• 17.11.2013 13:17

  • von Timo Pape

Hamilton: "Eine einzige perfekte Runde dieses Jahr gefahren"

Lewis Hamilton ist stolz auf seinen Wechsel zu Mercedes, fühlt sich im Auto aber noch nicht ganz wohl: "Fahre immer noch irgendwie in Michaels Auto"

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hat gegen Ende der vergangenen Saison eine Entscheidung getroffen, die sämtliche Experten hat zweifeln lassen, am Ende hat er jedoch recht behalten: Durch seinen Wechsel von McLaren zu Mercedes konnte der Brite in der Saison 2013 bislang fünf Podiumsplatzierungen einfahren, darunter ein Sieg in Ungarn, während sein Ex-Teams maximal Fünfter wurde. Für den 28-Jährigen bedeutete die Entscheidung jedoch noch mehr als nur sportlichen Erflog.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton behauptet, seine einzige perfekte Runde in England gefahren zu sein Zoom

"Ich habe nach 13 Jahren bei McLaren entschieden, zu Mercedes zu gehen. Das war ein Riesenschritt für meine Entwicklung", findet Hamilton gegenüber 'Bild am Sonntag'. "Ich war lange gewöhnt, dass mein Vater und mein alter Rennstall McLaren Entscheidungen für mich treffen. Und dann saß ich vergangenes Jahr plötzlich allein mit Niki Lauda in einem Hotelzimmer in Singapur und musste entscheiden, wie es mit meinem Leben weitergeht. Ich wollte es unbedingt so - ganz alleine."

Niemals hätte Hamilton jedoch damit gerechnet, dass seine riskante Entscheidung derart positive Folgen nach sich ziehen würde: "Ich dachte, wir schaffen im ersten Jahr nicht immer die Top 10 im Qualifying, aber plötzlich waren da Pole-Positions. Unglaublich." Besonders schwärmt der Weltmeister von 2008 über die rasche Entwicklung, die Mercedes genommen habe: "Wir fahren noch um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM, davon konnte keiner träumen. Und wir glauben, dass es weiter aufwärts geht."

So erwartet Hamilton, dass er im nächsten Jahr ein entscheidendes Wörtchen im WM-Kampf mitreden wird: "Wenn Sie sehen würden, wie diszipliniert und mit welchem Eifer die Ingenieure - aber auch alle anderen in allen Abteilungen - arbeiten, wenn Sie den Megamotor sehen würden, dann weiß man, dass es für Vettel und die anderen nächstes Jahr schwer wird, uns zu schlagen. Ich würde mich wundern, wenn die anderen jetzt schon so weit sind wie wir." Einen erneuten Teamwechsel kann er sich deshalb gar nicht vorstellen: "Renault? Ferrari? Die Wahrscheinlichkeit, bei Mercedes zu bleiben, ist jedenfalls viel größer, als woanders hinzugehen."

"Ich würde mich wundern, wenn die anderen jetzt schon so weit sind wie wir." Lewis Hamilton

Warum er diese Saison nicht immer sein Maximum abrufen konnte, weiß Hamilton zu erklären: "Na ja, ich fahre immer noch irgendwie in Michaels Auto, ich fühle mich immer noch nicht richtig wohl darin", gibt er zu bedenken. "Es war eben auf Michael (Schumacher; Anm. d. Red.)und Nico (Rosberg; Anm. d. Red.)eingestellt. Und mein Fahrstil ist ein anderer. Sie werden es nicht glauben: Ich bin in der ganzen Saison nur eine einzige perfekte Runde gefahren. Das war im Qualifying in Silverstone. Verrückt, oder? Das neue Auto ist auch für mich gebaut, deshalb denke ich, dass ich besser sein kann."


Lewis Hamilton in Brackley und Brixworth