• 10.03.2017 11:06

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Haas-Kuriosum: Die Bremse bremst nur Grosjean

Die vermeintlichen Bremsprobleme im Formel-1-Auto von Hass nerven Romain Grosjean weiterhin: Der neue Teamkollege spürt nichts von Mängeln

(Motorsport-Total.com) - Haas möchte nach einem starken Debütjahr 2016 in der neuen Formel-1-Saison weiter vorn angreifen. Die Amerikaner haben sich "mindestens Platz sieben" in der Konstrukteursmeisterschaft zum Ziel gesetzt. Auf dem Weg dorthin sieht Stammpilot Romain Grosjean noch immer einen großen Stolperstein. Aus Sicht des Franzosen hat man das hartnäckige Bremsproblem auf dem Vorjahr immer noch nicht endgültig im Griff.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean fühlt sich beim Verzögern seines Autos unwohl Zoom

Derzeit behilft man sich mit einer Zwischenlösung, die Partner Brembo für Haas bereitgestellt hat. "Ich will nicht ins Detail gehen, aber ich mag es nicht", will Grosjean von einer Verbesserung der Situation nicht viel wissen. "Ich kann es kaum erwarten, wenn wir endlich wieder anderes Material verwenden." Das Team war in der vergangenen Saison probehalber zu Produkten von Carbon Industries gewechselt, was dem Franzosen ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

"Das wäre die Lösung", meint er. Mit seinem Wunsch wird er sich womöglich aber nicht durchsetzen können. Die Brembo-Anlagen funktionieren beispielsweise im Ferrari bestens. Also gibt man dem Zulieferer weitere Chancen, bevor der Wechsel zur Konkurrenz ernsthaft in Betracht gezogen wird. "Es sind schon neue Dinge in der Pipeline, aber es braucht noch etwas Zeit", sagt Teamchef Günther Steiner. "Wir haben eine Übergangslösung, die sicherlich nicht optimal ist, aber zumindest die Sicherheit gewährleistet."

"Nach den ersten Rennen bekommen wir hoffentlich eine endgültige Lösung", erklärt der Südtiroler und stellt eine Verbesserung ab dem Grand Prix von Bahrain in Aussicht. Steiner wundert sich unterdessen über die anhaltenden Probleme von Grosjean. "Kevin hatte keinerlei Probleme mit den Bremsen", sagt er über das Feedback von Neuzugang Kevin Magnussen. "In der ersten Woche hatte ich mal einen Dreher. Da waren aber eher die Einstellungen das Problem und nicht das Material", so der Däne.


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"Es kann sein, dass es Probleme gab. Aus meiner Sicht sind die aber bereits behoben", sagt Magnussen. Auf die Frage, warum Grosjean derart viele Probleme mit der Anlage habe, nimmt sich der Ex-Renault-Pilot lange Zeit zum Nachdenken. Dann sagt er: "Wir haben verschiedene Vorlieben bezüglich der Balance. Er hat mit Untersteuern mehr Probleme als ich. Vieles liegt oftmals auch am Fahrstil."