Hamilton: "Habe die Kämpfe mit Felipe vermisst"

(Motorsport-Total.com) - Vor einem Jahr war Lewis Hamilton in São Paulo noch der große Star, der umjubelte Weltmeister, aber im Rahmen der Freitags-Pressekonferenz der FIA spielte er neben Heimkehrer Felipe Massa nur die zweite Geige. Der McLaren-Mercedes-Pilot schien sich daran, dass sich die meisten Fragen nicht um ihn selbst drehten, aber gar nicht groß zu stören...

Frage: "Lewis, deine Situation hier in Brasilien ist eine ganz andere als 2007 und 2008. Wie gehst du damit um?"
Lewis Hamilton: "Zunächst einmal möchte ich Felipe herzlich willkommen heißen. Es ist fantastisch, ihn wieder zu sehen. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit er uns verlassen hat, und heute haben wir das erste Mal wieder miteinander gesprochen. Der Sport hat ihn vermisst und ich habe meine tollen Kämpfe mit ihm vermisst, daher freue ich mich schon auf nächstes Jahr, wenn er wieder fahren wird."#w1#

"Für mich ist es diesmal viel entspannter, hierher zu kommen. Im Vorjahr war es extrem intensiv und ich bin mir sicher, dass es Felipe genauso geht. Wir können jetzt beide entspannter sein. Ich kann im Gegensatz zu ihm wenigstens fahren und ich bin sehr glücklich darüber. Wir müssen diesmal nicht Weltmeister werden, sondern wir können einfach versuchen, ein großartiges Rennen zu haben und zu schauen, was möglich ist. Das ist eine ganz andere Herangehensweise als im Vorjahr, ein ganz anderes Gefühl im Team."

Frage: "Vor einem Jahr hätte hier beinahe ein anderer Fahrer den WM-Ausgang beeinflusst, der natürlich sein eigenes Rennen gefahren ist. Wie sehr denkt man als Fahrer daran, dass ja andere um den WM-Titel kämpfen? Ist das überhaupt ein Thema für dich?"
Hamilton: "Wenn du auf der Strecke bist und weißt, dass jemand kämpft, dann respektierst du das - zumindest tue ich das. Ich würde sicherstellen, dass ich niemandem im Weg stehe und niemandes Rennen ruiniere."

"Da muss es noch nicht einmal um die Meisterschaft gehen, sondern damit meine ich jedes Rennen, in dem ich überrundet werde. Ich weiß, wie es ist, ein Rennen anzuführen - da willst du nicht aufgehalten werden. Ich strenge mich diesbezüglich immer an, einen guten Job zu machen, damit mir die anderen umgekehrt auch aus dem Weg gehen. Ich bin mir sicher, dass das alle Fahrer wissen."

Frage: "Die Motoren verlieren hier wegen der Höhenlage Leistung. Ist deswegen KERS eine noch größere Hilfe, weil die Zusatzleistung prozentual gesehen mehr ausmacht?"
Hamilton: "Nein. Natürlich verlieren wir durch die Höhenlage ein bisschen Leistung. Die kann man nicht wettmachen, aber zum Glück ist KERS durch die Höhenlage nicht beeinträchtigt. Das ist genau gleich wie sonst auch. Wir haben aber auch keinen größeren Vorteil als auf anderen Strecken, weil es eine sehr kurze Strecke ist. Es bringt hier genauso viel wie sonst auch."

¿pbvin|512|2075||0|1pb¿Frage: "Angenommen, die WM-Entscheidung fällt erst in Abu Dhabi: Wie ist es, zum letzten Rennen zu kommen und zu wissen, dass man nur noch ein paar Punkte braucht?"
Hamilton: "Wahrscheinlich für jeden anders. Es ist für mich anders als für Felipe oder für Jenson. Ich kann nicht sagen, was Jenson fühlen würde, aber für mich war es wie immer."

"Ich kam ziemlich entspannt hier an, war in einer guten Stimmung, guter Dinge. Es war schon ein intensives Gefühl, als ich an der Strecke ankam, aber das war einfach der Ehrgeiz. Wichtig war, den Kopf unter Kontrolle zu haben, sich zu konzentrieren und mit der Energie hauszuhalten - und dann einfach den besten Job zu machen. Aber jedes Rennen ist anders und ich kann nicht sagen, wie es für diese Jungs sein wird."

Frage: "Felipe Massa hat vor ein paar Tagen gesagt, dass der Grand Prix von Singapur 2008 annulliert werden sollte. Was sagst du dazu?"
Hamilton: "Warum fragst du ihn das nicht selbst? Für mich gibt es pro Saison 17 oder 18 Rennen. Da kann man sich oft fragen: Was wäre wenn? Unterm Strich hatten wir ein großartiges Rennen. Der Titel wurde im letzten Rennen entschieden. Es war eine tolle Saison, ein toller Kampf. Ich hatte unterm Strich die Nase vorne. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen."