• 16.03.2007 10:47

Hamilton: "Ein großartiges Gefühl"

Der Formel-1-Neuling über sein erstes offizielles Freies Training und die Umstellung von der GP2 auf die Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem ersten offiziellen Trainingstag in der Formel 1 strahlte Lewis Hamilton: "Es war für mich ein fantastischer Tag. Auf die Strecke zu gehen, zum ersten Mal für mich in Melbourne, aus der Box, aus der Garage zu fahren, das erste Mal die Boxengasse entlang zu fahren, da durfte ich meinen Traum leben! Es war ein ziemlich ehrwürdiger Tag."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

"Natürlich hat es zu Beginn etwas geregnet, weswegen es ziemlich rutschig war. Es ist schwierig, eine Strecke zu lernen, wenn es nass ist, vor allem hier, da es sich um einen Straßenkurs handelt und es eine Menge Markierungen gibt. Aber es lief alles sehr reibungslos, besonders in der zweiten Einheit, als wir ein paar Fortschritte gemacht haben und sehr stark aussahen."#w1#

"Wir haben nur getestet." Lewis Hamilton

Hat sich Hamilton vorstellen können, auf Anhieb Dritter zu sein? "Nein, nicht wirklich. Wie ich schon gesagt habe, befinde ich mich auf einer steilen Lernkurve. Wir haben nur getestet. Morgen ist der Tag, der zählt, also lasst uns abwarten, was morgen passieren wird."

"Nein", sagt der Formel-1-Neuling auf die Frage, ob ihn der ganze Trubel im Vorfeld geschockt hat: "Ich denke, dass es so wie immer ist, wenn man sich auf das erste Rennen der Saison vorbereitet. Ich habe das nicht als erschreckend empfunden oder als anders im Vergleich zu früher. Ich hatte aber nicht erwartet, dass es so sein würde, aber ich fühle mich diesbezüglich ziemlich entspannt."

Die Tatsache, dass Hamilton schon in der GP2 mit Bridgestone-Reifen fuhr, hat ihm beim Umstieg auf die Formel 1 übrigens nicht geholfen: "Das sind unterschiedliche Reifen. Ich denke, dass die Mischungen ziemlich unterschiedlich sind. Auf Rillenreifen im Vergleich zu Slicks zu fahren ist etwas anders, ich habe aus diesem Grund da keinen Vorteil ausgemacht."

"In Bezug auf die körperlichen Belastungen ein anderes Level." Lewis Hamilton

Und was ist der größte Unterschied, den er bei seinem Aufstieg in die Formel 1 bemerkt hast, und was ist das Wichtigste, das er in deinem ersten offiziellen Training gelernt hast? "Wenn man von der GP2 kommt, dann ist die Formel 1 in Bezug auf das körperliche Training intensiver, man muss sich mental vorbereiten aber auch im Winter testen, was ziemlich hektisch war. Ich musste im Winter so viele Kilometer wie möglich abspulen. Das bedeutete, dass ich drei Tage in der Woche teteste und von der GP2 gekommen war das in Bezug auf die körperlichen Belastungen ein anderes Level. Während ich trainiere, gewöhne ich mich auch an die längeren Rennen, das war der größte Schritt."

"Auf der technischen eite gibt es so viele Dinge, die man lernen kann - im Vergleich zu einem GP2-Auto, wo man all die System-Kontrollen nicht im Auto hat. Man hat nicht all die Spielzeuge, mit denen man spielen kann. Man muss sich an die Traktionskontrolle und die Tatsache gewöhnen, dass man das Differenzial nutzen kann. All die Dinge waren neu für mich."

"Es war für mich extrem außergewöhnlich, bin ich doch zum ersten Mal hier und es ist mein Debüt." Lewis Hamilton

"Zudem hast du 20 Knöpfe am Lenkrad, was ich zuvor nie hatte. Der schwierigste Teil war es gewesen, sich alle von ihnen und ihre Funktionen zu merken und zu versuchen, diese zu optimieren. Aber als ich hier zum ersten Tag meines ersten Grands Prixs ankam, da habe ich mich doch ziemlich gleich gefühlt wie bei all den anderen Tests, die ich durchgeführt habe. Aber es war für mich extrem außergewöhnlich, bin ich doch zum ersten Mal hier und es ist mein Debüt. Es ist aus diesem Grund ein großartiges Gefühl."

Seitens des Teams brauchte es kein spezielles Training für den Auftritt vor der Weltpresse: "Wenn man sich im Motorsport nach oben arbeitet, hast du deine Interviews und lernst, wie du mit den Medien umgehen musst. Das ist nichts, das dir beigebracht wird, es ist etwas, das du automatisch lernst. Ja, wir haben ein Briefing, bei dem man uns sagt, was wir sagen sollten und was wir nicht sagen sollten, aber das ist vernünftig."

Und auch sportlich gesehen fühlt sich der Brite bestens vorbereitet: "Es war definitiv für mich Glück, dass ich jetzt von der GP2 in die Formel 1 gekommen bin, da die GP2 defintiiv einen Schritt näher gekommen ist. Dass wir freitags testen dürfen wird helfen, denn ich denke es gibt sieben Strecken, die ich nicht kenne. In der Lage zu sein, auf den Strecken viele Kilometer zu fahren, ist definitiv von Vorteil. Das ist für mich gut."

Letzte Frage an den 21-Jährigen: Bist du heute mit beiden Reifentypen gefahren und kannst du mir sagen, was der Leistungs-Unterschied zwischen ihnen ist und wird dies im Rennen zu Kopfschmerzen bereiten? "Es ist sehr ähnlich im Vergleich zu dem, was wir auf Basis der Tests erwartet haben. Der Option-Reifen schien um drei bis vier Zehntelsekunden schneller gewesen zu sein, das scheint auch hier der Fall. Ich denke, dass alle das Problem haben, dass sich der Hinterreifen sehr schnell abnutzt und es Graining gibt. Da kann ich keinen Unterschied zu anderen Strecken sehen. Es wird mit Sicherheit im Rennen auf beiden Reifen schwierig werden."