• 15.02.2007 10:39

  • von Fabian Hust

Head: "Ich wäre mehr als nur enttäuscht"

Patrick Head will die Schmach der vergangenen Saison so schnell wie möglich vergessen und erwartet vom Team einen gewaltigen Satz nach vorn

(Motorsport-Total.com) - Zu Beginn der vergangenen Formel-1-Saison hatte der Williams-Rennstall ein starkes Auto, man traute dem britischen Rennstall sogar Überraschungserfolge zu. Formel-1-Neuling Nico Rosberg konnte beim Saisonauftakt sogar die schnellste Rennrunde fahren - eine kleine Sensation. Doch dann geriet das Team von Frank Williams immer mehr in Rückstand.

Titel-Bild zur News: Patrick Head

Patrick Head ist optimistisch, dass Williams der Sprung nach vorn gelingen wird

In dieser Saison geht Williams nach der Trennung von BMW und dem Übergangsjahr mit Cosworth-Motoren mit Achtzylindern von Toyota an den Start. An die Zusammenarbeit mit den Japanern knüpft man ebenso große Hoffnungen wie an die Fahrerpaarung, bestehend aus dem aufstrebenden Nico Rosberg und dem technisch sehr versierten und erfahrenen Alexander Wurz.#w1#

In diesem Monat konnte das Team bereits 3.550 Testkilometer abspulten, im Durchschnitt hatte man 0,857 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Das Team steht unter Druck, denn die vergangene Saison, in der man in 18 Rennen lediglich elf WM-Punkte einfuhr und damit auf den achten Platz in der Konstrukteurswertung kam, möchte man so schnell wie möglich vergessen.

Nico Rosberg Alexander Wurz

Wurz und Rosberg sollen die Saison 2006 schnell vergessen machen Zoom

Laut Patrick Head habe man auf dem Aerodynamik-Sektor "ein paar sehr große Schritte" nach vorn gemacht. Völlig neu konzipiert wurde auch die Kraftübertragung, die man zusammen mit dem japanischen Partner entwickelt hat: "Es gibt also eine Menge, auf das wir uns freuen können. Es sollte ein gutes Jahr werden", glaubt der Brite in einem Interview mit 'crash.net', der die Zuverlässigkeit als größte Schwachstelle des letztjährigen Pakets ausgemacht hat.

Der Brite hofft, dass man Nico Rosberg in diesem Jahr ein zuverlässiges Auto zur Verfügung stellen kann, sodass der 21-Jährige sein Potenzial voll entfalten kann: "Er hatte im vergangenen Jahr ein paar sehr gute Rennen, was sich aber an den Ergebnissen nicht zeigte, weil ihn sein Auto im Stich gelassen hat. In diesem Jahr muss sich Nico in der Formel 1 wirklich etablieren. Das weiß er, und ich bin mir sicher, dass er dies schaffen kann, wenn wir ihm das richtige Auto dazu geben."

Nico Rosberg Alexander Wurz

Mit dem FW29 möchte Williams einen deutlichen Schritt nach vorn machen Zoom

Die Tatsache, dass Alexander Wurz seit sieben Saisons nicht mehr regelmäßig Rennen gefahren ist, sorgt bei Head nicht für Sorgenfalten auf der Stirn. Der 60-Jährige ist optimistisch, dass es nicht "allzu lange" dauern wird, bis der Österreicher den Rennalltag wieder intus hat. In jedem Fall könne man auf seine technische Expertise zählen: "Zudem kommt er sehr gut mit den Ingenieuren aus."

Nun heißt es für den Teamanteilseigner einmal mehr abzuwarten, wie sich die ersten Rennen entwickeln. Man sei "wild entschlossen", sich deutlich zu verbessern und Head wäre "mehr als nur enttäuscht", sollten sich die umfangreichen technischen und strukturellen Änderungen im Team nicht positiv bemerkbar machen. Vor allem die Zuverlässigkeit will man in den Griff bekommen und "mindestens" so zuverlässig unterwegs sein wie Renault und Ferrari im vergangenen Jahr.