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  • 13.06.2014 12:36

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

Haas wollte ein bestehendes Team kaufen

Gene Haas erzählt, dass er ursprünglich ein anderes Team kaufen wollte, doch den Aufbau eines neuen Teams hält er für den besseren Weg - Einstieg 2016 "vernünftig"

(Motorsport-Total.com) - Der amerikanische Geschäftsmann Gene Haas hat verraten, dass er vor einem Jahr den Kauf eines Formel-1-Teams in Erwägung zog, den Plan aber wieder verwarf, um ein Team von Null auf aufzubauen. Seit sein Team im vergangenen Jahr angekündigt wurde, gab es Empfehlungen, dass er mit dem Kauf eines bestehenden Teams besser dran wäre.

Titel-Bild zur News: Günther Steiner, Gene Haas

Zusammen mit Günther Steiner will Gene Haas 2016 in die Formel 1 einsteigen Zoom

Während des Spanien-Grand-Prix kamen Gerüchte auf, dass Haas eine Übernahme von Lotus in Erwägung ziehen würde, zudem wurde er auch mit einem Kauf von Caterham in Verbindung gebracht. Ein Sprecher von Haas dementierte dies und sagte: "Gene hält weiterhin daran fest, ein amerikanisches Formel-1-Team aufzubauen, und seine Pläne haben sich nicht geändert."

Trotzdem sagt Haas: "Wir haben vor fast einem Jahr ein wenig auf den Kauf eines Teams geschaut, aber wir sind auf viele komplexe Probleme gestoßen, die hätten gelöst werden müssen, und generell gesagt steckt man am Ende mehr Geld hinein, als wenn man mit einem weißen Blatt Papier anfängt. Daher denken wir, dass dieser Weg besser ist. Allerdings muss man den Kompromiss eingehen, dass es wohl ein bisschen länger dauert."

Er heuerte den ehemaligen Red-Bull-Technikchef Günther Steiner an, der das Team führen soll, das in North Carolina stationiert sein wird. Sein Zuhause wird dieselbe Fabrik sein, in der schon das siegreiche NASCAR-Team Stewart-Haas, das von Haas mitbesessen wird, stationiert ist. Haas hat bestätigt, dass sein Team 2016 anfangen wird, und er sagt, dass eine Entscheidung in Sachen Motorenpartner in den nächsten paar Wochen getroffen werden wird.

"Wir bewegen uns mit den Verträgen mit dem Motorenpartner vor und zurück. Wir sind nah dran. Zu Beginn des Jahres hatten einige Teams mit den neuen Paketen Probleme, darum hatten sie nicht viel Zeit, um zu reden. Wir hoffen, dass wir im kommenden Monat einen festen Vertrag in den Händen halten, aber wir wollen sicherstellen, dass wir es richtig hinbekommen, weil es mehr als nur ein Motoren- und Antriebsdeal sein wird. Wir hoffen, dass wir auch eine technische Partnerschaft eingehen können."

Haas sagt, dass er entschieden hat, erst 2016 statt 2015 an den Start zu gehen, um die gleichen Fehler wie das gescheiterte USF1-Team zu vermeiden, die ihren Startplatz 2010 nicht in Anspruch nehmen konnten. "Wir wollen das USF1-Stigma nicht haben, das wäre ein Desaster. Ich denke, sie haben entschieden, dass sie es in einer sehr kurzen Zeit schaffen, und haben dann herausgefunden, dass viel Infrastruktur gebaut werden muss. Hätten wir die Infrastruktur eines bestehenden Teams, hätten wir darauf aufbauen können, aber wir haben gar nichts."

"Das ist eine vernünftige Entscheidung, aber keine leidenschaftliche." Gene Haas über den Einstieg 2016

Er fügt aber an, dass er die zusätzliche Zeit gut nutzen will: "Wir haben ein zusätzliches Jahr, um Equipment von anderen Teams zu besorgen, die es loswerden wollen. Vieles ist das A und O, das man nicht exakt so im Katalog kaufen kann, das aber notwendig für das Projekt ist. Alle diese kleinen Teile bringen es zum Funktionieren, und wir müssten uns für 2015 richtig ins Zeug legen. So gibt es uns die Möglichkeit, herauszufinden, was wir von anderen Teams anschaffen und was wir von Zulieferern kaufen können. Das ist eine vernünftige Entscheidung, aber keine leidenschaftliche."