• 18.03.2007 09:29

  • von Inga Stracke

Heidfeld: "Der vierte Platz war das Maximum"

Nick Heidfeld ist erfreut über Platz vier und seinen Raketenstart in Melbourne und hofft schon für das zweite Rennen auf weitere neue Teile

(Motorsport-Total.com) - Nach dem dritten Platz im Qualifying wollte Nick Heidfeld heute in Melbourne eigentlich auf das Podium fahren, doch gegen Ferrari und McLaren-Mercedes war für den BMW Sauber F1 Team Piloten kein Kraut gewachsen. Dennoch zeigte er sich im Interview mit 'Motorsport-Total.com' zufrieden über sein Abschneiden beim Saisonauftakt.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld und das BMW Sauber F1 Team sind die dritte Kraft in der Formel 1

Frage: "Nick, Platz vier, gute Punkte gesammelt. Wie fasst du das Wochenende zusammen?"
Nick Heidfeld: "Sehr positiv - bis auf eine Ausnahme: dass Robert (Kubica; Anm. d. Red.), der auch sehr stark unterwegs war, nicht ankommen konnte. Das ist sehr schade für das Team, einige Punkte verloren. Auf der anderen Seite hätten uns viele mit Sicherheit nicht zugetraut, dass wir überhaupt mit einem Auto ankommen, mit den ganzen Problemen, die wir im Winter hatten."#w1#

Silberpfeile im Rennen stärker als erwartet

"Wenn wir das so beibehalten können, wäre das fantastisch." Nick Heidfeld

"Noch ermutigender ist eigentlich die Pace. Die Ferraris sind vorne, was zu erwarten war, die McLarens sind im Renntrimm noch ein bisschen stärker als erwartet. Aber wie immer muss man schauen, wo wir herkommen: Vor zwei Jahren waren wir Achter in der Teamwertung - jetzt waren wir hier das drittstärkste Team. So sah es zumindest aus. Wenn wir das so beibehalten können, wäre das fantastisch."

Frage: "Bist du zufrieden mit diesem Resultat?"
Heidfeld: "Ja, sehr zufrieden, auch wenn ich gestern gesagt habe, ich möchte auf dem dritten Platz bleiben. Der vierte war das Maximum heute. Ferrari ist schneller als wir, McLaren auch ein bisschen schneller als erwartet - die waren einfach nicht zu halten."

Frage: "Du hattest wieder einen klasse Start..."
Heidfeld: "Ich habe mich gefreut über den guten Start, weil ich natürlich wusste, dass ich auf den weichen Reifen bin. Ich habe Graining erwartet und dachte, wenn ich nicht an Alonso vorbeikomme, dann fährt er mir weg. Der Start ist natürlich extrem wichtig. Das stimmt mich zuversichtlich, denn am Start habe ich auch in den letzten Saisons immer einige Positionen gutmachen können. BMW hatte letztes Jahr gute Starts. Dieses Jahr wusste es keiner so genau, weil wir noch keinen Vergleich hatten - das erste Mal mit den Bridgestones. Alle haben im Winter mit den Bridgestone-Reifen hart am Start gearbeitet."

"Ich war deutlich schneller als Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.), aber der war einfach zu weit weg. An Alonso bin ich vorbeigeschlüpft und ich habe gehofft, dass das für den Rennausgang entscheidend sein kann, aber über die ganze Renndauer waren die McLarens wie gesagt doch zu stark. Am Start haben wir anscheinend gute Arbeit geleistet."

Wegen Strategie hinter Kubica zurückgefallen

"Man muss sehen, dass wir im Winter extrem viele Probleme hatten." Nick Heidfeld

Frage: "Robert Kubica lag zwischendurch vor dir. War das die unterschiedliche Strategie und wie war eure Verteilung der Reifen?"
Heidfeld: "Ja, es war eine unterschiedliche Strategie. Schade, dass er nicht angekommen ist. Er war sehr gut unterwegs. Natürlich ist das traurig, aber das Resultat ist für den Anfang nicht schlecht. Man muss sehen, dass wir im Winter extrem viele Probleme hatten. Ich war auf der Strategie, am Anfang die weichen Reifen zu fahren, was ein bisschen riskanter war, denn da gab es das Risiko, in den Verkehr zu kommen - und genau das ist mir passiert. Robert war knapp vor mir, ich war schneller unterwegs, kam aber leider nicht vorbei."

Frage: "Wäre es sinnvoll gewesen, dich an ihm vorbeizuwinken?"
Heidfeld: "Aus meiner Sicht natürlich! Ich war zu dem Zeitpunkt schneller, weil wir auf anderen Strategien unterwegs waren. Ich war einer der wenigen Fahrer mit weichen Reifen am Anfang. Damit habe ich das Risiko genommen, in den Verkehr zu rutschen. Dafür hatte ich am Schluss die besseren, die harten Reifen, aber da war ich dann allein auf weiter Flur..."

Frage: "Jetzt steht das Heimrennen eures Sponsors Petronas in Malaysia auf dem Programm."
Heidfeld: "Ich freue mich riesig drauf! Das ist ein Rennen, wo es bei mir eigentlich immer ganz gut funktioniert hat, wo wir vom Speed her immer gut dabei waren. Ich hoffe - und bin mir recht sicher -, dass noch ein paar neue Teile bis dahin kommen. Ich gehe jetzt erst mal für eine Woche nach Hause, dann geht es rüber nach Malaysia, wo wir einen Test haben."