• 15.04.2005 18:21

Häkkinens erster Arbeitstag im neuen Motorsport-Leben

Um Ex-Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen herrschte am ersten DTM-Wettkampftag der neuen Saison ein riesiger Medienrummel

(Motorsport-Total.com/sid) - Da staunte sogar Mika Häkkinen und blickte mit einem Lächeln in die Runde: Bei seiner ersten Ausfahrt in Hockenheim fühlte sich der neue Star der DTM sofort an glorreiche Formel-1-Zeiten erinnert. Überall wurde der Finne im Freien Training vor dem Saisonstart am Sonntag von einem Blitzlichtgewitter der Fotografen und dutzenden Fernsehkameras begleitet. Vor der Mercedes-Box herrschte Hochbetrieb, der Kampf um den besten Schnappschuss nahm fast kein Ende.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen

Mika Häkkinen während des heutigen Freien Trainings auf dem Hockenheimring

Der neue Superstar der DTM genoss den Rummel sichtlich. Nach genau 1277 Tagen ohne Rennatmosphäre konnte es Häkkinen selbst kaum erwarten. Pünktlich um 8:30 Uhr stürmte der "fliegende Finne" aus seiner Box, um als erster Fahrer am Freitagmorgen auf die Strecke zu fahren. Am Ende des Tages hatte er 60 Runden gedreht, mehr als alle seine Konkurrenten, und dabei die zehntbeste Zeit erzielt - nur 21 Tausendstelsekunden hinter seinem früheren Formel-1-Kollegen Heinz-Harald Frentzen aus Mönchengladbach im Opel.#w1#

"Wissen, was wir noch verbessern können"

"Ich bin sehr zufrieden. Wir haben unterschiedliche Fahrwerksabstimmungen ausprobiert und wissen, was wir noch verbessern können. Das Ziel war, das Auto optimal auf das Rennen vorzubereiten", sagte Häkkinen nach seinem ersten DTM-Arbeitstag. Eine Prognose für seinen ersten Kampf um die Pole Position wagte er aber nicht: "Es ist sehr schwer, darüber etwas zu sagen. Ich glaube nicht, dass heute jeder Fahrer sein ganzes Potential gezeigt hat", meinte er.

"Das DTM-Fahrerfeld ist durch Mika Häkkinen noch stärker geworden, als es ohnehin schon war. Keine Rennserie der Welt wird geschwächt, wenn ein zweimaliger Formel-1-Weltmeister an ihr teilnimmt", sagte Frentzen. Auch Audi-Pilot Tom Kristensen freute sich über den neuen Konkurrenten: "Seine Verpflichtung ist für die DTM eine tolle Sache. Ich hoffe natürlich, nicht allzu oft seine Rücklichter zu sehen", meinte der sechsmalige Le-Mans-Sieger, der am Freitag als Trainingsschnellster den früheren Formel-1-Piloten Jean Alesi, Jamie Green (beide Mercedes) sowie Titelverteidiger Mattias Ekström (Audi) auf die Plätze verwies.

Am 14. Oktober 2001 hatte Mika Häkkinen im japanischen Suzuka sein letztes Formel-1-Rennen für McLaren-Mercedes bestritten - und dann nach 161 Rennen, 20 Grand-Prix-Siegen und zwei WM-Titeln (1998 und 1999) der Formel 1 den Rücken gekehrt, um als Frührentner in den vorläufigen Ruhestand zu gehen. Söhnchen Hugo und Ehefrau Erja waren in den vergangenen drei Jahren der Lebensmittelpunkt des Rennfahrers.

Tausende Fans wegen Häkkinen in Hockenheim

Bei seinen ersten Runden im Motodrom von Hockenheim saßen schon am frühen Morgen ein paar tausend Zuschauer auf den Tribünen und bereiteten dem in Deutschland sehr beliebten Finnen einen tollen Empfang. Sie feierten Häkkinen beinahe so, als würde gerade der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher seine Show abziehen. Doch Häkkinen ist ein stiller Star, der niemandem mehr etwas beweisen muss: "Der Spaß an der DTM steht für mich an erster Stelle."

Der 36-Jährige wirkte voll motiviert und hoch konzentriert, was man an seinem Mienenspiel deutlich erkennen konnte. Boxenstopps und Startversuche standen als erstes auf dem Programm, und via Monitor beobachte er anschließend die Trainingszeiten der Rivalen, während seine Ingenieure Veränderungen am Fahrzeug vornahmen. Seine Gegner werden ihm aber nicht so viel Aufmerksamkeit schenken, denn für sie zählt nur eins: Häkkinen das Leben in der DTM so schwer wie möglich zu machen...