Haug rechnet sich für Hockenheim Chancen aus
Mercedes-Sportchef Norbert Haug rechnet in Hockenheim mit einem engen Duell und spricht über die Situation mit zwei deutschen Formel-1-Strecken
(Motorsport-Total.com) - Nur knapp anderthalb Autostunden liegt Hockenheim vom Mercedes-Hauptquartier in Stuttgart entfernt, daher würde sich der Sportchef der Silberpfeile, Norbert Haug, über einen Sieg am kommenden Wochenende natürlich besonders freuen. Allerdings stellt sich der Deutsche auf einen harten Kampf gegen Ferrari ein.

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Mercedes-Sportchef Norbert Haug mit Starfahrer Lewis Hamilton
"Ich würde nicht sagen, dass wir die Nase vorne haben, aber es ist sehr eng und ausgeglichen", meinte er nach der Galavorstellung von Lewis Hamilton in Silverstone. "Vielleicht variiert es von Rennstrecke zu Rennstrecke ein bisschen, aber ich habe das Gefühl, dass es sehr knapp ist. Ferrari war in Magny-Cours sehr stark, auch wenn wir dort gehandicapt waren, aber in Silverstone war unser Speed im Trockenen und im Nassen sehr gut."#w1#
Bestzeit bei den Hockenheim-Tests
Bei den Testfahrten in der vergangenen Woche fuhr Lewis Hamilton absolute Bestzeit, außerdem war er an zwei von drei Tagen Schnellster. Sein Vorsprung auf Felipe Massa betrug jedoch gerade mal 0,117 Minuten. Haug will das nicht überbewerten, weil Testfahrten eben nur Testfahrten sind, aber: "Unsere Fahrer sagen, dass sich das Auto hier sehr gut anfühlt. Das ist ein gutes Zeichen", gab er zuversichtlich zu Protokoll.
Was die WM-Situation angeht, so ist Heikki Kovalainen praktisch aus dem Rennen, denn der Finne hat nur halb so viele Punkte wie Hamilton auf seinem Konto, nämlich 24. An der Spitze liegen indes drei Fahrer gleichauf: Hamilton, Felipe Massa und Kimi Räikkönen. Auch Robert Kubica hat nur zwei Zähler Rückstand. Spannender könnte es kaum sein: "Es ist wie ein neuer Start in die zweite Saisonhälfte", schwärmte Haug.
Großes Interesse durch Spannung in der WM
Insofern kann er auch das große Interesse der deutschen Öffentlichkeit an der Königsklasse des Motorsports nachvollziehen, denn "ich habe meine Zweifel, ob das Interesse genauso groß wäre, wenn ein Fahrer mit 20 Punkten Vorsprung in Führung liegen würde", so der 55-Jährige. Natürlich hofft er, dass sich diesmal am Ende ein Silberpfeil durchsetzen wird, denn im Vorjahr sah die Lage zu Saisonhalbzeit ja sogar fast noch rosiger aus - und am Ende holte Räikkönen den Titel.
Zunächst einmal freut sich Haug jedoch auf Hockenheim, das einzige Formel-1-Rennen auf deutschem Boden: "Natürlich wäre es schön, zwei Grands Prix in Deutschland zu haben, aber es ist schwierig genug, einen auszuverkaufen", sagte er zur Rotation zwischen Hockenheim- und Nürburgring. "Der Markt diktiert das. Natürlich würde ich am liebsten in Hockenheim und am Nürburgring fahren, aber das ist nicht möglich."

