Günther Steiner: Was Mick Schumacher von Niki Lauda lernen kann

Haas-Teamchef Günther Steiner spricht über Parallelen zwischen Mick und Michael Schumacher und einen guten Rat von seinem Ex-Boss Niki Lauda

(Motorsport-Total.com) - 2002, als Michael Schumacher gerade seinen fünften WM-Titel gewann, war Günther Steiner Managing Director des Jaguar-Teams in der Formel 1. "Ich kannte Michael, aber nur vom Hallo sagen", erinnert sich der heutige Haas-Teamchef. Aus "Presse und Fernsehen" habe er aber mitbekommen, dass Schumacher "ein harter Arbeiter war".

Titel-Bild zur News: Mick und Michael Schumacher (Fotomontage)

Viele Fans sehen Ähnlichkeiten zwischen Mick und Michael Schumacher Zoom

"Schumi" sei der Superstar der damaligen Zeit gewesen, "und deswegen hatte ich eigentlich keine große Beziehung", sagt Steiner in einem ausführlichen Video-Interview, das am Freitag um 17:00 Uhr auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de veröffentlicht wird.

Allerdings war Schumacher "ziemlich gut mit Niki", und Lauda war damals Chef von Steiner bei Jaguar. "Deswegen haben wir manchmal ein bisschen gequatscht, wenn man sich getroffen hat, wenn man sich über den Weg gelaufen ist. Aber nicht so, dass ich eine Beziehung hatte zu ihm. Leider nicht!"

Jetzt ist Steiner Chef von Mick Schumacher bei Haas - und erkennt Parallelen zwischen Vater und Sohn: "Wir haben ein paar Leute von Ferrari dabei bei uns, die haben schon mit Michael gearbeitet. [...] Die kannten Michael sehr gut. Die waren sehr emotional, als Mick zu uns kam."

"Die erklären mir dann schon, wie Michael gearbeitet hat. Und ich glaube, Mick ist sehr ähnlich. Er arbeitet hart, er will alles wissen, er will lernen, er will einfach besser werden. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute."


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Dass für Schumacher jun. die Bäume 2021 nicht in den Himmel wachsen werden, trotz seiner harten Arbeit, liegt jedoch auf der Hand. Schon der gelegentliche Q2-Einzug und dann und wann ein WM-Punkt wäre ein großer Erfolg für das Haas-Team, das für 2021 angekündigt hat, keinerlei technische Weiterentwicklung am VF-21 zu betreiben.

"Das muss man eben auch lernen: Es scheint nicht immer die Sonne in einem Sport wie der Formel 1. In keinem Sport", sagt Steiner. "Wenn man harte, schwierige Tage hinter sich hat, hat man was gelernt. Vom Verlieren lernt man ja auch viel."

"Hat auch Niki Lauda schon gesagt: Am meisten hat er gelernt, als er verloren hat, nicht als er gewonnen hat. Wenn du gewinnst, brauchst du nichts mehr lernen."

Was Schumacher ebenfalls von seinem Vater lernen kann, ist eine gewisse Lockerheit im Umgang mit den Medien. In Interviews wirkt der 22-Jährige zwar immer höflich, aber manchmal etwas angestrengt. Das war bei Michael am Beginn seiner großen Karriere nicht anders - ist aber für einen so jungen Rennfahrer wie Mick nicht ungewöhnlich.

Günther Steiner, Niki Lauda

Günther Steiner und Niki Lauda waren 2002 die Chefs des Jaguar-Teams Zoom

Steiner grinst: "Das wird mit der Zeit kommen. In meiner Gegenwart wird das schon passieren, dass er ein bisschen entkrampft! Ich bin ja ziemlich entspannt den Leuten und Journalisten gegenüber. Er ist jung und will keine Fehler machen. Und es ist besser so zu sein als Fehler zu machen und sich dann entschuldigen zu müssen und zurechtreden."

Steiner würde für Schumachers Auftreten auch nicht die Formulierung "verkrampft" wählen: "Er ist ein bisschen vorsichtig, würde ich sagen, nicht verkrampft. Das verstehe ich. Aber das wird sich lösen. Das ist eine normale Entwicklung von jungen Leuten."

Das ganze Interview mit Günther Steiner über Netflix, "Bad Boy" Nikita Masepin und die russischen Farben am Haas-Boliden wird am Freitag, 19. März, als Videopremiere auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de veröffentlicht. (Kanal jetzt abonnieren und Glocke aktivieren, um die Premiere nicht zu verpassen!)