• 27.07.2013 18:42

Grosjean: "Das Rennen ist eine andere Geschichte"

Romain Grosjean ist mit seinem dritten Startplatz zufrieden, rechnet sich für das Rennen aber noch mehr aus - Neue Reifen eine positive Überraschung

(Motorsport-Total.com) - Vor drei Wochen auf dem Nürburgring fuhr Lotus-Pilot Romain Grosjean zum zweiten Mal in diesem Jahr aufs Podium. Auf dem Hungaroring, wo er im vergangenen Jahr ebenfalls aufs Treppchen klettern durfte, startet der Franzose am Sonntag von Platz drei, rechnet sich insgeheim aber noch ein bisschen mehr aus.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean rechnet sich für den Ungarn-Grand-Prix einiges aus Zoom

Im Nachgang zum Qualifying spricht Grosjean über die Zeitenjagd aus seiner Sicht, über die neuen Pirelli-Reifen, über seine Erwartungen für das Rennen und über seine Liebe zu Ungarn.

Frage: "Romain, im vergangenen Jahr standst du in Ungarn auf Startplatz zwei und kamst als Dritter ins Ziel. Jetzt bist du wieder in den Top 3. Die Strecke scheint dir zu liegen, oder?"
Romain Grosjean: "Ich weiß nicht, ich mag die Strecke, aber leider heißt das normalerweise nicht viel. Bis jetzt ist es ein gutes Wochenende für mich. Das Team leistet vollen Einsatz und meine letzte Runde war wirklich gut. Es hat nicht viel gefehlt und ich wäre noch ein bisschen weiter vorn gewesen, aber die Jungs ganz vorn waren wirklich schnell. Ich bin zufrieden. Das Rennen morgen wird sehr lang und heiß. Ich bin gespannt, wie wir abschneiden."


Fotos: Romain Grosjean, Großer Preis von Ungarn


Frage: "In den Freien Trainings sahen sowohl deine Longruns als auch deine Shortruns stark aus. Kannst du das bestätigen?"
Grosjean: "Ja, meine Longruns gestern waren gut. Mit dem weichen Reifen dürfte es aber schwierig werden, viele Runden zu fahren. Der Medium-Reifen allerdings funktionierte auf unserem Auto sehr gut. Es kann sein, dass sich das Bild etwas verändert, wenn die Temperaturen weiter in die Höhe gehen. Ich hoffe, dass es für mich morgen ähnlich läuft wie beim zurückliegenden Rennen, als ich einen langen ersten Stint fuhr. Das müssen wir aber abwarten"

Frage: "Du lachst so. Ist dieser dritte Startplatz schon ein Erfolg für dich oder willst du noch mehr?"
Grosjean: "Ich lache immer. Daher ist es schwierig, das zu deuten. Es läuft gut. Natürlich möchte man immer noch besser abschneiden. Das Qualifying war wirklich anstrengend, weil es im Auto sehr heiß wurde. Ich habe für diese Platzierung alles gegeben. Es ist schön, unter den Top 3 zu sein. Heute Vormittag war ich der Schnellste, doch uns war klar, dass es sehr eng zugehen würde. So kam es dann auch. Mit dem Abstand nach hinten bin ich zufrieden, doch das Rennen ist etwas anderes. Ich war überrascht, dass der Mercedes so schnell war, doch wir wissen, dass das Rennen eine andere Geschichte ist."

Frage: "Im vergangenen Jahr standst du in Ungarn auf dem Podest. Verleihen dir dieses Ergebnis und deine Leistungen in diesem Jahr eine gewisse Zuversicht, dass es morgen wieder klappen könnte?"
Grosjean: "Wie schon gesagt, bis jetzt läuft das Wochenende ganz gut und das Auto verhält sich toll. Die Hauptaufgabe bestand darin, die neuen Reifen zum Arbeiten zu kriegen. Ich muss sagen, im Vergleich zu vorher ist es kein Unterschied wie Tag und Nacht. Diese Erkenntnis war am Freitagvormittag eine positive Überraschung. Anschließend ging es darum, das Auto von Runde zu Runde zu verbessern. Das haben wir getan. Der Longrun gestern war gut. Wie das Rennen läuft, müssen wir abwarten. Ich gehe davon aus, dass wir verschiedene Strategien sehen werden und rechne damit, dass unser Auto dann am besten funktioniert, wenn wir freie Fahrt haben."

Neue Reifen nicht der Grund für Formanstieg

Frage: "Es sieht ganz so aus, als kämen dir die neuen Reifen eher
entgegen als deinem Teamkollegen Kimi Räikkönen. Siehst du das auch so?"
Grosjean: "Nein, das glaube ich nicht. Sowohl in Silverstone als auch auf dem Nürburgring waren wir sehr konkurrenzfähig, aber um ehrlich zu sein, habe ich das Gefühl für die Reifen, das ich im vergangenen Jahr hatte, noch nicht gefunden. Dass es bei mir zu Beginn der Saison Probleme mit dem Motor-Mapping gab, ist kein Geheimnis. Inzwischen wissen wir aber, was wir tun müssen, damit ich das Auto so fahren kann, wie ich mir das vorstelle. Das wird stetig besser und ich glaube nicht, dass die neuen Reifen in diesem Zusammenhang eine große Rolle spielen."

Frage: "In Deutschland sahen wir ein enges Rennen zwischen dir und Sebastian Vettel. Glaubst du, dass dir Lewis Hamilton morgen für eine mögliche Wiederholung dieses Szenarios im Weg stehen könnte?"
Grosjean: "Nun, er steht auf der Pole-Position und hat auf dem Papier sicher einen Vorteil beim Start. Dann wird es aber darauf ankommen, wie die Reifen reagieren, wie hoch der Verschleiß ist, wann die Leute an die Box kommen und wie die Strategie genau aussieht. Es ist bekannt, dass man auf dieser recht kurzen Strecke leicht im Verkehr steckenbleiben kann. Das war es, was mir im vergangenen Jahr im zweiten Stint den Sieg gekostet hat. Es liegt an uns und an mir, diesmal das Bestmögliche herauszuholen."

Frage: "Rechnest du damit, morgen einmal weniger an die Box zu kommen als die Konkurrenz?"
Grosjean: "Wie weit kann man planen? Ich weiß es nicht. Das hängt wirklich davon ab, wie das Rennen läuft. Ich glaube, der entscheidende Faktor wird sein, wie lange man mit dem ersten Reifensatz draußen bleiben kann ohne zu viel Zeit zu verlieren. Mein Rennstratege an der Boxenmauer wird mich mit all den Informationen versorgen, um mir die bestmögliche Chance zu geben."

Frage: "Dem Vernehmen nach soll es am Sonntag kurz vor dem Rennen eine Bekanntgabe geben, dass der Grand Prix von Ungarn bis zum Jahr 2021 im Kalender bleibt. Was hältst du davon?"
Grosjean: "Für das nächste Jahr habe ich geplant, im Anschluss an das Rennen noch ein bisschen Urlaub hier zu machen. Ich liebe die Stadt und die Gegend und wäre glücklich, wenn es so kommt."

Frage: "Die Teamchefs waren am Freitag geteilter Meinung als es darum ging, ob der Kalender noch mehr Rennen verträgt. Wie stehst du als Fahrer zu diesem Thema?"
Grosjean: "20 ist eine ganz gute Zahl. Ich hätte nichts gegen ein paar Testfahrten mehr, aber 20 Rennen sind in Ordnung."

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