• 17.04.2008 13:46

  • von Sylt/Reid/Nimmervoll

Großbritannien: Fußball klar vor der Formel 1

Fußball, Cricket und Rugby sind den britischen TV-Stationen im Moment deutlich mehr wert als die Rechte für die Formel-1-Weltmeisterschaft

(Motorsport-Total.com) - Geld hat Bernie Ecclestone schon genug, aber wenn seine Formel 1 in irgendeinem Ranking mal nicht an erster Stelle auftaucht, dann kratzt das immer an seinem Ego. So dürfte ihm die neue Liste der Sport-TV-Deals in Großbritannien nicht allzu gut gefallen, die das Kommunikationsbüro der britischen Regierung dieser Tage veröffentlicht hat.

Titel-Bild zur News: Lewis-Hamilton-Fans

Trotz der Hamilton-Mania liegen die Formel-1-Rechte auf der Insel hinter Fußball

Der Bericht bringt zutage, dass für die Formel-1-Rechte weniger bezahlt wird als beispielsweise für die Cricketliga, das Sechsnationenturnier im Rugby und vor allem die Fußball-Premier-League. Die Königsklasse des Motorsports scheint in dem Ranking hingegen nur an zehnter und letzter Stelle auf - was weniger überraschend ist, als es auf den ersten Blick aussehen mag.#w1#

Für die Premier-League-Rechte legen die Sender 'Sky' und 'Setanta' gemeinsam 833 Millionen Euro auf den Tisch - sechsmal so viel wie der zweitgrößte Deal, nämlich dem für die Fußball-WM. Fußball macht somit 85 Prozent der größten zehn Sportrechtedeals in Großbritannien aus, während der Formel-1-Anteil vernichtend gering ist.

Der neue Formel-1-TV-Deal, den Ecclestone für 2009 und die Folgejahre mit der 'BBC' ausgehandelt hat, soll 44 Millionen Euro schwer sein. 'ITV' bezahlte bisher geschätzte 36 Millionen Euro. Zum Vergleich: Cricket ist den Briten 65 Millionen Euro wert, das Rugby-Sechsnationenturnier immerhin noch 50 - jeweils mehr als die Formel 1.

Interessant ist auch, dass Cricket seinen Wert in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht hat, während die Formel 1 nur auf das Doppelte angewachsen ist. Das mag am global gesehen stagnierenden Wachstum liegen: 2007 sahen insgesamt 597 Millionen Unique-Viewers, also tatsächliche Personen, die Formel-1-Rennen - nur um 1,5 Prozent mehr als im Jahr davor...