• 01.07.2007 21:51

Hamilton: "Man kann nicht jedes Rennen gewinnen"

Der McLaren-Mercedes-Fahrer in der FIA-Pressekonferenz über das Rennen in Magny-Cours und die positive Stimmung vor seinem Heimrennen in Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Lewis, am Start wurdest du gleich überholt. Es sah so aus, als ob du ähnlich viel Benzin an Bord hattest wie Fernando Alonso, dann aber die Strategie auf drei Stopps angepasst hast."
Lewis Hamilton: "Ja, am Start kam ich nicht besonders gut weg. Ich weiß nicht genau, was passiert ist, ich habe nur gesehen, dass Kimi (Räikkönen) an mir förmlich vorbeiflog. Ich musste versuchen, so nah wie möglich dahinter zu bleiben. Zu Beginn war ich gut unterwegs, sogar etwas schneller als Kimi. Ich wollte überholen, aber wenn man zu nah auffährt, verliert man Abtrieb. Wenn man nicht zwei Sekunden je Runde schneller ist, kann man nicht überholen."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton war nach Rang drei hinter Ferrari keineswegs enttäuscht

"Ich hing dann dahinter fest und wir entschlossen uns zu einer Drei-Stopp-Strategie, die sich eigentlich auszahlte. Beim letzten Stopp kam ich zwar nur knapp vor Robert Kubica wieder raus. Ich wusste nicht, ob er Vierter war oder nicht, aber über Funk sagte man mir, dass ich gegen ihn fahre. Also musste ich vorbei. Aber ich freue mich für das Team, die Punkte sind gut. Wir müssen weiter alles geben, denn Ferrari war an diesem Wochenende sehr schnell. Aber wir können sie im nächsten Rennen herausfordern."#w1#

Frage: "Du stehst zwar auf dem Podest, aber bist du wegen des Rückstands von 29 Sekunden auf Ferrari nicht besorgt?"
Hamilton: "Nein, besorgt nicht. Das zeigt, dass sie einen guten Schritt gemacht haben, zudem hatten sie heute eine gute Strategie, sie war besser als unsere. Als ich vom letzten Stopp kam, wusste ich schon, dass ich 20 Sekunden zurücklag. Da musste ich nicht mehr alles aus dem Motor herausholen. Wir brauchen eine weitere Verbesserung, und die werden wir für Silverstone sicher haben."

Frage: "Spielte bei eurer Strategie auch ein möglicher Wetterumschwung eine Rolle?"
Hamilton: "Ich weiß nicht, was die Strategien gedacht haben und ob sie Regen erwartet haben."

Hamilton: Mein Start war schlecht

Frage: "Warst du mit deinem Start zufrieden?"
Hamilton: "Nein, mein Start war schlecht, ich weiß nicht genau, was da passiert ist. Da muss ich noch in die Daten schauen. Ich schien nicht gut wegzukommen und habe einen Platz an Kimi verloren, der einen außergewöhnlichen Start hatte. In der dritten Kurve verlor ich dann viel Abtrieb hinter Kimi und verlor dadurch auch den Anschluss an ihn und konnte ihm nicht im Windschatten folgen. Zu Beginn war unser Tempo gut und auch später waren wir konstant unterwegs. Wir brauchen nur etwas mehr."

Frage: "War es ein Nachteil, am Freitag so viel Zeit zu verlieren?"
Hamilton: "Nein. Ich glaube nicht, dass das eine Auswirkung hatte. Ein Sensor meldete, dass der Motor zu kalt wäre. Der Motor schaltet in so einem Fall einfach ab, aus Sicherheitsgründen. Aber für das Rennwochenende machte das keinen Unterschied."

Frage: "Was erwartest du vom Auto beim nächsten Rennen in Silverstone? Wie schnell wird McLaren-Mercedes im Vergleich zu Ferrari sein?"
Hamilton: "Ich glaube immer noch, dass wir dort extrem konkurrenzfähig sein werden. Ich weiß, dass das Team sehr, sehr hart arbeitet, um besser zu werden. Ich weiß, dass wir beim nächsten Rennen noch schneller sein werden, daher bin ich zuversichtlich. Wenn unsere Zuverlässigkeit weiter so gut bleibt, dann erkenne ich keinen Grund, warum wir nicht um den Sieg fahren sollten. Ich freue mich auf mein Heimrennen in Silverstone."

"Traumgefühl" vor dem Heimrennen

Frage: "Wie fühlst du dich, da du ja als WM-Führender nach Silverstone gehst?"
Hamilton: "Das fühlt sich toll an und ich muss sagen, dass ich auch heute nicht enttäuscht bin. Natürlich werde ich nicht gern überholt, aber das geht allen so. Und das war das erste Rennen, in dem ich überholt wurde. Aber Tatsache ist, dass wir wieder auf dem Podest waren. Wir sind das konstanteste Team. So konnte ich meine Führung in der Meisterschaft noch ausbauen. Ich könnte nicht glücklicher sein."

Frage: "Bein den Testfahrten in Silverstone war Ferrari sehr stark. Glaubst du, dass ihr den Rückstand von heute dort wieder aufholen könnt?"
Hamilton: "Man kann nicht jedes Rennen gewinnen. Wichtig ist, dass man konstant unterwegs ist. Ferrari mag einen Schritt erreicht haben, aber das haben wir in Silverstone auch. Wenn man hinter anderen herfährt, ist es aber ungleich schwerer, die wahre Pace zu zeigen. Ich glaube nicht, dass sie so schnell waren, wie es heute aussah, zumindest nicht so überlegen. Ich weiß nicht, wie ihre Zeiten waren, aber da spielte auch die Strategie und der Verkehr eine Rolle. Ich bin sicher, dass wir beim nächsten Rennen zurückschlagen können."

Frage: "Hättest du dir zuvor träumen lassen, dass du mit einem Vorsprung von 14 Punkten in der Weltmeisterschaft zu deinem Heimrennen fahren würdest?"
Hamilton: "Ich sage ja immer wieder, dass ich es auch nicht erwartet hatte, mein erstes Rennen auf dem Podest zu beenden. Ich bin sehr zufrieden damit, wie ich das alles gemacht habe, und auch das Team war einfach toll. Es ist eines der schönsten Gefühle, die man haben kann, als WM-Führender nach Silverstone zu kommen, mit dem Team, für das man immer fahren wollte."