• 07.07.2007 20:18

Hamilton: "Das ist so unwirklich"

Der Lokalmatador im Mediengespräch über das spannende Qualifying, das Interesse an seiner Person und Lob, das von allen Seiten auf ihn einprasselt

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du hast die 50. Pole für die McLaren-Mercedes-Partnerschaft geholt, deine dritte Pole der Saison und es ist das erste Mal seit 1996, dass ein britischer Fahrer bei seinem Heim-Grand-Prix auf der Pole steht. Dies war eine fantastische Qualifying-Einheit, du bist spät an die Box gekommen, um neue Reifen zu holen, das hast du perfekt geplant..."
Lewis Hamilton: "Ja, ich kann da draußen jeden hören... Nein, es war eine extrem intensive Qualifying-Einheit. Natürlich sind die Ferraris extrem schnell, das war Fernando ebenso. Es war alles eine Frage der letzten Runde, um sicher zu stellen... Die erste gezeitete Runde auf neuen Reifen im dritten Qualifying-Teil war nicht sehr gut. Ich verlor in Kurve eins etwas Zeit, ich musste wirklich alles geben."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton empfindet die Unterstützung der Fans als "unwirklich"

"Ich denke wirklich, dass ich ganz gute Arbeit geleistet habe, indem ich eine Runde zusammengebracht habe, und ich bin sehr, sehr glücklich, dass ich das getan habe, aber ich hätte das nicht ohne das Team tun können, das die Reifen schnell gewechselt hat und mich rechtzeitig auf die Strecke gebracht hat. Also danke an sie, aber ich bin nun im Hinblick auf morgen sehr aufgeregt."#w1#

Frage: "Du warst nach dem ersten neuen Reifensatz Viertschnellster, und so wie du das ganze Wochenende über gesagt hast, waren es sehr schwierige Bedingungen. Erzähle uns etwas über diese Runde..."
Hamilton: "Nun, ich habe in Sektor eins gekämpft. Dort habe ich zwei Zehntelsekunden verloren, besonders auf Fernando, als ich dieses Mal über die Ziellinie fuhr und voll auf die erste Kurve zufuhr, versuchte ich, voll auf dem Gas zu bleiben. Ich fuhr sie nicht voll, aber ich tat es fast und ich wusste damit, dass ich schon anderthalb Zehntel gewonnen habe, fast zwei Zehntelsekunden. Ich versuchte dann, diese für den Rest der Runde aufrechtzuerhalten, was natürlich extrem schwierig war, aber ich war in der Lage, dies in den letzten paar Kurven zu tun."

"Ich war wirklich, wirklich glücklich, als ich die Linie überquerte und die Reaktion der Fans sah." Lewis Hamilton

"Ich wusste, dass ich vorn lag, um rund drei Zehntelsekunden oder so. Wenn du diese Art von Druck auf dir lasten hast - du konntest die vielen Fans da draußen sehen, es war fantastisch heute und man konnte die Unterstützung wirklich sehen, die wir genießen, das ist unwirklich. Ich bin die Runde gefahren, ich war wirklich, wirklich glücklich, als ich die Linie überquerte und die Reaktion der Fans sah. Es ist großartig zu Hause zu sein und einen zusätzlichen Kick zu bekommen."

Frage: "Wie war deine Auslaufrunde in Bezug auf die Menge?"
Hamilton: "Ich verlor fast meine Stimme! Ich kam über die Linie und hörte die Menge - ich weiß nicht, ob sie mich hörten, aber ich schrie genauso laut wie sie."

Frage: "Ich bin mir sicher, dass du hier den Druck verspürt hast. Erzähle uns, wie es für dich an diesem Wochenende ist, und - um den Druck auf dich zu erhöhen - jedes Mal, wenn du die Pole gewonnen hast, hast du auch das Rennen gewonnen..."
Hamilton: "Ja. Ich fühlte mich recht entspannt, als ich in das Wochenende ging. Ich weiß nicht, wie das bei anderen Fahrern ist, aber ich bin so jemand - ich weiß nicht, ob das Teil meiner Persönlichkeit ist, aber ich mache gern Leute glücklich und mag es, dort draußen zu sein und zusätzliche Autogramme zu unterzeichnen, die Menge an Unterstützung zu sehen, die geschwenkten Flaggen zu sehen, und herumzufahren und die Hamilton-Flaggen und all diese Dinge zu sehen."

"Ich bekomme davon einen Kick und jede Menge Energie" Lewis Hamilton

"Ich bekomme davon einen Kick und jede Menge Energie, ich empfinde dieses Wochenende aus diesem Grund als sehr positives Wochenende für mich und mit Sicherheit gibt es Druck, aber der meiste Druck kommt von mir selbst. Morgen werde ich meinen bestmöglichen Job erledigen und wir werden sehen, was passiert."

Frage: "Du hättest mal deinen Vater in der Boxengasse sehen sollen - oder vielleicht hast du ihn auf der Großbildleinwand gesehen..."
Hamilton: "Ich war zu beschäftigt, mich selbst im Cockpit zu feiern. Ich habe fast meine Stimme verloren."

Frage: "Hast du auf dieser Runde mehr gegeben als jemals zuvor?"
Hamilton: "Ja, das tat ich, denn leider war ich auf den Versuchen zuvor nicht schnell genug und während des gesamten Wochenendes kämpften wir damit... Nun, ich habe bis zu einem bestimmten Grad damit gekämpft, das Auto und auch meinen Fahrstil wirklich fein abzustimmen, denn jedes Mal verbessere ich mich, ich finde etwas Neues und vieles davon hat mit der Erfahrung und der Erfahrung auf diesem Kurs zu tun."

"Es kam alles auf diese Runde an." Lewis Hamilton

"Der erste Sektor ist so schnell, man muss sein Limit wirklich langsam aufbauen und ich habe aufgebaut und aufgebaut und aufgebaut. Ich wusste auf dieser Runde, dass ich Vierter oder so bin und es kam alles auf diese Runde an. Ich kam in die erste Kurve und versuchte, schneller als jemals zuvor zu fahren, und das galt auch für den Rest der Runde. Ich musste den Speed einfach halten, den ich schon in Kurve eins hatte, und wirklich, ich musste schon lange, lange Zeit nicht mehr so viel geben."

Frage: "Du dachtest auch, dass es diesmal etwas eng werden könnte, Fakt ist, du hattest 30 Sekunden Luft...
Hamilton: "Ich war ziemlich entspannt. Ich wusste, dass das Team... Sie sind sehr, sehr gut darin, zu berechnen, wie viel Zeit wir haben, und ich kam an die Box und wusste, dass ich jede Menge Zeit habe. Ich fragte tatsächlich nicht, wie viel Zeit noch übrig ist, ich wollte den Abstand wissen, wie viel schneller ich war."

"Aber ich denke, dass das Team fantastische Arbeit geleistet hat, um uns auf die Strecke zu bringen, rein und raus, so schnell wie möglich, sowohl mich als auch Fernando. Das ganze Wochenende über gibt es eine Menge Druck, nicht nur für mich, sondern auch für das Team."

"Man bekommt definitiv einen Motivationsschub wenn man die Unterstützung sieht." Lewis Hamilton

Frage: "Wie viele Zehntelsekunden ist deiner Meinung nach die Menschenmenge wert? Wie viele Zehntelsekunden ist die Unterstützung wert?"
Hamilton: "Ich bin nicht in der Lage zu sagen, wie viel Zeit man gewinnt, aber man bekommt definitiv einen Motivationsschub wenn man die Unterstützung sieht. Es ist nicht nur eine Gruppe, so wie das auf bestimmten Gebieten und an bestimmten Orten der Fall ist. Hier ist es einfach die komplette Haupttribüne und ich kann nicht glauben, wie viele Leute hier heute sind. Es war fantastisch und ich weiß die Unterstützung wirklich zu schätzen."

Frage: "In jeder Woche fragen die Leute dich 'Kannst du das glauben?' Und ich bin mir sicher, dass du dich daran gewöhnst, was dir in dieser Saison passiert. Aber du stehst bei deinem ersten Großbritannien-Grand-Prix auf der Pole. Zwickst du dich selbst immer noch, angesichts der ganzen Dinge, die dir passieren?"
Hamilton: "Ja, definitiv. Ich glaube nicht, dass ich mich daran gewöhnt habe. Es waren acht Rennen und sie waren alle fantastisch. Aber es ist immer noch eine sehr schwierige Erfahrung, um sich daran gewöhnen zu können."

"Es sah zu einem Zeitpunkt im Qualifying nicht gut aus." Lewis Hamilton

"Ich denke, dass es gut ist, dass es für mich immer frisch, immer neu und immer aufregend ist, und ich hoffe, dass das weitergehen wird. Es war wirklich hart. Ich hoffte, hier herzukommen und die Pole Position zu gewinnen. Es sah zu einem Zeitpunkt im Qualifying nicht gut aus, aber es ging ganz gut aus."

Frage: "Du hast gesagt, dass du Leute gern glücklich machst. Die letzten beiden Champions aus Großbritannien waren Nigel Mansell 1992 und Damon Hill 1996. Kannst du dich daran erinnern, dass du begeistert warst, als sie in Silverstone gut waren, oder hast du andere unterstützt?"
Hamilton: "Damals war Ayrton Senna dabei und er war immer mein Held. Mit Sicherheit habe ich die britischen Fahrer und Nigel Mansell unterstützt. Ich war zu dieser Zeit gerade einmal sechs Jahre alt, ich verstand also nicht wirklich alles."

"Als Damon gewann, gewann ich meine erste britische Meisterschaft und ich traf ihn in diesem Jahr. Ich habe ihn das ganze Jahr beobachtet und sah, dass er so gut abschneidet, es hat mir natürlich einen großen Schub an Selbstvertrauen verliehen, als ich ihn traf. Aber ich schaute die ganze Zeit auf Ayrton."

"Es ist überwältigend, solch guten Dinge von Leuten wie Sir Frank Williams zu hören." Lewis Hamilton

Frage: "Welches Gefühl ist es, von so vielen Leuten aus der Formel 1 Applaus zu erhalten? Leute wie Sir Frank Williams haben dich als Supermensch bezeichnet..."
Hamilton: "Nun, es ist überwältigend, solch guten Dinge von Leuten wie Sir Frank Williams und von vielen Leuten in der Formel-1-Welt zu hören. Natürlich kam ich hier her, um einen soliden Job zu erledigen. Es gab vom ersten Tag an viel Druck, und es wurden nicht viele negative Kommentare abgebeben, ich war also in der Lage, all diese positive Energie zu bewahren, und es ist definitiv ermutigend, solch netten Dinge zu hören."

"Aber die Welt umzukrempeln ist... Ich bin sehr glücklich, dass ich eine sehr gute Balance und Sinn für mein Bewusstsein habe, sodass ich mit meinem Leben weitermachen kann, auch wenn es auf den Kopf gestellt wird. Aber es war natürlich wirklich hart, durch die Straßen zu laufen, wenn Leute auf dich zukommen. Das ist seltsam."

"Wegen meiner Erfahrung aus der Vergangenheit, als ich für gewöhnlich auf Formel-1-Fahrer zuging, wollte ich etwas anders sein. Ich wollte, dass ich für die Leute zugänglich bin, und wollte versuchen, ihnen so viel Zeit wie möglich zu schenken. Das ist das, was ein paar Formel-1-Fahrer nicht gemacht haben, als ich jünger war."

Frage: "Wie kann man deine Gefühle, die du im Moment hast, mit deinem ersten Sieg in Kanada vergleichen? Und zweitens, warst du mit deinem Start in Frankreich in der vergangenen Woche unzufrieden, als Kimi dort hinter dir war? Bist du zuversichtlich, dass du es morgen hinbekommen wirst?"
Hamilton: "Ja, ich fühle mich zuversichtlich. Wir haben an diesem Wochenende hart gearbeitet, um unsere Starts zu verbessern und ich denke, dass es definitiv hilft, dass ich auf der sauberen Seite stehe."

"Was meine Gefühle angeht? Es fühlt sich definitiv... Ich denke, dass das Qualifying immer aufregend ist. Sogar für Euch, die zuschauen, aber wenn du im Auto sitzt und du weißt, dass du auf der letzten Runde bist, der kleinste Fehler und du verlierst..."

"Das ist ein phänomenales Gefühl, das ist es wirklich." Lewis Hamilton

"Und dann bekommst du alles hin, während du dich auf der Messers Schneide befindest. Du kommst eine Runde rum und dann siehst du, dass du die Zeit gefahren bist... Das ist ein phänomenales Gefühl, das ist es wirklich."

Frage: "Was hast du gesagt, als du in den Funk geschrien hast und dabei fast deine Stimme verloren hast? Und was wirst du in Bezug auf die Feierlichkeiten tun, wenn du morgen gewinnen sollest?"
Hamilton: "Ich habe nicht in den Funk geschrien. Ich habe sicher gestellt, dass er ausgeschaltet war. Ich schrie 'Yes!' zu mir selbst, weißt du. Aber das habe ich auch in Kanada getan, die ganze Runde lang, und es ist eine lange, lange Runde, wenn man sich im höchsten Gang befindet und einfach herumschleicht."

Frage: "Sponsoren ziehen dich von Ort zu Ort. Bekommst du eine Pause? Bekommst du Schlaf?"
Hamilton: "Das war definitiv eine der härtesten Herausforderungen, zu versuchen, deine Zeit zu managen und die Zeit zu maximieren, die du frei hast. Wir hatten nicht viel Freizeit, oder zumindest ich nicht."

"Die Marketing-Abteilung arbeitet natürlich extrem hart, um sicher zu stellen, dass wir nicht zu viele Tage haben, aber besonders hier hatten wir nicht viele Tage frei, nachdem wir vom Rennen in Magny-Cours kamen und wir gleich wieder in Erscheinung traten."

"Es ist hauptsächlich mentale Energie, die man verliert, man muss versuchen, sich die Energie einzuteilen, versuchen, die Flasche nicht zu leeren, die man das ganze Wochenende braucht. Man muss alle glücklich halten, ein Lächeln aufsetzen und sicherstellen, dass man die richtigen Sachen sagt, ist wirklich, wirklich schwierig. Das ist wohl einige der schwierigsten Teile des Jobs."

Frage: "Kannst du uns verraten, was zwischen jetzt und dem Umschalten der Ampel morgen passiert? Was wirst du machen? Wirst du entspannen? DVD schauen? Was ist der Plan?"
Hamilton: "Danach werden wir uns in unseren Raum zurückziehen und hinsetzen und die Daten analysieren und herausfinden, wo ich mehr Zeit hätte finden können. Wir können nicht allzu viele Veränderungen am Auto vornehmen. Aber es gibt bestimmte Dinge, die man in der Elektronik und der Traktionskontrolle ändern kann. Wir werden das also analysieren und versuchen, etwas mehr Zeit zu finden."

"Für mich geht es heute Abend nur darum, den Benzin-Tank, den Energie-Tank wieder aufzufüllen. Ich werde einfach sicher stellen, dass ich mich entspanne, etwas Zeit mit meiner Familie verbringe, etwas mit meinem Bruder abhänge, ein wenig Playstation spiele. Was auch immer das sein mag, es dient dazu, meine Gedanken und meinen Fokus weg vom Rennsport zu bringen. Dann werde ich morgen so frisch wie möglich zurück sein."