Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Grosjean: "Fernando ist eine große Hilfe"
Renault-Pilot Romain Grosjean im Interview über seinen Einstand in Valencia, die Hausaufgaben vor Spa und den Vergleich zwischen GP2 und Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Nach dem schwierigen Stadtkurs von Valencia sieht sich Formel-1-Neuling Romain Grosjean in Belgien der Rennstrecke von Spa-Francorchamps gegenüber. Auf der Ardennenachterbahn erhofft sich der französische Renault-Pilot weitere Fortschritte und möchte sich verbessern, Im Interview spricht der Youngster über seine ersten Eindrücke und die Hilfestellung durch Fernando Alonso.

© xpb.cc
Romain Grosjean bestreitet in Spa sein zweites Rennen für das Renault-Team
Frage: "Romain, welche Gedanken gehen dir angesichts dieser schwierigen Rennstrecke durch den Kopf? Du absolviert hier in Spa erst dein zweites Formel-1-Rennen..."
Romain Grosjean: "Es wird sehr interessant werden, den Unterschied zwischen einem Formel-1-Auto und einem GP2-Rennwagen zu sehen. Ich habe noch immer das Ziel, zu lernen. Ich denke, es gibt noch einige Lektionen, die ich lernen muss. Fernando ist diesbezüglich eine große Hilfe für mich. Ich versuche mich zu verbessern. Wenn ich sehe, was er macht, kann ich mich ebenfalls steigern."#w1#
Überholmanöver in der Boxengasse
Frage: "Was denkst du über deinen ersten Grand Prix? Gab es irgendwelche Überraschungen für dich?"
Grosjean: "Es war unheimlich heiß (lacht; Anm. d. Red.). Nein, es war ein sehr schönes Rennen. Das Ziel war, den Grand Prix zu beenden und dabei so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln. In diesem Fall ist uns das sehr gut gelungen. Mir sind einige Dinge am Auto aufgefallen, die ich vor dem Rennen noch nicht bemerkt hatte."
"Wir wissen nun also etwas besser darüber Bescheid, woran wir arbeiten können. Das alles war sehr interessant für mich: Der Start, sämtliche Abläufe, das Prozedere bei den Boxenstopps und nicht zuletzt auch die Rennlänge. Für mich war das alles recht neu. Es gibt noch einiges zu tun, aber es war schon einmal klasse, das Ziel zu sehen und ein paar Erfahrungen zu machen."
Frage: "Es gab eine ungewöhnliche Situation in der Boxengasse, als Luca Badoer dir Platz gemacht hat. Hast du so etwas schon einmal erlebt? Was hast du dir in diesem Augenblick gedacht?"
Grosjean: "Auch in der Boxengasse herrscht ein Wettbewerb. Ich habe dabei einen Platz gewonnen und das war gut so. Das war zwar ein ungewöhnlicher Augenblick, aber auch nicht viel anders als das, was ich aus der GP2 gewohnt war. Wir waren eben im Zweikampf und letztendlich habe ich diese Position eben gewonnen. Das hat meinem Rennen unwahrscheinlich geholfen."
Frage: "Wie hast du dich nun auf dieses Rennen vorbereitet? Welche Hausaufgaben hast du gemacht?"
Grosjean: "Meine Vorbereitung war nicht viel anders. Das Team hat mich vor Valencia großartig unterstützt und mir so viele Informationen wie möglich zukommen lassen. In Bezug auf Spa lief das genau gleich ab. Wir müssen dieses Wochenende so angehen, wie schon das Rennen in Valencia. Wir wollen uns in jeder Session verbessern und dann werden wir sehen, was am Ende des Wochenendes für uns drin ist."
Grosjean: Formel 1 und Bank-Job parallel
Frage: "Stimmt es, dass du noch immer in der Bank deines Vaters arbeitest?"
Grosjean: "Naja, es handelt sich nicht um die Bank meines Vaters. Aber ja, ich arbeite noch immer in einer Genfer Bank und bin dort am Dienstag vorstellig geworden. Das war mein einziger Tag in Genf und es war schön, wieder zurück zu sein in meinem früheren Leben. Alle haben sich darüber gefreut, mich zu sehen. Das war ein großartiger Augenblick."
Frage: "Du bist noch ein recht junger Fahrer und hast gerade erst dein Debüt gegeben. Was hältst du von Rubens Barrichellos Motivation, weiterhin Rennen zu fahren und Siege feiern zu wollen? Wirst du selbst in 15 Jahren noch immer motiviert sein, in der Formel 1 zu sein?"
Grosjean: "Ich denke, man kann unmöglich sagen, was man in 15 Jahren tun wird."
"Die Formel 1 ist aber sicherlich das Allerbeste auf dieser Welt für jeden Fahrer hier. Wir wollen logischerweise nicht weg. Das Beste, was Rubens tun konnte, war das Rennen am Sonntag zu gewinnen. Das zeigt doch, dass er noch immer schnell ist und dass es kein Problem mit dem Alter gibt."
Frage: "Kannst du die GP2 mit der Formel 1 vergleichen? Die Rennen der GP2 scheinen zuweilen recht chaotisch zu verlaufen, wohingegen es in der Formel 1 meistens eher ruhiger zugeht. Was denkst du darüber?"
Grosjean: "Ganz ehrlich: Ich war überrascht davon, wie schwierig es ist, in der Formel 1 hinter einem anderen Auto herzufahren. Keine Ahnung, woran das lag."
"Es ist mir nur aufgefallen, als ich im ersten Stint recht lange hinter Luca Badoer fuhr. Ich konnte einfach nicht näher als 0,8 Sekunden zu ihm aufschließen. Du verlierst einfach den Großteil deines Abtriebs und dein Auto läuft auf einmal viel schneller. Das macht dir das Leben recht schwer, wenn du hinter einem anderen Wagen hängst."
"Den Fahrzeugen liegt einfach ein unterschiedlicher Designansatz zugrunde. In der GP2 sind alle Autos gleich und der Bodeneffekt ist im Vergleich zur Aerodynamik recht groß. In der Formel 1 wird viel mehr Wert auf die Aerodynamik als auf den Bodeneffekt gelegt. Daher sind Zweikämpfe im Rennen und das Hinterherfahren nicht ganz so einfach."

