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Haug: "Es wird keiner durchgewunken"
Der Mercedes-Sportchef über den Verlauf des ersten Tages in São Paulo, den Kampf um den WM-Titel und die Aussicht auf das Rennen in Interlagos
(Motorsport-Total.com) - Das 2. Freien Training zum Großen Preis von Brasilien war eine äußerst knappe Angelegenheit. Lewis Hamilton platzierte sich mit lediglich 0,435 Sekunden Rückstand auf dem zehnten Rang, Teamkollege Heikki Kovalainen hatte zwar nur 0,678 Sekunden Rückstand, er wurde damit jedoch auf Position 17 durchgereicht.

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Haug verspricht: Für Motoren-Kunde Brawn gibt es keine Schützenhilfe
"Ich glaube nicht, dass man sich immer die Reihenfolge anschauen muss", wiegelte Mercedes-Sportchef Norbert Haug im Interview mit 'Sky' ab. "Man muss sich zunächst einmal an den Brawns und Red Bulls orientieren. Zu Barrichello fehlen uns knappe drei Zehntelsekunden. Das gesamte Feld liegt innerhalb einer Sekunde - so eng ging es in der Formel 1 noch nie zu."#w1#
Mit der Leistung ist man durchaus zufrieden: "Wir haben uns natürlich mit viel Gewicht auf das Rennen vorbereitet. Ich weiß nicht, ob dies bei allen der Fall war, aber ich habe meine Zweifel, ob dies heute beim Schnellsten der Fall war. Ich glaube, wir sind gut dabei. Es war die gesamte Saison bereits so, eine Zehntelsekunde hin oder her kann bedeuten, ob man in den Top 10 ist oder nicht."
"Der Longrun von Lewis war gut und konstant. Er ist immer 13.0, 13.1 gefahren. Fünf Runden hintereinander hatte er eine Abweichung von weniger als einer Zehntelsekunde, und dies auf einer solchen Strecke. Das ist schon großes Können. Ich glaube, dass wir ganz gut dabei sind."
Vergangenes Jahr fuhr Hamilton gegen Massa in Interlagos um den WM-Titel, Sebastian Vettel und Timo Glock mischten mit ihren Überholmanövern kräftig mit. McLaren-Mercedes möchte sich nicht unbedingt in den Titelkampf einmischen, aber vermeiden kann man dies nicht unbedingt.
"Keiner möchte in irgendeiner Form mit ihnen crashen, aber jeder fährt sein eigenes Rennen. Es wird keiner durchgewunken. Man erinnere sich an das vergangene Jahr, da hat Sebastian Vettel genauso gegen uns gekämpft. Das möchte der Zuschauer sehen."
"Natürlich haben wir zwei Kunden-Teams im Feld, aber jeder, der denkt, dass es irgendwelche Abmachungen gibt - wir machen das nicht, wir brauchen das nicht, dies widerspricht unserem Sportsgeist."
"Zwischen diesen Drei soll die Weltmeisterschaft ausgefahren werden. Natürlich möchte niemand durch einen Crash eingreifen. Das muss man beim Start im Hinterkopf haben. Da geht es so los, wie wenn man eine Gewehrkugel aus dem Lauf loslässt."
Auf eine vorzeitige Entscheidung im Kampf um die Meisterschaft baut Haug natürlich nicht: "Es wäre schön, wenn es bis zum Schluss offen bleibt. Ich denke, dass Red Bull und Brawn ziemlich gleichauf sind. Das sieht man auf der Zeiten-Liste. Ich hoffe, dass wir dort irgendwo zwischendrin sind. Im Moment bin ich mir noch nicht ganz sicher, da es am Freitag eine Frage des Gewichts ist."
"Ich bin alles andere als unzufrieden. Das wäre ich, wenn das Qualifying-Ergebnis am Samstag so aussehen würde wie das heutige Ergebnis. Aber da es das Freie Training war und wir uns auf das Rennen vorbereitet haben, müssen wir uns auch in Bezug auf die Zeitenabstände nicht schämen."

