• 26.08.2009 12:51

  • von Stefan Ziegler

Renault: In Spa ist ein komplettes Auto gefragt

Fernando Alonso möchte in Belgien an seine jüngsten Leistungen anknüpfen, Romain Grosjean will weiter lernen: Renault visiert in Spa die Punkte an

(Motorsport-Total.com) - Nach zuletzt starken Auftritten am Nürburgring, in Ungarn und beim Stadtrennen von Valencia hat es Renault fest darauf abgesehen, auch beim Klassiker in Spa-Francorchamps eine gute Figur zu machen. Routinier Fernando Alonso liebt den belgischen Ardennenkurs und möchte wieder in die Punkte fahren, Teamkollege Romain Grosjean will dagegen in erster Linie Erfahrungen sammeln.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean klettert in Spa schon zum zweiten Mal für Renault ins Cockpit

"Spa ist eine sehr traditionsreiche Strecke und hat eine ganz besondere Atmosphäre", sagt Alonso. "Alle Piloten lieben es, dort Rennen zu fahren. Zudem stellt der Kurs die größte fahrerische Herausforderung des Jahres dar. Die Hochgeschwindigkeitskurven - allen voran Eau Rouge und Pouhon - sind einfach fantastisch. Es ist jedes Mal ein Riesenspaß, dort in einem Formel 1-Boliden unterwegs zu sein."#w1#

Grosjean ist gespannt auf die Eau Rouge

Die knapp sieben Kilometer lange Rennstrecke stellt allerdings hohe Anforderungen an Mensch und Material. "In Spa braucht man ein wirklich komplettes Auto, denn die Runden sind sehr lang", bestätigt Alonso. "Aus diesem Grund muss das Setup mit zahlreichen unterschiedlichen Bedingungen fertig werden. Der Kurs bietet schnelle und langsame Kurven und dazu lange Geraden", erläutert der ehemalige Weltmeister.

"Der Renault R29 war in den vergangenen Rennen sehr stark." Fernando Alonso

"Dort brauchen wir eine gute Höchstgeschwindigkeit um zu überholen oder Positionen zu verteidigen - das gilt besonders vor Les Combes", so der spanische Rennfahrer, der seinen jüngsten Aufwärtstrend in Spa unbedingt fortsetzen will. "Der Renault R29 war in den vergangenen Rennen sehr stark und ich denke, wir können auch in Spa schnell sein. Ich werde weiterhin alles geben", kündigt Alonso an.

Das hat sich auch Teamkollege Grosjean vorgenommen. Der Franzose bestreitet in Belgien erst sein zweites Formel-1-Rennen und ist noch immer schwer beeindruckt von seinem ersten Auftritt im Rennzirkus: "Ich habe jede Sekunde genossen", meint Grosjean. "Alles war neu für mich und ich musste schnell lernen. Ich bin froh, das Rennen beendet und wertvolle Erfahrung gesammelt zu haben."


Fotos: Renault, Großer Preis von Europa


"Mein Ziel fürs kommende Wochenende lautet, an diese Vorstellung anzuknüpfen, gut mit den Ingenieuren zusammenzuarbeiten und weitere Fortschritte zu erzielen", sagt der Youngster. "Spa zählt zu meinen absoluten Lieblingskursen und ich kenne den Kurs sehr gut. Spa zählt zu den traditionsreichsten Strecken auf der ganzen Welt. Im vergangenen Jahr gewann ich dort ein GP2-Rennen."

Renault in Spa wahrscheinlich ohne KERS

"Ich kann es kaum erwarten, die berühmte Eau Rouge im Formel-1-Auto zu durchfahren", meint Grosjean und fügt an: "Nach einem Stadtkurs zum Auftakt ist es schön, jetzt auf einem klassischen Kurs mit schnellen, flüssigen Kurven fahren zu können, um den Renault R29 besser kennenzulernen. Ich weiß, dass ich noch viel lernen muss, und werde die Dinge deshalb Schritt für Schritt angehen."

"Ich kann es kaum erwarten, die berühmte Eau Rouge zu durchfahren." Romain Grosjean

"Ich warte, wie ich mich nach den Freien Trainings fühle, und werde dann meine Ziele formulieren. Hinzu kommt, dass das Wetter in den Ardennen immer ein unberechenbarer Faktor ist. Es besteht immer die Chance, dass es regnet. Darauf müssen wir vorbereitet sein, um schnell auf jede sich bietende Möglichkeit im Rennen reagieren zu können", erläutert der Rennneuling abschließend.

"Bei Spa-Francorchamps handelt es sich um einen technisch anspruchsvollen Kurs mit einer Vielzahl verschiedener Anforderungen, sowohl in den hohen wie auch den niedrigen Geschwindigkeitsbereichen", ergänzt Renaults Technischer Direktor Bob Bell. "Wir verfügen nicht über den schnellsten Wagen im Feld. Das liegt daran, dass der R29 in praktisch allen Bereichen leichte Performance-Nachteile aufweist."

"Er hat nicht die eine Schwäche, die sich nur auf bestimmten Strecken auswirkt. Ich gehe deshalb von einem vergleichbaren Leistungsniveau aus, wie wir es bei unseren jüngsten Vorstellungen gezeigt haben", so Bell. "KERS werden wir in Spa wohl nicht einsetzen, vielleicht aber in Monza, wo wir uns einen wirklichen Vorteil von dem System versprechen", erklärt das Technikoberhaupt von Renault.