• 19.03.2013 12:38

  • von Roman Wittemeier

Heidfeld, Jani und Prost: Sieger mit kleinem Pokal

Außer Audi gab es einen weiteren LMP1-Sieger in Sebring: Rebellion gewinnt ALMS-Saisonauftakt - Jani und Heidfeld: Von Sorgen und Siegen

(Motorsport-Total.com) - Klingt komisch, ist aber so: Beim 12-Stunden-Rennen in Sebring hat nicht der Sieger die meisten Punkte bekommen. Weil die beiden erfolgreichen Audis beim Saisonauftakt der American-Le-Mans-Series nicht punktberechtigt waren, holten die drittplatzierten Neel Jani, Nick Heidfeld und Nicolas die meisten Punkte in der ALMS-Wertung. Das Rebellion-Trio war vor dem HPD von Muscle Milk (Luhr/Graf/Dumas) im ersten Lauf des Jahres erfolgreich.

Titel-Bild zur News: Nicolas Prost, Nick Heidfeld, Neel Jani

Nicolas Prost, Nick Heidfeld und Neel Jani fuhren in Sebring auf das Podest Zoom

"Es fühlt sich nicht so richtig wie ein Sieg an", beschreibt Heidfeld im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' seine Eindrücke nach dem ersten Rennen des Jahres. "Das Gefühl des Sieges hast du nur, wenn du als Erster durchs Ziel fährst und auf dem Podium ganz oben stehst." Die Fahrerpaarung genoss den Augenblick dennoch. Mal versprühte Champagner, bekam die Dusche der Sieger ab und versprühte entsprechenden Duft aus den triefend nassen Overalls.

"Unser Erfolg hat ohne Zweifel großen Wert. Le Mans ist noch größer, aber auch Sebring hat in den Geschichtsbüchern des Motorsports einen hohen Stellenwert. Das ist ein außergewöhnliches Rennen. Hier mal auf dem Podium gestanden zu haben, ist ein tolles Gefühl", sagt der deutsche Ex-Formel-1-Pilot. Heidfeld und seine beiden Kollegen im Lola-Toyota hatten während der zwölf Stunden kaum sichtbare Probleme. Alle drei Fahrer waren starken Rundenzeiten unterwegs.

Kleinigkeiten bremsen den Rebellion

"So ganz ohne Probleme läuft solch ein 12-Stunden-Rennen eigentlich nie. Es war nichts Gravierendes dabei, aber es gab eben doch ein paar Kleinigkeiten", so Heidfeld. "Ich hatte beispielsweise zwischendurch mal keinen Funk. Nach einer Safety-Car-Phase hätte es fast gekracht, als sich vor mir einer drehte. Ich habe mit einen Bremsplatten eingefangen." Später verzeichnete das Team auch noch einige Probleme mit der Schaltung.


Fotos: 12 Stunden von Sebring


"Irgendetwas stimmte während der gesamten Woche nicht an unserem Auto", erklärt Jani. "Es war ganz komisch. Ohne jetzt respektlos erscheinen zu wollen, aber im Normalfall sind wir immer etwas schneller als das Schwesterauto. In Sebring mussten wir uns verdammt strecken, um überhaupt den gleichen Speed gehen zu können. Das war komisch, das müssen wir uns nun einmal genau anschauen", so der Schweizer. Im letzten Stint erlebte Jani weitere Probleme: "Ich konnte eine Dritte-Gang-Kurve nur noch im zweiten Gang fahren."

"Unser Tempo insgesamt war okay. Unter normalen Umständen hätten wir den Muscle-Milk-HPD aber nicht halten können", bilanziert Heidfeld das aktuelle Kräfteverhältnis in der ALMS. Teampartner Jani grinst: "Die wollten offenbar irgendwie nicht gewinnen." Bei der Konkurrenz von Pickett gabe es zwei Strafen, eine Kollision, ein verlorenes Vorderrad nach einem Boxenstopp von Lucas Luhr - zu viele Zwischenfälle, um den Speed in einen Sieg ummünzen zu können. "Ich hoffe, dass wir mit unserem Update demnächst etwas zulegen können", erklärt Heidfeld seinen Wunsch.