Haug: "Keine Ausrede, sondern eine Erklärung"
Der Mercedes-Sportchef erklärt, warum das Team von Michael Schumacher und Nico Rosberg den Anschluss an die Konkurrenz nicht so recht finden mag
(Motorsport-Total.com) - Nach den ersten sieben Saisonrennen rangiert das Mercedes-Team mit 100 WM-Zählern auf der vierten Position. Damit liegt man nicht dort, wo man liegen möchte: "Wir sind definitiv nicht dort, wo wir sein möchten", so Mercedes-Sportchef Norbert Haug. "Das ist kein Geheimnis. Wir sind uns der Situation bewusst."

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Norbert Haug weiß, dass Geduld auch in der Formel 1 eine Tugend ist
"Wir arbeiten daran und wir wissen, was wir verbessern müssen. Das wird etwas Zeit benötigen. Ich glaube, dass wir schon in Monaco sehr gute Arbeit hätten leisten können. Das Auto war dort konkurrenzfähig. Am Freitag sah es in Montréal nicht allzu schlecht aus. Lasst uns also abwarten, wie es läuft, wir sind jedoch voll motiviert."#w1#
Man habe bereits einen gewissen Teil des Personals auf die Arbeit für das kommende Jahr umverteilt: "Das ist sicherlich keine Ausrede, es ist lediglich eine Erklärung. Wir lernen noch. Wir müssen realisieren, dass wir es mit sehr harten Gegnern um uns herum zu tun haben."
"Unsere Freunde von Renault holen auf. Ich muss sagen, dass sie exzellente Arbeit leisten. Sie sind stark, haben gute Fahrer. Wir wissen, wie stark McLaren-Mercedes ist, Red Bull, Ferrari. Es ist nicht einfach, die Zeit wird kommen. Ich habe in der Vergangenheit diese Frage schon sehr häufig beantwortet, wann werdet ihr wieder konkurrenzfähig sein? Wir können nie das exakte Daten benennen, das steht fest. Aber wir werden konkurrenzfähig und wir arbeiten daran."
Dabei müsse man "realistisch" bleiben und auch "eine Art Worst-Case-Szenario" haben: "Ich könnte sagen, dass wir im vergangenen Rennen fünfeinhalb Zehntelsekunden langsamer waren als Red Bull, aber ich denke, dass Sebastian Vettel im Qualifying sogar schneller hätte fahren können, dann hätten wir sieben oder acht Zehntelsekunden gesehen. Das ist der realistische Abstand."
"Wir fahren zu Beginn des Rennens keine sehr guten Rundenzeiten. Wenn die Benzinmenge am Ende nachlässt, dann sieht es meiner Meinung nach viel besser aus. Natürlich haben nicht alle Druck gemacht, aber ich denke, dass Mark Webber zu diesem Zeitpunkt so viel Druck gemacht hat, wie er nur konnte."
"Gegen Ende fuhren wir mit mehr Haftung und weniger Benzin vergleichbare Rundenzeiten. Aber wir sind noch nicht dort, wo wir sein wollen, und wenn ich es für morgen organisieren könnte, so würde ich gerne anderthalb Sekunden pro Runde haben, aber das benötigt Zeit."

