Hamilton: Körperlich beim Training, gedanklich bei den Fans

Lewis Hamilton schwärmt von der Strecke und den heimischen Fans, die ihn bedingungslos unterstützen - Da kann man das Training auch mal vernachlässigen

(Motorsport-Total.com) - Regen, Regen, Regen, warten, warten, warten - für viel Fans und Fahrer hielt der Trainingsfreitag in Silverstone nicht viel Action bereit. Auch für Lewis Hamilton hieß es die meiste Zeit: in der Garage bleiben und zuschauen. Dabei hätte der Mercedes-Pilot seinen Fans liebend gerne ein wenig mehr geboten. "Es ist schade für die Fans, dass in Session eins niemand herausgefahren ist", findet er, und fordert diesbezüglich Anpassungen. "Sie müssten vielleicht die Regeln ändern, damit wir rausfahren müssen."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton fährt am liebsten vor seinem Heimpublikum in Silverstone Zoom

Doch abseits dieser Diskussion konnte den Briten zumindest sportlich heute nichts aus der Reserve locken. "Es war ein normaler Tag", resümiert er nach seinem fünften Platz gelangweilt. Schnell noch ein paar Standardsätze eingebaut: "Wir werden die Daten analysieren", "Wir werden am Setup arbeiten", "Mal schauen, ob wir wieder in die erste Startreihe kommen" - viel Begeisterung konnte der heutige Tag in dem 28-Jährigen nicht wecken.

Sein einziges Highlight waren die zahlreichen Fans an der Strecke, die ihn trotz der Witterung anfeuerten. Da beginnt das Schwärmen: "Es ist mein Heimrennen, das ist schon an sich etwas Besonderes für mich, aber die Menge an Zuschauern, die wir jedes Jahr sehen, ist einfach unglaublich", beschreibt er lächelnd gegenüber dem 'Mirror'. "All die britischen Flaggen mit meinem Namen darauf zu sehen ist unbeschreiblich."

Daran könne sich selbst ein Formel-1-Weltmeister nicht satt sehen. "Besonders, wenn man in einem kleinen Ort wie Stevenage aufgewachsen ist, habe ich mir in einer Million Jahren nicht vorstellen können, dass mir auch nur eine Person folgen wird", beschreibt er weiter. "Es macht mich sehr, sehr stolz, mein Land repräsentieren zu können." Und das kann er 2013 auf 19 Strecken dieser Welt. Doch nirgends ist es für ihn so schön wie in Silverstone.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Großbritannien, Freitag


"Die Unterstützung ist phänomenal. Besonders bei meinem Sieg 2008 hat es heftig geregnet, aber die Fans sind geblieben um mich zu unterstützen." Diese Unterstützung will der Mercedes-Pilot seinen Fans zurückgeben: "Ich versuche, sie im Jahr immer bei mir zu haben und kommuniziere so viel wie möglich mit ihnen." Via Twitter teilt der 28-Jährige daher gern seine Eindrücke und Erlebnisse mit den Fans.

Doch neben den Fans mag der Brite auch die Strecke an sich. Besonders ein Abschnitt hat es dem Weltmeister von 2008 angetan: "Die Passage Copse/Maggots/Becketts ist so schnell. Man wirft das Auto in die Kurven und berührt nicht einmal die Bremse! Man bremst nicht einmal richtig, bevor man in die Stowe fährt. Das ist ein unglaubliches Gefühl." Überhaupt komme es in der britischen Grafschaft Northamptonshire nicht auf das Bremsen an.

Zum Glück für Hamilton, denn damit hatte der Engländer in dieser Saison so seine Probleme - auch wenn er heute versichert: "Die Bremsen waren normal". Doch Silverstone zeichnen andere Dinge aus: "Es geht mehr um Highspeed-Kurven, man muss wirklich in einen Rhythmus und Fluss kommen, was diese Strecke so schön und schnell macht." Und vielleicht weiß der Mercedes-Pilot morgen ein wenig mehr von den eigentlichen Eindrücken zu berichten.