Heidfeld: "Ergebnis optimal, Rennverlauf nicht"
Nick Heidfeld im Interview über seinen fünften Platz beim Grand Prix von Belgien und die Lehre nach dem Rennen über die Strecke
(Motorsport-Total.com/Premiere) - Frage: "Nick, wie würdest du dein heutiges Rennen beschreiben?"
Nick Heidfeld: "Das Ergebnis war das Optimum, der Rennverlauf nicht. Ich bin am Start schlecht weggekommen und habe dann probiert, in der ersten Kurve spät zu bremsen, um Positionen gutzumachen, was offensichtlich nicht funktioniert hat. Es sind dann ein, zwei Autos durchgeschlüpft."

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Nick Heidfeld ging vor Les Combes an Heikki Kovalainen vorbei
"Ich musste an Kovalainen vorbei, dem Einstopper, der uns lange aufgehalten hat. Das war schwieriger als erwartet, denn die Topspeeds von Renault waren sehr gut. Dann hat es funktioniert, ich habe probiert, Nico (Rosberg; Anm. d. Red.) und Webber nicht zu weit wegfahren zu lassen - und als ich in sauberer Luft war, ging es noch besser als erwartet und ich konnte die beiden durch den späteren Pitstop, wie es ja auch geplant war, vorbeiziehen."#w1#
Keine Erklärung für die Startprobleme
Frage: "Warum lief der Start nicht gut?"
Heidfeld: "Es ist für mich ein bisschen schwierig, das zu erklären. Hier hatten wir ja nach den Freien Trainings sogar die Möglichkeit, auf der Startaufstellung das Losfahren zu üben, und wir dachten, wir würden einen dementsprechend guten Start haben. Das müssen wir jetzt noch analysieren."
Frage: "Insgesamt kann man damit leben, oder?"
Heidfeld: "Ja, das war perfekt. Der fünfte Platz war das Maximum. Für das Team war es aber mit Sicherheit nicht gut, weil Robert (Kubica; Anm. d. Red.) leider keine Punkte holen konnte. Aber ansonsten ist es im Rennen besser gelaufen, was den Speed angeht. Wir waren gar nicht so weit weg von den McLarens - ich hätte sie zwar sicher nicht schlagen können, aber so riesig wäre der Abstand ohne die Probleme zu Beginn auch nicht gewesen."
Frage: "Bist du zufrieden?"
Heidfeld: "Ja, ich bin auf jeden Fall zufrieden. Wenn man einen Negativpunkt suchen würde, dann wäre es die Startperformance des Autos, die nicht gut war, und dann auch mein Fehler in Kurve eins, als ich das wiedergutmachen wollte, was einfach nicht möglich war."
Eines der einfachsten Rennen des Jahres
Frage: "War das Rennen auf dieser Strecke besonders anstrengend?"
Heidfeld: "Nein. Es war sogar eines der einfachsten Rennen, die ich in diesem Jahr hatte. Es gibt zwischendurch ja immer wieder lange Geraden, wo es nicht anstrengend ist. Und auch Eau Rouge und Blanchimont sind keine Herausforderungen mehr - also auch mental ist es nicht mehr so anstrengend."
Frage: "Nur die Boxengasse ist noch zu eng..."
Heidfeld: "Ja. Das soll bis zum nächsten Jahr ein bisschen entschärft werden, denn das man da so nah ranfährt, ist ja klar, weil man das Maximum geht. Das Problem ist: Wenn es da einer der Fahrer übertreibt und einen Crash hat, kommt keiner mehr durch."
Frage: "Ist es nun das oberste Ziel, in den letzten drei Rennen den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM abzusichern?"
Heidfeld: "Der zweite Platz ist sicher - genauso sicher, wie der dritte Platz vor der Strafe für McLaren war. Da gibt es nicht mehr viel auszurichten."

