• 06.05.2010 21:51

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Hamilton will weiterhin attackieren

Lewis Hamilton glaubt nicht, dass er zu aggressiv unterwegs ist, und meint zu wissen, was diese Saison den WM-Kampf entscheiden wird

(Motorsport-Total.com) - Obwohl sein Teamkollege Jenson Button mit besonnenen Vorstellungen schon zweimal gewonnen hat, will Lewis Hamilton nicht von seiner Philosophie abweichen, in jedem Rennen Vollgas zu geben. Denn der Weltmeister von 2008 ist davon überzeugt, dass er bisher einfach nicht das Glück auf seiner Seite hatte, man dies aber nicht auf Fehler zurückführen könne.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton hofft, dass ihm bald die Wende in der WM gelingen wird

"Ich glaube nicht, dass ich meine Herangehensweise ändern muss. Ich werde das ganze Jahr attackieren", kündigt Hamilton an. Eifersucht auf Button empfindet er keine: "Ich sehe das überhaupt nicht negativ. So, wie Jenson gefahren ist, verdient er das. Es hätte aber auch andersrum laufen können. Diese Entscheidungen sind manchmal 50:50 - und bisher hatte er das bessere Ende für sich. Ich habe aber keine Zweifel daran, dass auch ich mal dieses Glück haben werde."#w1#

Bisher nicht das wahre Gesicht gezeigt

"Die Wochenenden haben desaströs ausgesehen, aber irgendwie haben wir doch immer was rausgeholt. Schön zu wissen, dass ich nicht weiter hinten bin und sich die harte Arbeit gelohnt hat. Leider haben wir in Australien und China falsche Entscheidungen getroffen, sodass ich hart arbeiten musste, um wieder nach vorne zu kommen. Aber wir waren konkurrenzfähig und die Ergebnisse entsprechen nicht meiner wahren Pace", so der McLaren-Pilot.

In der Weltmeisterschaft liegt Hamilton derzeit an vierter Stelle, nur elf Zähler hinter WM-Leader Button. Das würde nach alten Regeln nicht einmal fünf Punkten entsprechen. Insofern ist der 25-Jährige davon überzeugt, dass noch lange keine Vorentscheidung gefallen ist. "Ich finde, es war bisher eine sehr aufregende Saison. Ich habe sie jedenfalls sehr genossen. Wir hatten ein paar tolle Rennen", findet er.

¿pbvin|512|2696||0|1pb¿"Alle waren nach dem ersten Rennen ein bisschen überrascht, weil es nicht besonders spannend war, aber dann hatten wir plötzlich einige der spannendsten Rennen, die zumindest ich je erlebt habe. Es ist toll, dass der Sport so umkämpft ist und dass so viele Teams so dicht beisammen liegen. Nach vier Rennen gibt es auch noch keine großen Punkteabstände, was bedeutet, dass in der Weltmeisterschaft alles möglich ist", analysiert Hamilton.

Welche Faktoren entscheiden die WM?

Übrigens ist er sich "sicher", dass die Entwicklungsgeschwindigkeit der Teams in dieser Saison ein entscheidender Faktor sein wird - und spätestens seit 2009 weiß man, dass McLaren in dieser Disziplin Herausragendes leisten kann. Hamilton kann sich gut vorstellen, dass sein Team das Entwicklungsrennen auch 2010 für sich entscheiden wird, denn: "Wir haben in der Fabrik eine großartige Gruppe, die rund um die Uhr arbeitet."


Fotos: Großer Preis von Spanien, Pre-Events


"Wir bekommen auch nicht alles perfekt hin, obwohl wir es versuchen, aber letztendlich glaube ich, dass die Konstanz der Fahrer und auch der Teams entscheiden wird", sagt er. "Auf jeden Fall müssen wir pushen. Das ist nicht einfach, denn wenn man mit dem Auto einmal ein gewisses Niveau erreicht hat, wird es schwierig, weitere Verbesserungen zu finden. Dann liegt es nicht mehr an den Leuten in der Fabrik, sondern an uns an der Strecke, das Maximum aus dem Auto herauszuholen."

Zunächst einmal steht der Grand Prix von Spanien auf dem Programm. In Barcelona hat Hamilton bisher noch nie gewonnen. "Kurve drei ist meine Lieblingskurve hier", erklärt er. "Ich hatte dort noch nie ein gut liegendes Auto, nicht einmal 2007 und 2008, als unser Auto eigentlich gut gewesen wäre. Beim Testen konnte ich dieses Jahr aber auf Anhieb voll fahren. Insofern freue ich mich schon sehr auf dieses Wochenende!"