• 16.04.2010 13:25

  • von Fabian Hust

Heidfeld: "Ferrari fehlt der letzte Pfiff"

Der Mercedes-Ersatzfahrer analysiert das aktuelle Kräfteverhältnis und erklärt, dass er sich nach wie vor nicht damit abgefunden hat, nur Zuschauer zu sein

(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld hatte auf das Cockpit bei Mercedes an der Seite von Nico Rosberg geschielt, doch als Michael Schumacher sich für eine Rückkehr in die Formel 1 entschied, war für den Mönchengladbacher nur noch der Job des Ersatzfahrers im Team übrig.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug und Nick Heidfeld

Nick Heidfeld: Beobachten ist interessant, fahren ist spannender

"Ich habe mich gut eingelebt, auch wenn es nach wie vor nicht einfach ist, sich damit abzufinden", so der 32-Jährige im Interview mit der 'auto motor und sport', dessen "vordergründiges Ziel" es natürlich nach wie vor sei, wieder ein Cockpit als Stammfahrer zu ergattern, schließlich fehlen ihm die Rennen "sehr". "Man findet sich damit nicht ab und sagt sich 'Ist ja egal'. Es ist eben nicht egal. Das ist nach wie vor ein wichtiger Teil in meinem Leben."#w1#

Natürlich habe sein Job auch den einen oder anderen Vorteil, zum Beispiel habe er nunmehr etwas mehr Ruhe. Der Arbeitsaufwand ist jedoch derselbe, schließlich muss er wie die Stammfahrer bei jedem Rennen vor Ort sein. Er könne lediglich etwas später anreisen als Rosberg und Schumacher: "Ein Vorteil ist hingegen ein neues Team kennenzulernen. Es ist das erste Mal, dass ich mit Ross Brawn und Michael, die beide mehrmals Weltmeister waren, zusammenarbeite. Es ist interessant, das zu beobachten."

Heidfeld hat nun wesentlich mehr Zeit, das Geschehen auf der Strecke zu analysieren. In seinen Augen hatte Red Bull das schnellste Auto, das jedoch "offensichtlich mit ein paar technischen Problemen" zu kämpfen hat. "Dahinter sehe ich Ferrari. Das spiegelt das Bild bei den Testfahrten wieder." Den "Roten" fehle noch "der letzte Pfiff", dafür sei das Auto jedoch standfester. Da hinter sieht der Deutsche mit Respektabstand McLaren-Mercedes sowie Mercedes.

Die Überraschung der Saison ist für Heidfeld bisher das HRT-Team: "Dass sie es überhaupt geschafft haben, obwohl man gehört hat, dass in den letzten ein oder zwei Wochen vor der Saison noch gar nichts da war". Er sehe zwar nicht gut aus, wenn ein Rennstall der Konkurrenz hinterher fahre, für die "Königsklasse des Motorsports" sei es jedoch wichtig, neue Teams haben.