Überraschung zum Auftakt: Hamilton vor BMW

Weltmeister Lewis Hamilton fuhr zum Auftakt in Bahrain Bestzeit vor den beiden BMW Sauber F1 Team Piloten - Probleme bei Sébastien Buemi

(Motorsport-Total.com) - Strahlend blauer Himmel, bis zu 34 Grad Lufttemperatur, fast unerträglich trockene Bedingungen - die Sakhir-Wüste präsentierte sich während des ersten Freien Trainings zum Grand Prix von Bahrain genau so, wie man sie seit 2004 kennt. Überraschend war jedoch das Ergebnis der ersten Session: Weltmeister Lewis Hamilton sicherte sich die Bestzeit!

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Für Weltmeister Lewis Hamilton begann das Wochenende genau nach Plan

Der McLaren-Mercedes-Pilot absolvierte insgesamt 19 Runden, die schnellste davon in 1:33.647 Minuten. Damit ist die Formel 1 um knapp eineinhalb Sekunden langsamer als am Freitagmorgen 2008 - und damals ging es am Nachmittag sogar noch einmal um fast eine Sekunde schneller. Was Hamiltons Bestzeit zu bedeuten hat, lässt sich so früh jedoch kaum beurteilen, denn das Kräfteverhältnis präsentierte sich generell leicht verändert.#w1#

Heidfeld und Kubica mit weichen Reifen

So katapultierten sich etwa Nick Heidfeld (+ 0,260/17 Runden) und Robert Kubica (beide BMW Sauber F1 Team/+ 0,291/17 Runden) am Ende noch auf die Positionen zwei und drei nach vorne. Das hatte allerdings weniger mit einer plötzlichen Leistungsexplosion zu tun als vielmehr mit der Tatsache, dass die Theissen-Truppe von ihrer sonstigen Freitagsphilosophie abwich und als einziges Team schon am Vormittag die weicheren Bridgestone-Slicks testete.

Dabei hatte es zu Beginn genau eine halbe Stunde gedauert, bis Sébastien Bourdais (19./Toro-Rosso-Ferrari/+ 1,706/22 Runden) auf der staubigen Strecke die erste Zeit setzte. Heidfeld erklärte: "Die Gripverhältnisse waren sogar besser als erwartet, aber wir haben ja im Winter hier getestet und können uns ein bisschen auf diese Werte verlassen. Außerdem darf man ja am Freitag nur vier Reifensätze verwenden."


Fotos: Großer Preis von Bahrain, Freitag


Schnellstes Doppeldiffusorauto war heute Morgen Nico Rosberg (Williams-Toyota/+ 0,580/24 Runden) als Vierter. Das Brawn-Mercedes-Team lieferte vorerst noch keine Fabelzeiten ab: WM-Leader Jenson Button (+ 0,787/15 Runden) musste mit Rang fünf Vorlieb nehmen, Rubens Barrichello (+ 0,884/18 Runden) wurde Siebenter. Zwischen den beiden nistete sich Heikki Kovalainen (McLaren-Mercedes/+ 0,855/24 Runden) ein.

Schrecksekunde für Räikkönen

Ferrari brachte immerhin beide Autos in die Top 10, aber das Wochenende begann für die Italiener mit einer Schrecksekunde: Kimi Räikkönen (10./+ 1,180/19 Runden), im Gegensatz zu Felipe Massa (8./+ 0,942/17 Runden) ohne KERS unterwegs, verlor seinen F60 gleich im ersten ernsthaften Versuch außer Kontrolle und schlitterte durch das Kiesbett. Der Zwischenfall blieb aber ohne Folgen, weil Räikkönen knapp an einer Barriere vorbeirutschte.

Als neuralgische Stelle entpuppte sich wie schon in den vergangenen Jahren der schwierige Bremspunkt vor der engen zehnten Kurve, in der mehrere Fahrer den Notausgang benutzen mussten. Dazu gehörte auch Schanghai-Sieger Sebastian Vettel (Red-Bull-Renault/21 Runden), der heute Morgen mit 1,291 Sekunden Rückstand Zwölfter wurde. Damit war er langsamer als Teamkollege Mark Webber (9./+ 1,180/21 Runden).

Toyota und Alonso enttäuschend

Kimi Räikkönen

Für Kimi Räikkönen begann die Session mit einer kleinen Schrecksekunde Zoom

Ein bisschen enttäuschend schnitten zunächst die beiden Toyotas ab, obwohl die Japaner im Februar gemeinsam mit Ferrari und dem BMW Sauber F1 Team in Bahrain getestet haben, aber auch Fernando Alonso (Renault/24 Runden) blieb weit hinter den Erwartungen zurück: Alonso lag lange Zeit an letzter Stelle, verbesserte sich am Ende aber immerhin noch auf Rang 18. Auf die Spitze fehlten ihm stattliche 1,701 Sekunden.

Pech hatte Sébastien Buemi (20./+ 1,722/15 Runden): Der Toro-Rosso-Ferrari-Pilot rollte ein paar Minuten vor dem Ende mit technischen Problemen aus und musste sich von den Streckenposten wegschieben lassen. Fazit: Im zweiten Freien Training könnte es noch zu deutlichen Verschiebungen des Kräfteverhältnisses kommen, denn was die Fans in den ersten 90 Minuten gesehen haben, war vom Maximum noch weit entfernt...