• 03.10.2009 14:32

Hamilton: "Es gibt dort keinen Raum für Fehler"

Der McLaren-Mercedes-Pilot auf der Pressekonferenz über seine überraschend starke Qualifikation, seinen Eindruck von Suzuka und die Tücken der Strecke

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Dies ist dein erster Besuch hier in Suzuka. Du hattest kein Auto erwartet, mit dem du in den Top drei stehen kannst. Wie hast du es denn auch hierhin geschafft?"
Hamilton: "Zunächst einmal habe ich schon seit Jahren davon geträumt, nach Suzuka zu kommen. Ich bin aus diesem Grund sehr glücklich, hier zu sein. Wir sind sehr schön empfangen worden. Die japanischen Leute behandeln uns wie Könige. Die Strecke ist sehr speziell, und für jeden Youngster dort draußen, der den Kurs schon einmal auf einem Computer-Spiel gespielt hat, ist es genauso speziell, wie man sich dies womöglich vorstellen kann."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton: Einen Tick neben der Linie und weg...

"Wir hatten nicht erwartet, so konkurrenzfähig zu sein, wie wir dies heute waren. Gestern war kein guter Tag, da es am Morgen nass war, und das Auto schrecklich zu fahren war. Wir mussten ein paar bedeutende Veränderungen vornehmen, aber wir hatten nur eine Trainingseinheit. Wir sind also mit all diesen Veränderungen mit der Hoffnung in das Qualifying gegangen, dass dies der richtige Schritt nach vorn ist, und das war der Fall."#w1#

"In Bezug auf die Unfälle, die heute passiert sind, war ich glücklich, dass alle Fahrer davon gekommen sind. Dies zeigt einfach, welch gute Arbeit die FIA und der Sport in Bezug auf die Sicherheit erledigt hat. Offensichtlich hat auch das medizinische Team hier großartige Arbeit geleistet. Es war also alles in allem ein guter Tag."

Frage: "Du hast gesagt, dass dein Auto heute Morgen schlecht war. Warum war es so schlecht? Was hat es gemacht, was du nicht gemocht hast?"
Hamilton: "Alles. Nein, es war einfach klar, dass wir nicht viel Zeit zur Vorbereitung haben. Alle saßen im selben Boot, ich denke jedoch, dass wir in Bezug auf die Balance des Autos das Ideal ziemlich deutlich verpasst haben. Im Nassen war es alles andere als schlecht, aber im dritten Training war es für mich wirklich unmöglich, in den Esses zu attackieren und das Maximum aus dem Auto zu holen."

"Der Unterschied zwischen mir und den schnellsten Autos war in diesem ersten Sektor beinahe eine Sekunde. Aber wir nahmen ein paar gute Veränderungen am Auto vor, und als wir in das Qualifying gingen, da wussten wir, dass wir ein paar ernsthafte Veränderungen am Auto vornehmen müssen. Das stellte sich in gewisser Weise die Frage 'Hoffentlich wird das funktionieren' und das tat es."

"Wir sind aus diesem Grund sehr glücklich über den dritten Rang in der Startaufstellung. Bedenkt man, dass es eine lange, lange Strecke bis zur ersten Kurve ist und unser KERS besser funktioniert als jemals zuvor, heißt es Daumen drücken, dass uns dies in eine gute Position bringt."

Frage: "Wie sehr war deine Konzentration durch die Zwischenfälle und die roten Flaggen beeinträchtigt?"
Hamilton: "Das war kein Problem. Es ist natürlich klar, wenn du in den Fernseher schaust, die Monitore anschaust und deine Kollegin siehst, wie sie von der Strecke fliegen und Unfälle haben, dann mach du dir über sie Sorgen, aber glücklicherweise sind sie alle in Ordnung, sie sind alle davon gekommen. Selbst Heikki hatte einen Abflug."

"Als ich an die Box kam, da wollte ich sofort wissen, ob er in Ordnung ist, und glücklicherweise berichtete er dem Team, dass er in Ordnung ist. Die Sicherheit in diesen Autos verbessert sich klarerweise, und wir haben großartige Arbeit geleistet. Aber ich denke auch, dass das medizinische Team hier großartige Arbeit verrichtet hat. Es sah danach aus, als hätten sie wirklich gut gearbeitet, das ist tröstlich."

Frage: "Die Kurve neun und der Ausgang aus der Schikane, das sind wirklich die zwei schwierigen Punkte? Ich dachte nicht, dass der letzte Ort ein Problem wäre."
Hamilton: "Nein, es ist kein Problem, aus der letzten Kurve zu kommen. Es sieht danach aus, als hätte Glock einen Defekt gehabt, um ehrlich zu sein, zumindest in meinen Augen, auf Basis der Sicht aus dem Auto. Durch die Kurve acht und neun, hauptsächlich die achte Kurve, das ist eine Hochgeschwindigkeitskurve und es ist beim Eingang ein wenig uneben."


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Japan, Samstag


"Dies ist eine sehr, sehr spezielle Strecke, sie verfügt über eine wirklich großartige Kombination von Kurven. Ich würde nicht sagen, dass es eine bestimmte Stelle gibt, die schlimmer ist als andere. Der erste Sektor ist ein wirklich ernsthafter Hochgeschwindigkeits-Achterbahn-Teil, und in dem Moment, an dem du etwas über das Limit gehst, oder du einen Meter oder einen Schritt zu spät dran bist, kannst du einen Moment Übersteuern haben, und dann gibt es keinen Raum, um bei dieser hohen Geschwindigkeit zu korrigieren. Aber unabhängig davon ist es immer noch die beste Strecke, denke ich."

Frage: "Kannst du beschreiben, wie diese Kurve ist, und was das Besondere an ihr ist?"
Hamilton: "Das ist eine sehr schnelle Kurve. Sie ist sehr aufregend, und sie ist eine der Hochgeschwindigkeitskurven auf der Strecke. Es gibt dort keine große Auslaufzone. Wie überall gibt es dort keinen Raum für Fehler, und wenn du nur ein wenig neben die Ideallinie kommst, dann kommst du in Probleme, so wie wir dies heute bei einigen Fahrern gesehen haben."

"Sie kommen einfach ein wenig neben die Ideallinie, dann kommt man auf den Kunstrasen und kann das Auto nicht abbremsen, da hat man ein ziemlich großes Problem. Man befindet sich dort auf einem schmalen Grat, wenn man dort das Limit sucht und versucht, das Maximum zu erreichen."

"In manchen Kurven gibt es womöglich etwas mehr Spielraum für Fehler, während es in manch anderen vielleicht sogar noch weniger Raum für Fehler gibt. Ich denke, dass man dort wohl mit am wenigsten Raum für Fehler hat."

Frage: "Wie schwierig war es gewesen, einen frischen Satz Reifen aufzusparen, denn angesichts der ganzen roten Flaggen dürftest du jedes Mal einen verbraucht haben, wenn du die Runde abbrechen musstest?"
Hamilton: "Es ist schwierig, und das beeinträchtigt deinen Plan. Aber schlussendlich muss man auf die Strecke gehen und den Job erledigen. Wenn, dann gestaltet dies die ganze Geschichte aufregender."