in Schanghai.

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Nick Heidfeld darf ab dem Barcelona-Rennen mit einem neuen Diffusor rechnen
"Ich hätte uns weiter vorne erwartet", gab der Mönchengladbacher offen zu, "aber ich habe natürlich nicht damit gerechnet, dass die Teams mit solchen Diffusoren auftrumpfen. Wenn diese Teams diese Diffusoren nicht hätten, dann wären wir in der Position, um die Ergebnisse zu kämpfen, die wir uns selbst als Ziel gesteckt hatten. Ich hatte gehofft, dass die Diffusoren für illegal erklärt werden. Aber jetzt wird alles schwieriger für uns."#w1#
"Anfangs war ich mir sicher, dass man sie für legal erklären würde, aber in den vergangenen Tagen hatte ich dann das Gefühl, dass es auch anders kommen könnte", beschrieb Heidfeld seine Erwartungen vor dem Urteilsspruch der FIA-Berufungsrichter in Paris. "Wir müssen es jetzt so hinnehmen." Er bestätigte, dass man beim BMW Sauber F1 Team schon seit einigen Wochen an einer entsprechenden Lösung arbeite.
"Nicht erst seit der gestrigen Entscheidung", so Heidfeld. "Das Team arbeitet schon länger daran. Soweit ich weiß, sollen wir für Barcelona ein großes Aerodynamik-Update bekommen. Da soll auch etwas neues beim Diffusor dabei sein. Aber es ist schwierig, etwas solch Extremes von anderen Teams zu adaptieren. Man muss dafür viele Dinge am Auto ändern. Nicht nur am Diffusor, sondern auch an der Fahrzeugfront."
¿pbvin|512|1454||0pb¿Teamkollege Robert Kubica hat die Diskussionen und Entscheidungen bezüglich des umstrittenen Bauteils in seiner typischen Art verfolgt: entspannt und gelassen. Entsprechend kommentierte er: "Letztlich erzählen alle immer, dass es einen riesigen Vorteil bringt. Vielleicht ist das so, vielleicht aber auch nicht. Ich kann das kaum sagen, denn ich habe einen solchen Diffusor noch nie am Auto gehabt und weiß also nicht, wie groß der Vorteil wirklich ist."
"Man baut das Teil nicht einfach an und fährt sofort schneller - so einfach ist das nicht", mahnte auch der Pole. "Ich denke, wir müssen einfach konsequent weiterarbeiten, und weiter verbessern und dann müssen wir darauf hoffen, so schnell wie möglich einen Vorteil aus der Situation zu ziehen. Ich habe keine Ahnung, wie lange das dauern wird. Es gibt auf jeden Fall keine Garantie, dass man den Diffusor anbaut und dann sofort der Schnellste ist."

