Hamashima: "Habe mit 2013er-Ferrari nichts zu tun"
Ferraris Reifenspezialist Hirohide Hamashima erklärt, worauf es beim Umgang mit den Pneus ankommt, und spricht über seine Rolle bei der "Scuderia"
(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren hatte Ferrari große Probleme, die Reifen im Qualifying auf die richtige Temperatur zu bringen. Aus diesem Grund engagierte man für diese Saison den japanischen Ex-Bridgestone-Chefentwickler Hirohide Hamashima, um diese Problemzone endlich auszumerzen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei den Testfahrten scheint der Schachzug nun doch geglückt zu sein: Der aktuelle Bolide bringt die Reifen schneller auf Temperatur, zudem scheint die "Scuderia" die Pneus besser zu verstehen als die Konkurrenz.

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Hamashima: "Äußere Bedingungen sind wichtiger als Qualitätsschwankungen"
Doch wann gelang Ferrari der Durchbruch? "Nun ja, das ist eine schwierige Frage", meint Hamashima. "In Malaysia haben wir den Reifen sehr gut genutzt, und Fernando hat auf diese Weise dieses schwierige Rennen gewonnen. Auch in Valencia wusste Fernando, wie sich der Reifen verhält, sonst hätte er das Rennen nicht gewinnen können."
Hamashima glaubt nicht an Qualitätsschwankungen
Dennoch liefern die Reifen laut dem Japaner nach wie vor Überraschungen - das "schwarze Gold" sorgt dieses Jahr für noch nie dagewesene Herausforderungen. "Wir studieren immer noch sehr konzentriert, wie sich der Reifen verhält", erklärt Hamashima. "Es ist auch Teil des Prozesses, wie man den Reifen vorbereitet."
Von Seiten Red Bulls gab es zuletzt auch Kritik über Qualitätsschwankungen der einzelnen Mischungen. Doch der Japaner sieht diesbezüglich kein Problem. Er glaubt eher, dass die äußeren Bedingungen die Funktionsfähigkeit der Reifen stark beeinträchtigen: "Wenn das passiert, dann liegt es vor allem an den Bedingungen, die sich verändern. Wenn sich die Temperatur auch nur um fünf Grad ändert, dann macht es einen Unterschied. Ich glaube nicht an ein Problem bei der Herstellung."
In Entwicklung des neuen Autos nicht eingebunden?
Der Fahrstil des Piloten spielt ebenfalls eine große Rolle. Hamashima merkt an, dass Massa zu Saisonbeginn "ein bisschen aggressiver als Fernando", mit den Reifen umging und dadurch im Nachteil war. "Aber jetzt wird das besser. Ihr Fahrstil ist jetzt sehr ähnlich."
Derzeit wechseln die Entwicklungsabteilungen vieler Teams vom 2012er- zur Vorbereitung des 2013er-Autos. Auf Hamashima hat dies aber laut eigenen Angaben keine Auswirkungen: "Derzeit konzentriere ich mich darauf, Ratschläge zur Nutzung der Reifen zu geben. Ganz ehrlich: Mit dem künftigen Auto habe ich nichts zu tun."

