• 05.04.2007 13:25

Heidfeld: "Haben an der Zuverlässigkeit gearbeitet"

Nick Heidfeld im PK-Interview über die verbesserte Zuverlässigkeit seines F1.07, das Verbot der Traktionskontrolle und die Facetten der Einheitsreifen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nick, ihr habt ja auch hier getestet. Was für einen Unterschied macht das für dich und dein Team?"
Nick Heidfeld: "Es war ein guter Test - unser erster guter Test, aber leider gab es eine Verzögerung, als ich den Bordfeuerlöscher einmal betätigen musste, aber ansonsten war alles okay. Wir hatten mit dem Wetter ein bisschen Pech, aber es ist gut, dass das Team einmal Teile ausprobieren konnte, speziell beim Getriebe. Nach dem ersten Rennen hatten wir einige Schwierigkeiten mit Roberts (Kubica; Anm. d. Red.) Auto, aber die neuen Teile dafür scheinen zu passen."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld ist aus deutscher Sicht das heißeste Eisen in Malaysia

Frage: "In Australien warst du beinahe auf dem Podium. Was für ein Gefühl hast du auf dieser Strecke?"
Heidfeld: "Ich mag sie sehr. Ich komme jedes Jahr hierher und fühle mich wohl - und ich denke, wir sollten unsere Form aus Melbourne mitnehmen können. Einige Leute glauben, dass Melbourne eine eigene Strecke ist und dass sich alles auf den Kopf stellen kann, aber ich denke das nicht, denn beim Testen war die Pace ähnlich wie in Melbourne. Wir haben auch neue Teile und werden hoffentlich beide Autos ins Ziel bringen. Das ist nach Roberts Ausfall in Melbourne unsere Hauptsorge, aber daran haben wir wie gesagt gearbeitet und es sollte okay sein."#w1#

Frage: "Wo steht ihr in der Hierarchie?"
Heidfeld: "Nach Melbourne würde ich sagen auf Platz drei, was ein bisschen besser ist als nach den Wintertests erwartet. Ich hatte gehofft, dass wir dort stehen würden, aber Renault wird vielleicht noch stärker werden. Wir arbeiten gleichzeitig hart daran, den Abstand zur Spitze zu verkürzen. McLaren ist nicht weit weg, aber es wird verdammt schwierig für alle, Ferrari einzuholen. Ich weiß, es ist eine lange Saison. Wir geben unser Bestes."

Frage: "Die Traktionskontrolle soll verboten werden. Was sagst du dazu?"
Heidfeld: "Ich freue mich sehr darauf. Es ist nur eine weitere Änderung, aber eine gute, denn einer der wichtigsten Teile des Fahrers ist die Kontrolle - das Bremsen, Beschleunigen, Lenken, das sind die Hauptsachen. Das Fahren wird mehr Spaß machen, aber am Kräfteverhältnis wird sich nicht so viel ändern. Als wir die Traktionskontrolle vor ein paar Jahren eingeführt haben, waren die schnellen Fahrer weiterhin schnell. Nur im Regen waren die Abstände ein bisschen größer. Ich fahre nun schon seit Jahren mit Traktionskontrolle. Es war sehr interessant, aber die vorgeschlagene Richtung ist die richtige, auch weil man dann vielleicht einen Vordermann besser unter Druck setzen kann, denn man wird leichter in Fehler gehetzt. Wir werden mehr Slides sehen, aber natürlich wird man versuchen, nicht zu viel zu rutschen. Der Unterschied wird nicht groß sein, aber ich freue mich darauf."

Frage: "Inwiefern betrifft euch die neue Unterbodenregelung?"
Heidfeld: "Bei uns gibt es kein neues System, alles ist genau wie vorher."

Frage: "Du bist den ersten Stint in Australien mit den weichen Reifen gefahren. Wie siehst du das heute?"
Heidfeld: "Es ist okay. Die Lage ist für alle gleich, speziell am Beginn ist es interessant, welche Strategien die Leite wählen. In Melbourne waren die weichen Reifen besser als erwartet. Ich dachte, ich könnte mit den weichen Reifen am Beginn in Probleme geraten, aber sie hielten ganz gut. Die Unterschiede zwischen den Typen sind groß, weil es nur vier für alle Rennen gibt. Als Fahrer möchte man den besten Reifen für jedes Rennen und mehr Typen zur Verfügung haben, aber unter diesen Umständen macht Bridgestone einen guten Job. Die Ingenieure und Fahrer haben ein bisschen mehr Arbeit damit, das Beste herauszuholen, aber das ist keine große Sache."