• 19.03.2013 15:07

  • von Roman Wittemeier

Heidfeld: "Ich vermisse die Formel 1"

LMP1-Pilot Nick Heidfeld und seine offene Rechnung mit der Königsklasse: Der fehlende Sieg und der "bescheidene Abgang" - Mit Rebellion in WEC und ALMS

(Motorsport-Total.com) - Während die Formel 1 im Albert Park zu Melbourne das erste Rennwochenende des Jahres absolvierte, steuerte Nick Heidfeld in den USA einen LMP1-Prototypen. Der 186-malige Grand-Prix-Teilnehmer nahm mit dem Schweizer Team Rebellion am Saisonauftakt der American-Le-Mans-Series (ALMS) in Sebring teil. Mit Erfolg: Heidfeld und seine Kollegen Neel Jani und Nicolas Prost holten Gesamtrang drei und gewannen die ALMS-Wertung zum Start in das Rennjahr 2013.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld: Die Formel 1 im Blick, die Le-Mans-Szene als beste Alternative Zoom

"Ich vermisse die Formel 1 unglaublich. Ich wäre gern noch dort in einem guten Auto", gibt der Deutsche im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' offen zu. Heidfeld ist hin- und hergerissen zwischen seinem Wunsch nach mehr Grand-Prix-Einsätzen und der Faszination für die schnellen Le-Mans-Prototypen. "Es macht unheimlich viel Spaß, etwas Neues zu probieren. Die Formel 1 ist nicht langweilig, aber sich mal komplett in eine andere Szene hinzuarbeiten, ist etwas Tolles."

im vergangenen Jahr versuchte Heidfeld unter anderem Fahrzeuge im Porsche-Supercup, in der VLN-Szene und in der australischen V8-Supercar-Serie aus. "Weil ich Autofahren so gern mag", erklärt er. Die Abstecher in "neue Motorsportwelten" dienten dem Vergnügen und der Findung eines neuen Betätigungsfeldes. Was bleibt unter dem Strich stehen? Die Le-Mans-Prototypen sind die beste Alternative für einen Formel-1-Fahrer - die Nummer zwei in der Rangliste der Motorsport-Bühnen. "Die Formel 1 ist nun einmal die Spitze, mehr geht im Motorsport nicht", sagt der Mönchengladbacher.

"Was es für mich persönlich etwas schwieriger macht, ist die Tatsache, dass ich nicht einen einzigen Sieg einfahren konnte. Ich habe nicht das erreicht, was ich gern erreicht hätte", blickt Heidfeld auf seine knapp zwölf Jahre in der Formel 1 zurück. "Ohne arrogant klingen zu wollen: Wenn ich sehe, wer alles in der Formel 1 Siege geholt hat, dann denke ich, dass es bei mir durchaus auch hätte klappen können. Als zweiter Faktor, der es mir nicht gerade leicht gemacht hat, zählt mein Abgang. Der war bescheiden", sagt er ganz offen. Der 35-Jährige war nach dem Grand Prix von Ungarn 2011 bei Lotus durch Bruno Senna ersetzt worden.

Was Nick Heidfeld an seinem neuen Umfeld in der Langstreckenszene begeistert, warum Alexander Wurz vor jedem Renneinsatz eine Gänsehaut bekommt und warum die früheren Formel-1-Techniker Dieter Gass und Pascal Vasselon in der WEC einen Paarlauf der besonderen Art hinlegen, lesen Sie am morgigen Mittwoch im Rahmen eines Themenspecials in der WEC-Rubrik von 'Motorsport-Total.com'.