• 13.10.2008 13:31

Hamilton gerät immer mehr unter Druck

Formel-1-Piloten wollen ihren Kollegen Lewis Hamilton zur Rede stellen - Ferrari und BMW Sauber F1 Team kämpferisch

(Motorsport-Total.com/sid) - Nach dem Crashkurs von Fuji wird Verkehrsrowdy Lewis Hamilton für seine Rivalen zum roten Tuch. Einige seiner Kollegen wollen den jungen Briten vor dem nächsten Rennen am Wochenende in Schanghai nun zur Rede stellen. "In der nächsten Fahrerbesprechung wird Jarno Trulli fragen, warum Hamilton ihn zwei Runden blockiert hat, obwohl er eine Runde Rückstand hatte", sagte Toyota-Pilot Timo Glock: "Jarno lag in Führung und hat dadurch anderthalb bis zwei Sekunden verloren, weil Hamilton die blauen Flaggen nicht befolgt hat."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton steht wegen seiner kompromisslosen Fahrweise in der Kritik

Glock hatte in Monza Bekanntschaft mit Hamiltons ungestümen Fahrstil gemacht, als der Brite ihn aufs Gras drückte. Auf Glocks damalige Beschwerde entgegnete Mercedes-Sportchef Norbert Haug, es habe sich um ein normales Renngeschehen gehandelt. BMW-Pilot Robert Kubica hatte Hamiltons Fahrstil ebenfalls als "zu aggressiv und zu selbstsicher" bezeichnet. Nach Monza hätten die meisten Kollegen diese Meinung geteilt, sagte der Pole.#w1#

Als hätte Hamilton nach dem Absturz von der Pole Position auf Platz zwölf in Fuji nicht schon genug Druck, muss er sich nun auch noch den Anfeindungen der Fahrerkollegen aussetzen. Hamilton reist mit 84 Punkten zum vorletzten Rennen nach China und kann für die Entscheidung sorgen.

Doch hinter ihm warten der Brasilianer Felipe Massa (79) im Ferrari und Kubica (72) auf den nächsten Fehler des 23-Jährigen. "In Japan setzen Massa und Hamilton ihre verzweifelten Versuche fort, den Titel zu verlieren", beschrieb der 'Corriere dello Sport' die Fehler der WM-Rivalen, folgerte allerdings: "Sie werden es nicht schaffen, einer der beiden wird gezwungen sein, Weltmeister zu werden."

Das sieht Kubica anders, der Pole glaubt fest an seine Chance: "Wenn du in der Lage warst, nach sieben Rennen der Führende zu sein, dann sollte man in der Lage sein, um die WM zu kämpfen". Auch bei Ferrari geben sie sich kämpferisch und sahen in Massas Aufholjagd zu immerhin zwei Punkten "eines seiner besten Rennen" (Renningenieur Rob Smedley).


Fotos: Großer Preis von Japan


Die Silberpfeile bemühen sich in der angespannten Situation um Ruhe. Zwar hat das Team kein Verständinis für die Fahrerschelte und die bereits neunte Strafe durch den Automobil-Weltverband FIA in dieser Saison, doch Mercedes-Sportchef Haug sagt auch: "Sicherlich ist Lewis einer, der lernen muss, hier und da auch mal Gas rauszunehmen." Wenn man an die ganz Großen denke, dann seien das früher auch immer Grenzgänger gewesen. Haug: "Lewis hat sich selbst geschadet, und er wird daraus lernen."