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Hamilton: Mir ist das einfach näher gegangen
Der McLaren-Mercedes-Pilot erklärt, warum ihn die Bestrafung seines Teams mehr mitgenommen hat als Alonso, und spricht über seine Titel-Chancen
(Motorsport-Total.com) - Im Kampf um den WM-Titel ist die Luft für Lewis Hamilton in den vergangenen drei Rennen dünner geworden. Nach dem Großen Preis von Ungarn hatte der Brite noch sieben WM-Punkte Vorsprung auf Teamkollege Fernando Alonso, nach dem Großen Preis von Belgien sind es nur noch zwei Zähler.

© xpb.cc
Lewis Hamilton stimmte die Bestrafung seines Teams nachdenklich
Mittlerweile gehen einige Experten davon aus, dass angesichts des knappen Abstands und bei nur noch drei verbleibenden Rennen Fernando Alonso den Hattrick perfekt macht, und aufgrund seiner Erfahrung und der Tatsache, dass er nun mit dem McLaren-Mercedes wesentlich besser zurechtkommt, Hamilton noch abfangen wird.#w1#
Der Formel-1-Neuling gibt sich natürlich noch lange nicht geschlagen: "Ich werde weiterhin Druck machen. Ich glaube nicht, dass die letzten drei Rennen so laufen werden wie dieses hier. In der Türkei behielt ich die Oberhand und hatte einfach nur Pech, dass mein Reifen explodierte. In den vergangenen zwei Rennen hat Fernando fantastische Arbeit geleistet."
"Es kann alles passieren", ist er überzeugt. "Und ich muss mich verbessern. Ich werde nun herausarbeiten, wie ich dies tun kann. Mit Sicherheit läuft es nicht so gut wie geplant und der Vorsprung schmilzt, aber es sind noch drei Rennen zu fahren, drei Rennen, in denen ich noch gewinnen kann."
Auf den kommenden Großen Preis von Japan blickt der 22-Jährige optimistisch: "Meiner Meinung nach ist die kommende Strecke, Fuji, kein Nachteil, denn es sitzen alle im selben Boot. Wenn ich auf die letzten beiden Rennen blicke, dann gibt es sicherlich einen kleinen Nachteil. Aber auf der anderen Seite bin ich nach Australien und Malaysia gekommen und alles war in Ordnung. Ich werde mich darauf gut vorbereitet und schauen, wie es läuft."
Auf dem Papier sollte Hamilton also aufgrund seiner geringeren Erfahrung etwas schlechtere Karten haben, doch dies schreckt ihn nicht ab: "Ich führe die Weltmeisterschaft immer noch mit zwei Punkten an. Er hat mir hier nur einen Punkt weg geholt. Es war eine harte Woche und mit Sicherheit für mich eine wesentlich härtere Woche als für Fernando. Aber mehr möchte ich nicht sagen", so Hamilton.
Ihm ging die Bestrafung seines Teams durch den Weltmotorsportrat der FIA sichtbar näher ist als Alonso, der den Stein erst so richtig ins Rollen gebracht hatte: "Ich nehme an, dass ich mich dem Team mehr verbunden fühle und ich denke, dass ich mich etwas mehr um sie sorge", meint Hamilton.
Hamilton war am Donnerstag extra zur Anhörung nach Paris gereist um das Team zu unterstützen: "Ich bin bei diesen Jungs schon seitdem ich 13 Jahre alt bin, ich fühle mich also als einen Teil der Familie, und ich habe exakt dieselben Gefühle wie das Team - das war für das Team sehr, sehr emotional", erklärte der junge Rennfahrer gegenüber 'ITV'.
Als das Urteil in Frankreich gefällt wurde, war Hamilton längst an der Rennstrecke und in Besprechungen mit seinen Ingenieuren vertieft: "Als das Urteil bekannt wurde, hatte ich einen Herzstillstand als ich sah, dass all das, was das Team und ich in dieser Saison geleistet haben, uns weggenommen wird. Zum Glück wurden mir keine Punkte weggenommen und ich denke, dass ich diesbezüglich wirklich Glück hatte."
In Bezug auf den Kampf gegen seinen Teamkollegen sieht er sich in der besseren Position, schließlich sei es schwieriger, eine Weltmeisterschaft zu verteidigen, als sie zu gewinnen: "Ich führe glaube ich seit dem dritten Rennen an, und es wäre schade, sie in den letzten drei Rennen zu verlieren. Auf manchen Strecken wird er etwas schneller sein, auf manchen Strecken ich - nun heißt es, Daumen drücken."
Auch Ferrari, hier insbesondere Kimi Räikkönen, hat Hamilton noch nicht abgeschrieben: "Die Geschwindigkeit, die sie hier im Rennen an den Tag legten, war erschreckend. Der Abstand beträgt nun 13 Punkte, sie haben die Lücke also beträchtlich reduziert. Ich weiß nicht, wie schnell sie in den verbleibenden Rennen sein werden. Wir müssen schauen, dass wir noch mehr Zeit finden."
Dem Druck sieht er sich jedenfalls gewappnet, schließlich hat er im vergangenen Jahr den Titel in der GP2-Meisterschaft gegen Nelson Piquet Junior auch erst im Finale für sich entscheiden können: "Und wie wir im vergangenen Jahr sehen konnten, war ich in der Lage, diesen Druck auszuhalten."
Sollte er die Weltmeisterschaft gewinnen, dann sieht er den Titel nicht als befleckt an, so wie dies FIA-Präsident Max Mosley tut: "Wir haben das ganze Jahr über alle hart gearbeitet, und das Team hatte das Gefühl, dass es nichts falsch gemacht hat, ich ebenso nicht. Ich kann nicht verstehen, warum die Leute sagen, dass es eine befleckte Weltmeisterschaft sein wird, falls ich gewinne."

