Hamilton: "Andere machten größere Fehler"

(Motorsport-Total.com) - Desaster für Lewis Hamilton: Die Pechserie des McLaren-Piloten geht nach den Patzern von Monza und Singapur auch in Suzuka weiter. Schon im ersten Training fliegt er in der Degner-Kurve ab und demoliert den brandneuen Heckflügel. Sein Pech: Das Team hat derzeit nur zwei Stück davon in Suzuka - einer davon wird von Teamkollegen Jenson Button verwendet. Hamilton lässt im Interview die bitteren Ereignisse Revue passieren.

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Nachdenklich: Lewis Hamilton erlebte einen rabenschwarzen Freitag

Frage: "Lewis, was ist heute Morgen passiert?"
Lewis Hamilton: "Ich hatte sehr früh in der ersten Session einen Unfall. Ich hatte gerade meine zweite schnelle Runde absolviert und rutschte in der achten oder neunten Kurve nach außen. Ich konnte das Auto nicht mehr abfangen, denn auf den Steinen war es sehr rutschig. Dann kam ich in den Kies und es zog mich immer weiter zur Begrenzung. Dann habe ich das Auto zerstört.

Wenn man sich die Wiederholung ansieht, dann sieht es recht harmlos aus. Andere Leute machten größere Fehler und kamen davon. Wir sagen: Aller schlechten Dinge sind drei. So ist das Leben. Wir haben sehr viel Zeit verloren, doch die Jungs leisteten unglaubliche Arbeit. Sie sind so gut, sie arbeiten so hart und wenn einer von uns am Boden liegt, dann richten ihn die anderen wieder auf. Und so konnte ich in den letzten zehn Minuten der zweiten Session noch einmal rausgehen. Morgen ist ein anderer Tag, es wird vielleicht regnen."

Frage: "Wie geht es dir selbst?"
Hamilton: "Alles in Ordnung."

Frage: "Hast du zu viel riskiert oder lag es an den Upgrades?"
Hamilton: "Wahrscheinlich habe ich zu früh zu viel riskiert."

Frage: "Du hattest nur wenig Zeit, doch wie fühlten sich die Neuerungen am Auto an?"
Hamilton: "Ich fuhr nur ein paar Runden, bis ich die neuen Teile kaputt machte. Am Ende hatte ich sie nicht."

Frage: "Konntest du am Ende eine Marschrichtung erkennen und ein Gefühl entwickeln, wie es aussieht?"
Hamilton: "Ich bin nur vier gezeitete Runden gefahren. Ich habe einfach versucht, wieder in den Rhythmus zu kommen und konnte die beiden Heckflügel daher nicht vergleichen. Ich habe kein Gefühl dafür, wo das Auto steht. Morgen haben wir glücklicherweise noch eine weitere Session, da wird es anders aussehen."

Frage: "Hast du morgen die neuen Teile am Auto?"
Hamilton: "Hoffentlich. Die Jungs arbeiten sehr hart, um es für morgen hinzukriegen. Ich bin sicher, dass sie es schaffen."

Frage: "Wie wird morgen deine Herangehensweise sein, nachdem du heute so viel Zeit verloren hast?"
Hamilton: "Ich weiß es nicht, das werde ich morgen früh herausfinden. Es hängt vom Wetter ab, es könnte regnen. Ich werde versuchen, das Auto im dritten Training auf der Strecke zu halten. Dann werden wir sehen, was das Qualifying bringt, aber es wird sicher schwierig, weil ich mit Regen rechne."

Frage: "Bevorzugst du Regen?"
Hamilton: "Nicht unbedingt."

Frage: "Habt ihr viele neue Teile hier und genügend Ersatzteile?"
Hamilton: "Nicht so viele neue Teile - zwei Stück. Doch ich habe eines davon - den Heckflügel - beim Unfall zerstört, also konnte ich es am Ende nicht mehr einsetzen. Doch das hätte keinen Unterschied gemacht. Auf dieser Strecke braucht man viele viele viele Runden. Je mehr Runden du hast, desto größer ist dein Vertrauen und desto mehr Speed kannst du durch die Kurven mitnehmen. Leider ist heute einer dieser Tage, wo ich mich selbst darum gebracht habe."

Frage: "Wenn es morgen regnet, dann ist vielleicht ein großer Teil der heute verrichteten Arbeit wirkungslos. Wie siehst du das?"
Hamilton: "Ja, das ist wahr. Das Auto, das wir jetzt haben, ist das Auto, mit dem wir das Qualifying bestreiten werden. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Alles was ich tun kann, ist mein bestes zu geben. Ich hoffe, dass ich dem Team ein gutes Ergebnis liefern kann, denn sie tun das Selbe."