• 10.06.2011 22:21

Haug: "Einer unserer guten Freitage"

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug zeigt sich zufrieden: Am Freitag war Mercedes kräftig mit von der Partie - Im Interview wittert er schon in zweites China

(Motorsport-Total.com/Sky) - Für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug war es ein Auftakt nach Maß in Montreal. Nico Rosberg fuhr am Vormittag zu Rang eins, in den Gesamtzeiten reichte es für die drittschnellste Runde. Auch Michael Schumacher war vor allem am Vormittag recht gut unterwegs. Entsprechend zufrieden zeigte sich Haug im Interview.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Norbert Haug erwartet in Montreal eine Leistungssteigerung bei Mercedes

Frage: "Norbert, wir haben gerade analysiert, was denn in den ersten Trainings so gelaufen ist. Viele Ausritte und Unfälle haben wir gesehen; es war einiges los. Bei euch lief es im ersten Freien Training ja richtig gut. Nico Rosberg war Erster, Michael Schumacher Dritter, jetzt 19. und 20. Haben euch die roten Flaggen ein wenig die Vorbereitung versaut?"
Norbert Haug: "Nein, ganz im Gegenteil. Wir sind im Renntrimm gefahren und sind eigentlich ganz zufrieden mit dem, was wir am Nachmittag gezeigt haben. Die Zeit vom Nico am Morgen zeigt ja, dass die Nachmittagszeiten gar nicht außer Reichweite sind. Die Zeiten waren jetzt im Longrun doch sehr konstant."

"Wenn wir uns da mal vergleichen mit den Zeiten, die zum gleichen Zeitpunkt Lewis Hamilton gefahren hat - und das kann man glaub ich machen, weil sich zu dieser Zeit jeder seriös auf das Rennen vorbereitet -, dann war das doch recht vergleichbar. Wir wissen, wie viel Sprit wir im Tank hatten, dass konstante Zeiten gefahren worden sind. Deshalb glaub ich, dass der Nachmittag sehr gut und sehr produktiv war."

Frage: "Das hört sich gut. Denn wir haben am Donnerstag mit Nico gesprochen. Er hat gesagt, dass es schlimmer als in Monaco gar nicht mehr werden kann. Was hat denn die Fehleranalyse ergeben, warum es derzeit eher rückwärts als vorwärts läuft?"
Haug: "In Monaco hatten wir sicher ein Setupproblem, ein Balanceproblem. Wir haben die Zeit vielleicht nicht so nutzen können, um uns auf das Rennen vorbereiten zu können. Natürlich kam der Crash von Nico dazwischen, das hilft nicht. Das war am Samstagmorgen und wir waren froh, dass wir das Qualifying überhaupt noch geschafft haben. Da waren dann die hinteren Reifen doch sehr beansprucht, weil die Balance nicht gestimmt hat."

"Hier scheint das aber schon besser zu werden. Der Kurs hier ist sehr hart für die Hinterreifen. Ich denke, es hat daher ganz gut ausgesehen. Morgen soll es Regen geben, am Sonntag auch - dann wird wieder neu gemischt. Aber das war sicher einer unserer guten Freitage. Wenn wir die Dinge zusammenbekommen, so wie damals in China, dann können wir auch weiter vorne oder vielleicht auch mal ganz vorne mitfahren. Wir müssen das Stück für Stück lernen, umsetzen, die Ruhe bewahren. Dann kommen wir schon in die richtige Richtung."

Frage: "Wenn sie zu Peter Sauber blicken, dann hatte er eine schwere Entscheidung zu treffen gehabt. Sein Fahrer Sergio Perez, der in Monaco verunglückt ist, hat nach dem ersten Training gesagt, dass es ihm zu viel ist und er nicht fahren kann. Jetzt musste er Pedro de la Rosa, den Testfahrer von McLaren ausborgen, damit er überhaupt einen zweiten Fahrer hat. Macht man so etwas untereinander, weil im Normalfall ist man ja doch Konkurrenz. Ist die Formel 1 da doch eine große Familie?"
Haug: "Nein, das würde ich nicht sagen. Aber Pedro ist in diesem Team schon gefahren, er hat das verdient. Die Jungs von McLaren-Mercedes sind Sportsleute, genau wie wir. Ich denke, der Peter Sauber und sein Team haben genug gemacht durch den Crash. Die armen Jungs müssen jetzt feste schrauben. Wir haben das in Monaco ja erlebt. Ich hoffe, dass der Pedro, der einen toller Kerl ist, die Chance bekommt und nutzen kann und hoffentlich auch einen guten Job machen kann."

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