• 16.06.2007 02:32

Haug sieht "keine Spannungen" zwischen den Fahrern

Mercedes-Sportchef Norbert Haug kann keine Spannungen bei den Silberpfeilen erkennen und ist stolz auf die verbesserte Motorenzuverlässigkeit

(Motorsport-Total.com) - Die Silberpfeile waren in den vergangenen Wochen das bestimmende Thema: Erst sorgte die Stallregie von Monaco für Wirbel in den Medien, dann ein Radiointerview von Fernando Alonso, in dem der Doppelweltmeister andeutete, er werde vom Team schlechter behandelt als Lewis Hamilton. Dennoch könne von Spannungen keine Rede sein, stellte Mercedes-Sportchef Norbert Haug gestern im Rahmen der FIA-Pressekonferenz in Indianapolis klar.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug ist stolz auf die Fortschritte mit dem Mercedes-V8-Motor

"In der Vergangenheit wurden wir oft dafür kritisiert, dass wir versucht haben, die Fahrer zu steuern und ihnen zu sagen, was sie nach außen sagen dürfen. Jetzt haben wir halt die Situation, dass beide sagen, was ihnen durch den Kopf geht", erklärte er. "Ich muss aber betonen, dass das intern im Team überhaupt kein Problem ist, sondern alles ist sehr ausgewogen. Ich kann keine der angeblichen Spannungen bei uns erkennen."#w1#

Gesunde Rivalität zwischen den Fahrercrews

Es gebe zwischen den beiden Crews eine "gesunde Rivalität" gab der Deutsche zwar zu, aber diese sei ausschließlich positiv: "Die Daten werden geteilt, wenn das Training vorbei ist, und das halte ich für eine sehr gute Vorgehensweise." Auch dass sich die Medien gleichermaßen auf beide Fahrer stürzen, weil diese eben sehr erfolgreich sind, sei kein Thema: "Wir hatten in der Vergangenheit größere Probleme", meinte er augenzwinkernd.

"Ich kann nachvollziehen, dass sich die Leute auf kontroverse Geschichten stürzen. So ist das nun mal. Aber teamintern ist das anders - und wenn man sich unsere Resultate in den letzten paar Rennen anschaut, dann glaube ich nicht, dass man solche mit einer negativen Atmosphäre im Team erreichen könnte. Also müssen wir sehr gut harmonieren. Ich denke, das haben wir erreicht", gab er zu Protokoll.

"Ich kann auch nicht sehen, dass sich unsere Fahrer gegenseitig Punkte wegnehmen, denn bis jetzt läuft es sehr gut", fuhr Haug fort. "Wir denken aber nicht: Jetzt haben wir es geschafft! Wir sagen lieber: Wir haben eine gute Ausgangsbasis, aber jetzt geht es erst richtig los. Speziell Ferrari würden wir niemals unterschätzen, denn sie waren auch heute wieder sehr, sehr stark - und das werden sie mit Sicherheit auch in Zukunft sein."

Haug unterschätzt die Konkurrenz nicht

In diesem Zusammenhang erwähnte er naturgemäß auch das aufstrebende BMW Sauber F1 Team und die Weltmeister von Renault, aber auch Williams mache einen hervorragenden Job. Nur habe McLaren-Mercedes eben auch sehr gut gearbeitet über den Winter, was die Grundvoraussetzung für den aktuellen Erfolgsrun sei - und dieser soll, so der Mercedes-Sportchef, unbedingt noch bis Saisonende und länger anhalten.

Fortschritte habe man vor allem im Motorenbereich gemacht: "Wir hatten in den vergangenen Jahren immer einige Zuverlässigkeitsprobleme, vor allem mit dem Motor, und dadurch haben wir einige Weltmeisterschaften weggeworfen. Das hätte nicht passieren dürfen", analysierte er. Nun sei man mit dem Mercedes-V8 aber auf dem gewünschten Niveau angekommen, schließlich habe man als einziges Team alle bisherigen Rennrunden 2007 absolviert.