• 18.08.2006 09:04

  • von Fabian Hust

Heidfeld: "Da kann nicht viel passieren"

Nick Heidfeld erlebte in Indianapolis den ersten Überschlag in seiner Monoposto-Karriere und spricht über die Sicherheit in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Nach einem guten Qualifying ging Nick Heidfeld beim Großen Preis der USA im Rennen leer aus. Der BMW Sauber F1 Team Pilot lag nach dem Start in Indianapolis an siebter Stelle, als er in der ersten Kurve in eine Kollision verwickelt wurde. Der Deutsche überstand den mehrfachen Überschlag unverletzt.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld bei seinem Überschlag in Indianapolis

"Wie das bei manchen Unfällen so ist, habe ich erst gar nichts gespürt und zwei Tage später hatte ich etwas Kopfschmerzen", erinnert sich der 29-Jährige in einem Interview mit dem 'Eurosport AutoMagazin. "Der Arzt hat eine Wirbelverschiebung festgestellt, aber es wurde wieder alles eingerenkt." Schon beim nächsten Rennen in Frankreich saß Heidfeld wieder in seinem BMW Sauber F1.06.#w1#

Während der mehrfache Salto für die Fans erschreckend ausgesehen hat, blieb Nick Heidfeld am Steuer seines Autos cool: "Gerade Überschläge sehen spektakulärer aus als sie sind. Es ist in der Luft nicht anders, als würdest du im Schwimmbad einen Salto springen. Da kann nicht viel passieren. Wichtiger ist, wie man einschlägt. Darauf habe ich gewartet, aber ich wurde nur kurz durchgeschüttelt und das war's."

Der Rennfahrer hat übrigens während dem Überschlag einen Kardinalfehler begangen: Er legte reflexartig seine Hände auf den Helm, um seinen Kopf zu schützen. Der Kopf ist jedoch bereits bestens durch den Helm geschirmt. Bei einem Überschlag sollte ein Rennfahrer die Hände am Lenkrad behalten, sodass sie beim Kontakt mit dem Boden oder einem anderen Gegenstand nicht gebrochen werden können.

Heidfeld weiß, dass es in der Formel 1 eine hundertprozentige Sicherheit nie geben wird: "Das Gefährlichste in der Formel 1 ist, wenn sich die Räder berühren, wie man bei mir gesehen hat. Und wenn man da was machen wollte, würde man von den Einzelsitzern weggehen und mehr zu geschlossenen Autos kommen."

Vorschläge, wie man ein Aufsteigen der Autos verhindern kann - zum Beispiel durch Verstrebungen vor den Rädern - sahen "bescheiden" aus, wie Heidfeld betont: "Anti-Crash-Konkstruktionen kann man sicher immer weiter verbessern, gerade was den seitlichen Aufprall betrifft. Zudem sehen wir Fahrer und die Fahrergewerkschaft zu, dass die Strecken sicherer werden, die Auslaufzonen groß genug sind."