• 27.10.2002 09:48

  • von Fabian Hust

Hat Scheckter Junior den Bogen überspannt?

Mit seiner Einstellung, tun und lassen zu können, was er will, scheint sich Tomas Scheckter vor Gericht zu bringen

(Motorsport-Total.com) - Der Name Scheckter ist in den letzten Jahren im Motorsport verblasst. 21 lange Jahre war Jody Scheckter der letzte Formel-1-Weltmeister auf Ferrari, bis Michael Schumacher kam. Dann sollte Sohn Tomas Scheckter als Jaguar-Testfahrer seine große Chance erhalten, doch nach einem Ausrutscher auf dem Autostrich beendeten die Grünen die Zusammenarbeit mit dem Südafrikaner. Scheckter wechselte in die amerikanische Rennserie Indy Racing League (IRL), wo er erneut für Negativschlagzeilen sorgte. Eigentlich wollte er dort auf sich positiv aufmerksam machen, um den Weg zurück in die Formel 1 zu finden.

Titel-Bild zur News: Tomas Scheckter

Tomas Scheckter macht weiterhin massiv Negativschlagzeilen

Nach einem gefährlichen Zwischenfall am 21. April in Nazareth wurde Scheckter wegen "unsportlichem Fahrens" bis zum 7. Mai für jegliche Fahraktivitäten der IRL gesperrt, erhielt eine saftige Geldstrafe, deren Höhe nicht bekannt gegeben wurde und wird bis zum 31. Dezember diesen Jahres auf Bewährung fahren müssen. Bereits einen Monat zuvor hatte Scheckter beim Rennen in Phoenix eine Verwarnung erhalten. Nach dem Unfall zwischen ihm und Jacques Lazier in Nazareth mussten beide Piloten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Scheckter erlitt eine Gehirnerschütterung, Lazier musste sogar operiert werden, nachdem er sich am Rücken verletzt hatte.

Ende August leistete sich der 22-Jährige dann erneut einen peinlichen Ausrutscher, als er am Rennwochenende urplötzlich die Zusammenarbeit mit seinem Team Red Bull Cheever Racing beendete: "Nachdem er zu einer geplanten technischen Besprechung nicht gekommen ist, riefen wir ihn an und wurden von Tomas informiert, dass er an diesem Wochenende nicht fahren wird", wurde Eddie Cheever damals in einer Pressemitteilung zitiert. "Er hat keine weiteren Details genannt, aber wir waren von den Neuigkeiten sehr geschockt."

Schon damals kündigte das Team an, den bis 2003 datierenden Vertrag einzufordern. Nachdem Tomas Scheckter nun beim Target Chip Ganassi Racing Team unterschrieben hat, kündigte Eddie Cheever Junior umgehend an, dass man Scheckter vor Gericht verklagen wird: "Tomas fuhr für uns 2002 im Auftrag der TWR-Gruppe, die ihn im Moment unter Vertrag hat. Die TWR-Gruppe hat vor kurzem die Option für ihn auf 2003 eingelöst. Als Reaktion auf die Bekanntgabe wird TWR seine Rechtsanwälte einschalten." Mit seinem unseriösen Verhalten scheint es mittlerweile fast ausgeschlossen, dass Tomas Scheckter jemals den Weg zurück in die Formel 1 finden wird.