Head: "Wir können auf dem Renault-Level fahren"
Patrick Head sieht den Melbourne-Grand-Prix als Fingerzeig für eine bessere Saison, viel Lob für Nico Rosberg, Qualifying-Performance im Fokus
(Motorsport-Total.com) - Williams-Chef Patrick Head sah in Melbourne viel Licht, aber auch viel Schatten. Das schlechte Qualifyingergebnis mit den Plätzen zwölf (Nico Rosberg) und 15 (Alexander Wurz) führte dazu, dass die beiden Williams-Piloten beinahe das gesamte Rennen über im Mittelfeld feststeckten.

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Patrick Head lobt Nico Rosberg und sieht sein Team auf dem Niveau der Renaults
So hatte Rosberg vor seinem zweiten Boxenstopp in Runde 41 insgesamt nur vier Runden, in denen er nicht durch ein langsameres Fahrzeug vor ihm behindert wurde und Head sieht die Rennpace seiner Autos logischerweise auf einem wesentlich höheren Niveau, als es in Melbourne auf den ersten Blick sichtbar wurde.#w1#
"Eigentlich will ich nicht besonders erfreut sein, wenn wir auf Platz sieben ins Ziel kommen, denn wir wollen natürlicherweise besser sein", sagte er im Anschluss an das Rennen. "Aber die Qualifikation lief schlecht, wir gingen von den Positionen zwölf und 15 ins Rennen und von diesen Startpositionen ist es sehr schwer, mehr als nur ein paar Krümel aufzupicken. Wir müssen einfach schauen, dass wir weiter vorne stehen, dann können wir sicher auf dem Level der Renaults fahren."
Viel Lob für Rosberg
Speziell Rosberg erntete viel Lob aus dem Munde von Head, dem er ein brillantes Rennen mit viel Kampfgeist zu Gute schrieb: "Sein Problem war, dass er nahezu im gesamten Rennen ein oder zwei Autos vor sich hatte. Das hat seine Rundenzeiten ziemlich zerstört, und er war nicht in der Lage in dem Tempo zu fahren, wie er eigentlich gekonnt hätte. Aber das ist unser Problem, weil wir im Qualifying einfach zu schlecht waren."
Rosbergs Teamkollege Wurz war hingegen mit vollem Tank auf einer Ein-Stop-Strategie unterwegs. Im Gegensatz zum jungen Deutschen war er somit vieler seiner Waffen beraubt und konnte nur im Verkehr mitschwimmen, bevor David Coulthards optimistischer Überholversuch dem Comeback-Rennen des Österreichers acht Runden vor Schluss ein jähes Ende setzte.
Kritik an Coulthard
Dementsprechend bissig kommentierte Head seine Sicht des Vorfalles: "Ein wenig enttäuscht bin ich von Davids Überholversuch gegen Alex, das hätte ziemlich gefährlich enden können. Ich glaube, er war viel zu weit weg, und ich bin sicher er bereut es auch. Aber egal, glücklicherweise kam niemand zu Schaden."
Der Fokus im Team liegt nun klarerweise in der Verbesserung der Qualifying-Performance, ohne den vorhandenen Rennspeed zu verlieren. Williams wird an den bevorstehenden Testfahrten von 23. bis 25. März in Sepang mit einem Auto antreten. Head ist optimistisch: "Wir haben eine gute Basis, das Auto ist gut und wir können jetzt weiterentwickeln."

