Grosjean: Bremsbalance wird zum Schlüsselelement

Romain Grosjean weiß um die komplexen Fahrzeugeinstellungen, die sein Team in Monza bewerkstelligen muss - Doch auch er selbst muss bei 340 Km/h schrauben

(Motorsport-Total.com) - Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg in Monza wird laut Lotus-Pilot Romain Grosjean sein, die richtige Bremsbalance zu finden. Das sei ein Prozess, der sich über das gesamte Rennwochenende erstrecke: "Es hängt davon ab, ich welchen Kurven du möglicherweise Probleme hast. Also schauen wir, wie wir die Bremsbalance verändern. Wir wissen, welche Kurven voraussichtlich schwierig für uns werden und daran arbeiten wir dann", so der Franzose.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean kennt sich in Monza aus, auch wenn er vergangenes Jahr nicht fuhr Zoom

Eine besondere Eigenschaft Monzas ist, dass die wenigen Kurven und Schikanen des Kurses extrem unterschiedlich sind. Für Grosjean ist klar, welche beiden die geringste Ähnlichkeit aufweisen: "Die erste Schikane und die Parabolica", kommt es wie aus der Pistole geschossen. Die erste Rechts-Links-Kombination der Runde folgt direkt auf die Start- und Zielgerade, auf der die höchste Geschwindigkeit der Saison erreicht wird. Von gut 340 Km/h verlangsamen die Piloten um gute 250 Km/h, um heile durch die langsamste Schikane der Stecke zu kommen. Die Parabolica hingegen ist die schnellste Kurve und führt die Fahrer um 180 Grad im vierten Gang wieder auf Start/Ziel.

Aufgrund dieser gänzlich verschiedenen Fahreigenschaften, die die Kurven den Autos abverlangen, passt der Pilot die Bremsbalance während der Fahrt immer wieder manuell an: "Nicht vor jeder (Kurve; Anm. d. Red.), aber du kannst es schon zwei- oder dreimal pro Runde verstellen", erklärt Grosjean. Nichtsdestotrotz wird Lotus bis spätestens zum Rennen am Sonntag daran arbeiten, den besten Kompromiss zu finden: "Wir werden versuchen, das Auto zu optimieren und unser Bestes geben; dann werden wir sehen, wofür es reicht."

"Nicht vor jeder Kurve, aber du kannst es schon zwei- oder dreimal pro Runde verstellen." Romain Grosjean

Auch wolle Lotus aus den Fehlern in Spa lernen, wo das Auto nicht mit der Spitze mithalten konnte: "Wir haben etwas zu wenig Anpressdruck gehabt. Wir waren sehr stark auf der Geraden, das war klar. Aber wir wussten nicht so recht, worauf wir den Fokus legen sollten, weil unklar war, ob es nun regnen wird oder nicht", so der Franzose: "Wir wissen das nun für die Zukunft, also werden wir es hoffentlich beim nächsten Mal besser machen."

"Naja, ich werde wohl ein paar Runden mehr fahren zur Übung." Romain Grosjean

Im vergangenen Jahr musste Grosjean beim Großen Preis von Italien pausieren, nachdem er kurz zuvor für die heftige Startkollision in Belgien gesorgt hatte. Trotzdem kennt er sich bereits recht gut in Monza aus: "Naja, ich werde wohl ein paar Runden mehr fahren zur Übung, aber ich bin hier bereits vor zehn Jahren zum ersten Mal gefahren, also sollte ich eigentlich relativ schnell klarkommen hier." Einen Nachteil für das Rennen erwartet er somit nicht.