• 27.03.2009 11:43

Hamilton: "Mein Tag war nicht so schlecht"

Die Zeiten ändern sich: Lewis Hamilton zog nach Platz 18 in Melbourne zufrieden Bilanz - Trendwende soll mit harter Arbeit herbeigeführt werden

(Motorsport-Total.com) - 16. im ersten, 18. im zweiten Freien Training in Melbourne - und damit alles andere als unzufrieden: Lewis Hamilton weht 2009 ein anderer Wind entgegen als in seinen ersten beiden Jahren in der Formel 1. Sein neuer Silberpfeil ist eine Gurke, aber das war ihm schon vor dem Trainingsauftakt bewusst. Doch trotz der schlechten Ausgangslage lässt der amtierende Weltmeister den Kopf nicht hängen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Melbourne, Albert Park Melbourne

Präsentiert sich trotz Krise bei den Silbernen gut gelaunt: Lewis Hamilton

Frage: "Lewis, wie ist das erste Freie Training des Jahres für dich verlaufen?"
Lewis Hamilton: "Mein Tag war gar nicht so schlecht. Es ist großartig, wieder zurück zu sein. Natürlich sind wir nicht so schnell, wie wir es gerne wären, aber wir haben hart gearbeitet und ein umfassendes Programm erledigt. Da waren ein paar nützliche Schritte dabei. Ich weiß natürlich nicht, was die anderen treiben, aber mit unserer Arbeit bin ich heute glücklich."#w1#

Frage: "Am Funk haben wir gehört, dass dein Auto dauernd auf dem Boden aufsitzt..."
Hamilton: "Ja. Die Strecke hat viele Bodenwellen, aber in dem Moment waren wir einfach zu tief eingestellt. Das passiert eben, wenn man viel Benzin an Bord hat. Wir werden das halt ändern, damit es nicht wieder passieren kann."

Frage: "Beim Topspeed warst du heute der Schnellste. Deutet das darauf hin, dass ihr wenig Flügel fährt?"
Hamilton: "Nein. Das bedeutet, dass wir einen guten Mercedes-Benz-Motor haben."

Frage: "Woran fehlt es dem Auto noch? Die Testfahrten waren ja nicht besonders prickelnd..."
Hamilton: "Es ist ein gutes Auto, aber es fehlt an allen Enden an Grip. Es gibt nicht einen speziellen Bereich auf der Strecke, der uns nicht liegt, sondern wir verlieren überall. Wir können die Geschwindigkeit nicht wie gewünscht durch die Kurven mitnehmen. Vor allem geht es um die Aerodynamik, aber wir arbeiten hart daran. Wir haben schon Fortschritte gemacht und der Rückstand ist bei weitem nicht mehr so groß wie beim Test in Barcelona, aber vor uns liegt noch ein weiter Weg. Die Jungs in der Fabrik geben alles, um das zu beschleunigen. Es gibt leider keine schnelle Lösung. Es wird ein bisschen dauern."

Frage: "Habt ihr heute wieder neue Teile ausprobiert? Kommen da noch laufend neue Teile aus der Fabrik?"
Hamilton: "Nein, heute hatten wir nichts Neues dran. Ich bin mir aber sicher, dass in den nächsten paar Rennen einige neue Teile kommen werden."


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Australien, Freitag


Frage: "Wie oft hast du KERS heute eingesetzt und wie oft hast du den Frontflügel umgestellt?"
Hamilton: "Den verstellbaren Frontflügel habe ich gar nicht verwendet - das war heute nicht notwendig. KERS verwenden wir schon - auf die ganze Runde verteilt. Bei den Longruns muss ich erst noch lernen, wie man es am besten handhabt, aber wir scheinen damit keine Probleme zu haben."

Frage: "Drückst du den Knopf immer an derselben Stelle oder hast du damit an verschiedenen Stellen experimentiert, zum Beispiel beim Herausbeschleunigen aus verschiedenen Kurven?"
Hamilton: "Es ist keine Raketenwissenschaft. Wir verwenden es so viel wie möglich und wir haben 400 Kilojoule für sechseinhalb Sekunden für jede Runde. Man betätigt KERS in der Regel für etwa zwei Sekunden am Stück, im Idealfall aus jeder Kurve heraus. Man verteilt es auf die ganze Runde."

Frage: "Du bist in deiner Karriere fast immer vorne mitgefahren, auch in der Formel 1. Jetzt sieht es so aus, als würdest du zunächst nur im Mittelfeld stehen. Wie stellst du dich darauf ein?"
Hamilton: "Das ist natürlich hart, aber wir haben als Team viel Erfahrung. Ich persönlich weiß aus den anderen Kategorien auch, wie es ist, wenn man hinten startet, daher ist das nicht komplett neu für mich. Aber richtig ist, dass wir nicht dort sind, wo wir gerne sein würden. Wir arbeiten hart daran, das Blatt zu wenden. Vor uns liegt eine steile Herausforderung, aber wenn jemand das schaffen kann, dann mein Team. Ich bleibe guter Dinge und gebe weiterhin alles."