Grosjean: Mit altem Haas-Paket schneller als Magnussen

Warum Romain Grosjean dank des alten Haas-Heckflügels deutlich vor seinem Teamkollegen Fünfter wurde, man das Update aber noch nicht abschreibt

(Motorsport-Total.com) - Im Schatten von Racing Point gelang auch Haas in Spa-Francorchamps (Formel 1 2018 live im Ticker) ein starkes Qualifying: Während Romain Grosjean (+3,943) knapp hinter Sergio Perez starker Fünfter wurde, kam Teamkollege Kevin Magnussen (+6,754) auf Platz neun und startet damit unmittelbar hinter dem Red-Bull-Duo. Interessant: Grosjean verkürzte im Qualifying-Duell mit dem alten Aerodynamikpaket auf 4:6, während sein dänischer Teamkollege den neuen Heckflügel einsetzte.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean, Kevin Magnussen

Grosjean hatte im Haas-Aerodynamikpoker das bessere Händchen Zoom

"Wir haben nach dem dritten Freien Training einen Vergleich gemacht und mussten eine Entscheidung treffen", erklärt Grosjean. "Ich habe den alten Heckflügel bevorzugt, weil wir damit mehr Erfahrung hatten als mit dem neuen. Er gibt mir mehr Vertrauen, und die Entscheidung scheint sich ausgezahlt zu haben. Wir hatten einfach nicht genug Zeit, um das neue Paket zu verstehen."

Doch nicht nur Grosjean, sondern auch Magnussen fühlte sich am Samstagmorgen deutlich wohler im Auto als am Vortag, weshalb er sich dazu entschloss, dem neuen Flügel treu zu bleiben. "Wir sahen uns zu einem direkten Vergleich gezwungen, also bin ich beim neuen Paket geblieben", erklärt der Däne.

Magnussen verteidigt neuen Heckflügel

Und ist das alte Paket nun tatsächlich besser, wie einen das Ergebnis glauben macht? "Das wäre ein sehr einfacher Schluss", sagt Magnussen. "Aber wir kennen das alte Paket sehr gut, und wenn man etwas Neues einsetzt, das nicht auf Anhieb besser ist, dann ist es der einfache Weg, es wieder wegzugeben. Ich glaube, dass wir mehr aus dem Paket herausholen werden, aber wir müssen es zum Arbeiten bringen."

Laut Teamchef Günther Steiner ist das neue Paket so oder so keine halbe Sekunde wert, aber nur über eine geteilte Strategie kann man wirkliche Aufschlüsse erhalten: "Wir wollten einfach sicherstellen, dass wir nicht in die falsche Richtung gehen."

Hätten die beiden Racing-Point-Piloten Esteban Ocon und Perez am Ende nicht zugeschlagen und ihre Boliden in die zweite Reihe geschoben, dann wäre Haas-Pilot Grosjean in Spa der Sensationsmann des Qualifying gewesen. "Als ich über die Linie fuhr, hatte ich keine Ahnung, wo ich stehe, denn in Budapest waren wir so langsam", erklärt er. "Mein Ingenieur meinte dann, dass die Runde wirklich gut war und ich Dritter sei. Wir sind dann noch zurückgefallen."

Haas nimmt Renault ins Visier

Doch was ist nun im Rennen möglich? "Die Force India vor mir haben einen enormen Topspeed", sagt Grosjean, der sich nicht an den neuen Teamnamen Racing Point gewöhnen will. "Sie sind aber recht langsam in den Kurven. Wenn ich also bis zur letzten Kurve den Windschatten nutzen kann und dann auf der Geraden DRS nutzen kann, dann könnte uns das helfen. Außerdem könnten sie Reifenprobleme bekommen."

Racing Point ist aber in der Konstrukteurs-WM nicht der direkte Gegner von Haas, denn die Mannschaft aus Silverstone hat durch die Umbenennung alle Punkte verloren. Stattdessen hat man längst das auf Platz vier liegende Renault-Team ins Visier genommen, das 16 Punkte Vorsprung hat, aber mit Carlos Sainz und Nico Hülkenberg nur von den Plätzen 14 und 20 ins Rennen gehen. "Es hat mich überrascht, dass Sainz schon in Q1 weg war", meint Grosjean. "Hülkenberg (Gridstrafe; Anm. d. Red.) war schnell, aber das ist eine gute Gelegenheit. Ich hoffe, dass wir sie nutzen können."

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