Hamilton verteidigt spätes Debüt des neuen McLaren

Lewis Hamilton über die Vorgehensweise bei McLaren, die Wintertests zunächst mit dem alten Auto zu beginnen - Verlässliches Bild ohnehin erst in Bahrain möglich

(Motorsport-Total.com) - Nach Aussage von McLaren-Teamchef Martin Whitmarsch war es stets der Plan, den neuen McLaren-Mercedes MP4/26 erst bei den derzeit laufenden Testfahrten in Jerez einzusetzen. Die meisten der Konkurrenzteams rückten mit ihren Modellen für 2011 bereits in der Vorwoche in Valencia aus - in Zeiten der ohnehin massiv beschränkten Testmöglichkeiten auf den ersten Blick ein Nachteil für die Truppe aus Woking.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Jerez ist der erste Kurs, den Hamilton mit dem MP4/26 unter die Räder nimmt

Lewis Hamilton betrachtet die drei vermeintlich verloren gegangenen Testtage allerdings von der umgekehrten Seite. Speziell im Hinblick auf die in dieser Saison für alle Teams neuen Pirelli-Reifen sieht der die Strategie des Teams vielmehr als Vorteil: "Wir haben die Tage in Valencia maximal genutzt, die uns komplett unbekannten Reifen auf einem bewährten und wohlvertrauten Fahrzeug ausgiebig zu testen", so der McLaren-Pilot gegenüber 'formula1.com'.

Im Team verfügt man jetzt laut Hamilton über "eine unglaublich umfassende Datenmenge", die es der McLaren-Truppe erlaubt, sowohl Reifen als auch Fahrzeug unabhängig von den offenen Fragen zu entwickeln, die ein kompletter Neuwagen beim Ersteinsatz zwangsläufig mit sich bringt. "Wir fühlen uns wohl mit unserer Entscheidung und sind überzeugt, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben", so Hamilton.


Fotos: McLaren, Testfahrten in Jerez


Um die durch das zweimonatige Testverbot im Dezember und Januar entgangene Möglichkeit, Kilometer abzuspulen, so gut wie möglich auszugleichen, verbrachten sowohl Hamilton als auch Teamkollege Jenson Button über den Winter jede Menge Zeit im Simulator. Beide haben sich für die bevorstehende Saison den zweiten Titel auf die Fahnen geschrieben, von ungesunder Rivalität kann im Team allerdings nicht die geringste Rede sein. Die beiden verstehen sich prächtig und machen daraus auch kein Geheimnis.

Bei der Frage, welche Resultate der Saisonauftakt in Bahrain für die beiden McLaren-Piloten bereithalten wird, möchte sich Hamilton derzeit allerdings noch zu keiner definitiven Aussage hinreißen lassen: "Performance ist immer relativ. Du kannst im Winter alle Register ziehen und weißt trotzdem nicht, in welcher Form du beim ersten Rennen auflaufen wirst. Alles, was ich sagen kann, ist, dass jede einzelne Person innerhalb unseres Teams das Maximum gibt, um das Auto so gut wie möglich zu machen", so der Weltmeister des Jahres 2008.