Großer Preis von Spanien: BAR-Honda-Vorschau
In den letzten drei Rennen konnte das BAR-Honda-Team Punkte einfahren, in Spanien möchte man weitere Erfolge erringen
(Motorsport-Total.com) - Sechs Punkte aus vier Rennen, das ist die derzeitige Ausbeute des BAR-Honda-Teams und damit der erfolgreichste Saisonstarten des englischen Teams. In Spanien möchte man den Aufwärtstrend weiter fortsetzen, zumal Jacques Villeneuve 2001 den ersten Podestplatz in Barcelona holte.

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Jenson Button möchte in Spanien zum dritten Mal 2003 punkten
Als Vorbereitung testete das Team drei Tage lang auf dem italienischen Kurs in Mugello. Auch die Beseitigung der Zuverlässigkeitsprobleme stand auf dem Arbeitsprogramm. "Ich war extrem enttäuscht, dass ich Imola aufgeben musste", so Jacques Villeneuve. "Wir haben seit Beginn der Saison zu viele mechanische Defekte gehabt, anstatt so viele Punkte wie möglich zu holen. Ich war zuversichtlich, dass wir in Imola bei der Musik dabei sind, daher war es frustrierend wieder ohne Punkte abzureisen."
Villeneuve: "Wir haben zu viele mechanische Defekte gehabt"
"Ich konnte in Mugello viel fahren, dennoch haben mechanische Defekte unsere Fortschritte abermals behindert", fuhr er fort. "Das Team arbeitet extrem hart, und ich hoffe, dass wir in der Lage sind, beim nächsten Rennen ein gutes Resultat zu erzielen. In der Vergangenheit hatten wir in Barcelona gute Rennen."
Der Circuit de Catalunya dürfte jedem Fahrer bestens vertraut sein, ist es doch die Strecke, auf der am meisten getestet wird. "Wir haben viel in Barcelona getestet, und manchmal wird es etwas langweilig immer auf der gleichen Strecke zu testen", erklärte Villeneuve. Dennoch besitze die Strecke "ein paar aufregende Hochgeschwindigkeitskurven. Auch wenn es nicht viele Überholmöglichkeiten gibt, so ist es eine harte Strecke, die für ein interessantes Rennen sorgen sollte."
Button: Besondere Erinnerungen an Barcelona
Teamkollege Jenson Button verbindet ganz besondere Erinnerungen mit der spanischen Strecke: "Barcelona wird für mich immer eine großartige Erinnerung darstellen, weil ich mir hier mein erstes Formel-1-Cockpit sicherte", so Button. "Wir alle kennen die Strecke gut, weil es eine beliebte Teststrecke ist. Sie ist aber auch körperlich anstrengend. Die lang gezogenen Kurven fordern den Körper."
"Die Stadt ist großartig, aber wir werden sie am Rennwochenende nur selten zu Gesicht bekommen", schwärmt der Brite von der nah an der Strecke gelegenen Stadt Barcelona. "Wir müssen bis zu den Wintertests warten, um alle Restaurants auszuprobieren."
"Die Strecke ist eine gute Mixtur aus mittelschnellen und schnellen Kurven, die mit langen Geraden verbunden sind", erklärte der 23-Jährige. "Aerodynamische Effizienz ist hier gefragt, weil das Auto perfekt ausbalanciert sein muss um eine saubere Runden fahren zu können."
"Ich hatte im letzten Jahr kein gutes Ergebnis in Barcelona. Ich qualifizierte mich als Sechster, aber wir fanden nie eine adäquate Balance, daher hatte ich in den schnellen Kurven ein Untersteuern und ein Übersteuern in allen anderen Teilen der Strecke", erinnerte sich Button. "Ein Hydraulikproblem stoppte mich vor dem Ende des Rennens. In diesem Jahr möchte ich unser Punktekonto weiter erhöhen, wenn es geht aber mit einer besseren Platzierung."
Richards: "Wir möchten beide Autos in den Punkten haben"
Teamchef David Richards hofft für das Spanien-Wochenende auf eine weitere Verbesserung der Teamleistung: "Ich bin zufrieden, dass wir regelmäßig Punkte holen konnten, aber wir können noch bessere Positionen einfahren", ist sich der Brite sicher. "Wir möchten beide Autos in den Punkten haben, und wir sind mehr als nur in der Lage dazu. Wir haben für das Auto und den Motor weitere Verbesserungen für dieses Wochenende am Start."
"Barcelona ist oftmals ein hartes Rennen, aber das Team hat sich hier in der Vergangenheit gut geschlagen, und die Testfahrten verliefen ebenfalls positiv. Ich hoffe auf ein gutes Ergebnis", so Richard. "Wir haben in den vergangenen zwölf Monaten fantastische Fortschritte erzielt. Die Aufgabe ist es nun, diesen Trend fortzusetzen und unsere Leistungsfähigkeit zu verbessern."
Für BAR-Hondas Technischen Direktor Geoffrey Willis hat sich die Aufgabe des Teams nicht geändert: "Auch wenn es enttäuschend war, dass wir nicht beide Auto in Imola in die Punkte brachten, so sind wir dennoch zufrieden, dass wir in den drei letzten Rennen Punkte holen konnten. Unser Ziel bleibt gleich: Beide Fahrer in den Punkten ins Ziel bringen", stellte er klar.
"Der BAR-Honda 005 hat in den vergangenen Testfahrten in Barcelona gut funktioniert, und wir werden einige aerodynamische Entwicklungen einführen. Das Auto muss wegen der langen Hochgeschwindigkeitskurven eine gute aerodynamische Effizienz besitzen", weiß der ehemalige Williams-Designer.
"Wir werden härtere Reifen als in den vergangenen Rennen fahren, weil es die Kurvengeschwindigkeiten und die Beschaffenheit der Strecke so fordern", erklärte Willis weiter. "Wir haben viele Reifentests abgespult, und der Reifenkampf wird hier interessant werden."
Auch Shuhei Nakamoto, Chefingenieur von Honda Racing Development, blickt mit Zuversicht auf das kommende Rennen: "Es war ermutigend, dass wir in San Marino zum dritten Mal in Folge punkten konnten", so der Japaner. "Wir hatten in den vergangenen Jahren einige gute Resultate auf dem Circuit de Catalunya, und ich blicke positiv auf das kommende Wochenende."

