Häkkinen macht frustriertem Räikkönen Mut

Ex-Weltmeister Mika Häkkinen glaubt, dass Kimi Räikkönen trotz - oder gerade wegen - der schwierigen Saison 2005 bald auftrumpfen könnte

(Motorsport-Total.com) - Fast 100 Grands Prix hat es gedauert, bis Mika Häkkinen beim in der Schlussphase skurrilen Grand Prix in Jerez 1997 dank einer noch heute umstrittenen Absprache zwischen seinem McLaren-Mercedes- und dem Williams-Renault-Team von Weltmeister Jacques Villeneuve endlich sein erstes Formel-1-Rennen gewinnen konnte. Der Finne weiß also, was Niederlagen bedeuten.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen und Kimi Räikkönen

Finnen unter sich: Mika Häkkinen traut Kimi Räikkönen den WM-Titel 2006 zu

Auf den Triumph von Jerez ließ Häkkinen 1998 eine furiose Saison folgen, die ihm seinen ersten WM-Titel einbrachte - und 1999 doppelte er mit einer weiteren Weltmeisterschaft nach. Bevor er jedoch zum absoluten Siegertypen wurde, musste der heutige DTM-Pilot zahlreiche Rückschläge einstecken - als Beispiel sei der schwere Unfall in Adelaide 1995 genannt, der ihm beinahe das Leben gekostet hätte -, die ihn jedoch als Rennfahrer und Persönlichkeit reifen ließen.#w1#

Mit dieser Erfahrung will er nun seinem Landsmann Kimi Räikkönen weiterhelfen, der es 2005 ebenfalls alles andere als leicht hatte: Zwar saß der 26-Jährige im mit Abstand schnellsten Auto des gesamten Feldes und auch er selbst war in der Form seines Lebens, doch aufgrund zahlreicher Defekte reichte es am Ende nicht für den WM-Titel. Einige Male war er nach Ausfällen so frustriert, dass ihn nicht einmal seine Ehefrau Jenni ansprechen durfte.

"Es ist eine schwierige Situation, die ich auch kenne: in der Formel 1 immer bessere Resultate einzufahren, aber dann kommt plötzlich ein Rückschlag", so Häkkinen gegenüber 'Autosport'. "Man muss sich aufraffen, denn dann kann man auf einmal einen Jackpot landen! Man kommt auf den Geschmack des Siegens, verliert plötzlich aber wieder. Kimi muss seine Motivation maximieren, auch wenn es mal nicht läuft. Das ist ganz wichtig."

Der 37-Jährige, der seinerzeit die Verantwortlichen bei McLaren-Mercedes davon überzeugt haben soll, Räikkönen als seinen Nachfolger zu engagieren, traut dem amtierenden Vizeweltmeister nächstes Jahr übrigens den ganz großen Durchbruch zu: "Wenn das Auto nächstes Jahr gut ist, dann muss er voll angreifen. Dann wird er voll angreifen", gab Häkkinen dem "Iceman" als gut gemeinten Ratschlag mit auf den Weg.