Hamilton: "Man kann nicht immer gewinnen"
Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton findet sich mit seiner Außenseiterrolle zum Saisonstart scheinbar ab: "Ich habe vollstes Vertrauen in das Team"
(Motorsport-Total.com) - Schenkt man den Aussagen der Teamverantwortlichen Glauben, dann wird man die Startnummer eins beim Auftakt in Melbourne offenbar recht weit hinten finden. Ausgerechnet die Mannschaft um Weltmeister Lewis Hamilton hat im Rahmen der teifgreifenden Regeländerungen mit dem neuen McLaren-Mercedes MP4-24 scheinbar keinen großen Wurf zustande gebracht. Bei den Wintertests fuhr man meist weit hinten, auch in Melbourne sind Probleme zu befürchten.

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Lewis Hamilton in Nöten: Wird McLaren-Mercedes tatsächlich hinten sein?
"Wenn man den Titel verpasst und noch nie einen hatte, ist das sicher härter, als wenn man als amtierender Champion seinen Status mal abgibt", sinnierte Hamilton in der Zeitung 'The Guardian' über mögliche bevorstehende Niederlagen. "Ich bin dankbar, dass mir mein tolles Team ein tolles Auto geben konnte. Man darf nicht vergessen, dass es nicht immer so laufen kann. Manche Leute gewinnen einen Titel, manche zwei oder drei. Ich weiß nicht, wie viele es bei mir werden. Ich bin aber entschlossen wie zuvor."#w1#
Entspannter in die neue Saison
Er könne mit dem Titel im Rücken jedoch ab sofort entspannter und teils ausgeglichener an die Arbeit gehen, sagte der britische Superstar weiter. "Ich bin in einer glücklicheren Balance. Die Dinge laufen gut. Die Sponsoren sind glücklich, mein Chef ist glücklich - daher bekomme ich viel positive Energie von vielen Seiten." Hamilton sagte dies im vollen Bewusstsein, dass er diese positive Energie in der neuen Saison durchaus gebrauchen kann.
"Mein Plan ist natürlich, dass ich auch in Melbourne wieder vorne stehe", so der amtierende Champion. "Falls ich in Australien aber nicht von ganz vorne losfahren kann, werde ich trotzdem beherzt angreifen. Ich kann es kaum erwarten, wieder Rennen zu fahren. Ich fahre nun seit zwei Jahren bei McLaren-Mercedes und in beiden Jahren hat man ein tolles Auto entwickelt. Im Moment liegen wir vielleicht etwas zurück. Aber ich habe vollstes Vertrauen in das Team. Wir werden im Verlauf des Jahres stärker."
¿pbvin|512|1358||0pb¿In Woking arbeite man zurzeit unermüdlich an Verbesserungen, auch er werde seinen Teil leisten. "Heikki und ich werden zusammenarbeiten und das Auto voranbringen", versprach Hamilton, der das Auftreten des neuen Brawn-Teams mit Freude verfolgte. "Es freut mich für Jenson und Rubens und für alle Damen und Herren, die für diese Mannschaft arbeiten. Sie hatten im Winter eine solch schwere Zeit, daher ist es schön, dass sie mit einem so guten Auto kommen. Jenson und Rubens haben das verdient, denn sie sind tolle Rennfahrer."
Auf den Spuren von Senna
Erneut wurde der 24-Jährige darauf angesprochen, ob er sich zutraue, die Rekorde von Michael Schumacher zu brechen. "Ich bin nicht hier, um neue Rekorde aufzustellen", konterte Hamilton. "Für mich wäre es schon das größte Glück, wenn ich das erreichen könnte, was Ayrton Senna geschafft hat. Drei Titel sind eine ganze Menge. Wenn ich dann Alain Prost oder Jackie Stewart sehe, dann wünsche ich mir auch, irgendwann in die Riege der Mehrfach-Weltmeister aufgenommen zu werden. Das wäre cool."
"Ich will aber nicht Rennfahrer bleiben bis ich grau und alt bin", sagte der Weltmeister weiter. "Man kann im Leben so viele tolle Dinge erleben. Es gibt nicht viele 24-Jährige, die so viel erlebt haben wie ich. Ich weiß das, aber ich möchte trotzdem noch viele andere Sachen machen. Ich würde gern in einem Rallyeauto testen, man probieren wie die NASCAR ist, ein MotoGP-Bike fahren, ein DTM-Auto ausprobieren und mal in einem Düsenjet fliegen."

