• 03.12.2004 13:38

  • von Marco Helgert

Heidfeld bekommt eine zweite Chance

Nick Heidfeld wird wohl auch in der kommenden Woche für BMW-Williams testen - hoffentlich bei besseren Wetterbedingungen

(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld strahlte nach dem absolvierten Test für das BMW-Williams-Team: "Ich habe ein gutes Gefühl und denke, dass ich meine Chance genutzt habe", sagte Heidfeld bei 'RTL'. "Ich habe gezeigt, was ich kann, und ich hoffe, dass es reicht. Ich muss jetzt abwarten und lasse mich überraschen." Die Überraschung ist eingetreten: Das Team hat noch keine Entscheidung gefällt, Heidfeld soll noch einmal an das Steuer.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld wird in einer Woche wieder in Jerez de la Frontera fahren

Dabei war der Test des Mönchengladbachers ohnehin für die kommende Woche vorgesehen. Erst durch die verweigerte Freigabe des BAR-Honda-Teams für deren Testfahrer Anthony Davidson mischte den Zeitplan ein wenig durcheinander. So kam Heidfeld eine Woche früher als geplant zum Einsatz, doch die Ergebnisse der Testfahrten waren, gerade im Vergleich zu Pizzonia, zu wenig aussagekräftig - der Regen ließ dies nicht zu.#w1#

"Ich bin von seinem Feedback und seinem gefassten Auftreten sehr beeindruckt", erklärte Williams' Technischer Direktor Sam Michael gegenüber 'Autosport', "aber wegen des Wetters sind die Ergebnisse nicht aussagekräftig. Aber bisher sind wir sehr zufrieden mit ihm." Heidfeld war am zweiten Testtag fast eine Sekunde schneller als Antonio Pizzonia.

Regen ließ keine Schlussfolgerungen zu

Doch viel hatte das offenbar nicht zu sagen, denn die erhofften Bedingungen für einen Vergleich waren nie gegeben. "Er saß im Interimsboliden mit dem neuen Heck, es ging auch darum, das zuverlässig zu machen", so Michael weiter. "Leider war die Strecke nie vollständig trocken. Wir wussten, dass er im Nassen schnell sein würde, es ist schade, dass wir nicht sehen konnten, wie schnell er bei Trockenheit ist."

Bedingt durch die widrigen Wetterbedingungen wurde bereits an eine Wiederholung des Tests gedacht, "wir diskutieren darüber", so Michael. Die Diskussionen scheinen abgeschlossen zu sein: "Er wird eine zweite Fahrt bekommen", zitiert 'AtlasF1' einen Sprecher. "Er wird auch den ursprünglich versprochenen Termin in der nächsten Woche wahrnehmen."

Damit hätte Heidfeld keine Probleme. "Es wäre schön, wenn es da trocken wäre", erklärte er. "Ich hatte mich ohnehin auf die nächste Woche vorbereitet, ich wäre also auch verfügbar." Dabei reist er nun mit einem gestärkten Selbstvertrauen zurück, denn den Regen einmal beiseite gelassen: Er war schneller als Pizzonia.

Heidfelds Chancen steigen

"Wenn Nick klar besser ist als der andere, kann Williams eigentlich nicht mehr an ihm vorbei", orakelte Heidfelds Manager Werner Heinz in Jerez gegenüber der 'Welt'. Dabei räumte man dem Mönchengladbacher nie große Chancen ein. Pizzonia kennt das Team, absolvierte in diesem Jahr vier gute Rennen für BMW-Williams. Außerdem, und unwichtig ist das nie, würde auch Sponsor 'Petrobras' einen Brasilianer im Cockpit favorisieren.

"Wenn ich keinen Stammplatz bekomme, hoffe ich wenigstens als Testpilot unterzukommen", so Heidfeld. Seine Chancen, einen Stammplatz zu bekommen, standen aber selten besser. Wenn teamintern schon so gut wie festgestanden haben sollte, dass Pizzonia das Cockpit bekommt, so wäre eine zweite Testchance hinfällig. Der 27-Jährige hat also eine klare Chance, bei BMW-Williams unterzukommen, und zur Hälfte hat er sie bereits genutzt.