• 05.08.2007 16:55

  • von Fabian Hust

Heidfeld: "Bei Alonso muss man immer auf der Hut sein"

Der BMW Sauber F1 Team Pilot über seine Drei-Stopp-Strategie und den packenden Zweikampf gegen Fernando Alonso gegen Ende des Rennens

(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld zeigte einmal mehr ein starkes Rennen, das er auf dem dritten Platz beendete. Am Start musste er seinen zweiten Rang jedoch gleich an Kimi Räikkönen abgeben: "Ein paar Autos hinter mir waren auch nah dran", erklärte der BMW Sauber F1 Team Pilot. "Ich hatte eigentlich gehofft, den zweiten Platz halten zu können. Wir waren auf der dreckigen Seite, ich glaube, das war der Hauptgrund."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Den Fans wurde erneut das packende Duell Alonso gegen Heidfeld beschert

Anschließend folgte wie schon so oft in dieser Saison ein Kampf mit Fernando Alonso: "Ich dachte, dass er vielleicht etwas länger draußen bleibt als ich", erinnert sich der Deutsche an den entscheidenden Stopp. "Das war dann letztendlich nicht der Fall, da er ein Zwei-Stopp-Rennen fuhr."#w1#

"Er hätte dadurch an mir vorbeikommen können. Aus diesem Grund habe ich versucht, in den letzten zwei Runden nochmals Druck zu machen, was in Bezug auf die Reifen schwierig war. Ich konnte jedoch einen Vorsprung herausfahren", so "Quick Nick" weiter, der bei diesem Stopp die weichere Mischung aufziehen lassen musste, mit dem das Team das ganze Wochenende über Probleme hatte.

"Ich habe dann versucht, die weichen Reifen, die wir zum Schluss verwendeten, nicht zu Beginn gleich zu vernichten", verriet der 30-Jährige sein Erfolgsrezept. "Alonso hat dann ein paar Runden lang Druck gemacht, aber man hat wieder einmal gesehen, dass man auf dieser Strecke nur schwer überholen kann."

Dass man im Rennen auf drei Stopps setzt, sei schon "recht früh klar" gewesen: "Wir wussten, dass es auf einem längeren Rennabschnitt mit den weichen Reifen schwierig würde. Aus diesem Grund wollten wir zum Schluss noch einen kurzen Abschnitt auf den weichen Reifen fahren, dies war der erste Grund."

"Der zweite Grund war, dass wir in der Top 10 recht weit vorn stehen wollten, um nicht zu viel Zeit zu verlieren. In Bezug auf die beiden Strategien gab es hier keinen großen Unterschied, aber aufgrund der Tatsache, dass sich das Feld hier etwas auseinander zieht und du vielleicht vor dir jemanden hast, der nicht so schnell ist wie du, kannst du viel Zeit verlieren. Dementsprechend war es für uns sicherlich sinnvoll, auf drei Stopps zu setzen."

Am Ende wurde es noch einmal eng zwischen Heidfeld und Alonso: "Er ist mein Lieblingsgegner, solange er hinter mir bleibt!", meint Heidfeld und grinst. "Es macht wirklich Spaß, gegen ihn zu kämpfen. Heute war es nicht ganz so spannend, weil hier das Überholen ganz schwierig ist. Er hat zwar Druck gemacht, war aber nie in einer Position, es zu probieren."

Doch der amtierende Weltmeister probierte alles, was man daran erkennen konnte, dass er dabei sogar mehrfach neben die Ideallinie rutschte: "Fernando gibt nie auf. Ich dachte, er fährt ein bisschen taktisch, lässt die Reifen abkühlen, will mir weismachen, dass er langsamer wird. Aber bei ihm muss man immer auf der Hut sein - und das war ich auch."

Unüberwindbar war für Heidfeld jedoch Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen, der vor ihm den zweiten Rang belegte: "Ich hatte gehofft, dass er auf einer Dreistoppstrategie unterwegs ist, aber offensichtlich waren sie hier wieder schneller als wir. Wenigstens am Start wollte ich vorne bleiben, vielleicht hätte sich das Rennen dann anders entwickelt, aber im Nachhinein wäre er so oder so vorbeigekommen."

Nachdem mehr als die Hälfte der Formel-1-Saison absolviert ist, können die Fahrer und Teams nun etwas entspannen, denn drei Wochen lang wird kein Rennen gefahren und auch nicht getestet - die Sommerpause steht an: "Jetzt freue ich mich darauf, mich als zweifacher Vater mit meiner Familie zu entspannen", meint der zweifache Vater.