• 23.05.2007 17:36

  • von Inga Stracke

Hamilton: "Sutil hat mich wirklich ans Limit gebracht"

Der McLaren-Mercedes-Pilot im Mediengespräch über seine WM-Führung, Streckenkenntnis, sein Ziel für das Rennen, Adrian Sutil und Juan-Pablo Montoya

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du kommst als Führender nach Monte Carlo. Wirst du Monte Carlo auch als Führender verlassen?"
Lewis Hamilton: "Das muss das Ziel sein. Als ich nach Barcelona gegangen bin, habe ich nicht gedacht, dass ich am Ende des Wochenendes die Weltmeisterschaft anführen würde. Ich dachte, dass ich ein paar ordentliche Punkte hole und an den Jungs dran bleibe."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton freut sich auf den Auftritt mit der Formel 1 in Monte Carlo

"So ist es auch hier. Ich versuche, so viele Punkte wie möglich zu sammeln und natürlich besser zu sein als die anderen Jungs. Dies würde klarer Weise bedeuten, dass ich die Meisterschaft noch anführe, was fantastisch wäre."#w1#

Frage: "Du hast hier in der GP2 gewonnen, wie wichtig ist diese Erfahrung nun für dich in der Formel 1?"
Hamilton: "Wichtig ist, die Strecke zu kennen. Es ist eine sehr anspruchsvolle Strecke und man hat keinen Raum für Fehler. Die Erfahrung macht sich natürlich dann bezahlt. Es geht nicht nur darum, eine Runde zu fahren, sondern es geht auch darum, wie man das Wochenende und die erste Runde auf der Strecke angeht. Erfahrung zu haben hilft da wirklich."

Frage: "Du sagst immer, dass du im Moment einen Traum lebst. Hast du keine Angst aufzuwachen?"
Hamilton: "Ja, wenn ich irgendwelche Sorgen habe, wenn ich diese habe, dann ist das meine Sorge, dass ich aufwache und realisiere, dass es ein Traum war. Es war für mich schon ein Traum, vom McLaren-Mercedes-Team unter Vertrag genommen zu werden. Es war für mich auch ein Traum, mein erstes Gokart zu haben. Es wird immer besser und größer - das liebe ich!"

Frage: "Hast du noch einen Traum?"
Hamilton: "Ja, Weltmeister zu werden! Ich habe noch viele Träume. Ich bin erst 22 Jahre alt und habe noch viel vor mir. Ich werde es Schritt für Schritt angehen."

Frage: "Denkst du, dass es für dich eher ein Traum oder Realität ist, am Ende der Saison Weltmeister zu sein?"
Hamilton: "Ich denke, dass es noch zu früh ist, um das sagen zu können. Ich habe definitiv nicht erwartet, die Weltmeisterschaft nach vier Rennen anzuführen. Ich hatte einfach gehofft, ein paar Punkte einzufahren."

"Ich weiß es nicht, es liegt noch ein langer Weg vor uns. Es kommt mir so vor, als hätten wir schon mehr als vier Rennen hinter uns. Aber nun sind wir schon in Monaco, ich kann mich daran erinnern, wie ich im vergangenen Jahr hier war und in der GP2 fuhr. Das hat sich genauso großartig angefühlt."

Frage: "Was hat sich im Verlauf der vergangenen drei Monate verändert?"
Hamilton: "Um ehrlich zu sein, nicht viel abgesehen von der Tatsache, dass die Leute wesentlich häufiger zu mir kommen. Ich laufe jetzt seltener durch die Straßen, ohne dass die Leute mich erkennen. Wenn der eine mich nicht kennt, dann der andere. Aber es ist noch nicht allzu hektisch. Ich komme noch nach Hause und verbringe Zeit mit meiner Familie, was ich an jedem Wochenende tue."

Frage: "Kann es für dein Team ein Management-Problem werden, dass du so gut bist im Vergleich zu Fernando Alonso?"
Hamilton: "Ich sehe nicht, wo da das Problem sein soll."

Frage: "Wie ist deine Beziehung im Moment zu ihm?"
Hamilton: "Sie ist so eng wie immer. Vor der Saison kannten wir uns nicht, wir führten zusammen ein paar Tests durch, aber die Mehrzahl führte ich an der Seite von Pedro durch. Aber nun sitzen wir mehr zusammen und sprechen auch mehr auf persönlicher Ebene miteinander. Die Beziehung ist gut."

Frage: "Lernst du viel von ihm?"
Hamilton: "Es gab eine Menge, was ich gelernt habe, aber nicht nur von ihm sondern auch vom Team. Er leistet definitiv einen großen Beitrag, nicht nur für mich sondern auch für das Team."

Frage: "Hat er nun Angst, dich so gut zu sehen?"
Hamilton: "Das weiß ich nicht, da müsstest du ihn selbst fragen."

Frage: "Einer der Sieger der vergangenen Jahre war hier Juan-Pablo Montoya. Hast du verfolgt, was er in der Vergangenheit gemacht hat?"
Hamilton: "Ja, ich habe das verfolgt und da er bei McLaren-Mercedes fuhr, war ich in der Lage, ihm nahe zu kommen und ihn zu sehen. Er ist zu ein paar Formel-3-Rennen gekommen, um seinen jüngeren Bruder zu unterstützen."

"Es ist wirklich schade, dass wir ihn aus der Formel 1 verloren haben, denn er war definitiv einer der besten Fahrer hier. Ich verfolge, was er jetzt macht, und er scheint gute Arbeit zu leisten. Er scheint das mehr zu genießen als die Formel 1."

Frage: "Adrian Sutil sagt, dass er so gut wie du sein kannst, schließlich sei er mit dir hier schon in der GP2 gefahren..."
Hamilton: "Das ist cool. Wir hatten in der Formel 3 ein sehr enges Rennen. Er ist definitiv einer der vertrauteste Teamkollege, den ich je hatte, in Bezug auf die Freundschaft."

"Er hat mich wirklich ans Limit gebracht. Er ist ein Mega-Fahrer. Das Auto zeigt aber nicht, wie gut er wirklich ist. Ich hoffe wirklich, dass seine Karriere lang weitergeht und er zu einem Top-Team kommt, wo wir sehen können, zu was er in der Lage ist."