• 26.05.2012 18:40

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Grosjean: "Auf die erste Kurve kommt es an"

Seine hohen Erwartungen konnte der Lotus-Pilot in der Qualifikation nicht erfüllen, hat aber eine gute Ausgangsposition - Prost traut Grosjean einen Grand-Prix-Sieg zu

(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjean ist ein Vollblutrennfahrer. Und so klingt sein Fazit nach Platz fünf im Qualifying zum Großen Preis von Monaco am Samstagnachmittag eher nach Ehrgeiz als nach Vernunft. "Einerseits bin ich enttäuscht. Anderseits ist es mein erstes Formel-1-Qualifying auf dieser Strecke - und ich sollte damit zufrieden sein", meint der Franzose etwas halbherzig.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

16 Jahre nach Olivier Panis: Ist Romain Grosjean Frankreichs Erlöser?

Starten wird er wegen der Strafversetzung von Michael Schumacher von Rang vier. Grosjean rätselt: "Ich weiß nicht, warum ich so viel Zeit verloren habe. Nach Q1 dachte ich, dass die Pole-Position möglich wäre und habe mir gedacht, dass ich sie holen könnte", erklärt er. Immerhin meint der Lotus-Pilot: "Wir wissen, dass wir normalerweise im Rennen immer etwas schneller sind als im Qualifying."

Hinzu kommt, dass Grosjean nach einer früh gefahrenen starken Zeit im ersten Qualifikationsabschnitt wertvolles Gummi sparen konnte. "Die Reifensituation ist nicht schlecht. Ich habe noch einen Satz superweiche Reifen", bemerkt er und wittert einen arbeitsreichen Sonntag für seine Mannschaft. "Es wird ziemlich hart für die Ingenieure an der Boxenmauer. Die Strategie wird eine wichtige Rolle spielen", so die Prognose.

Laut Grosjean wird es auf die Anfangsphase ankommen: "Mit einem guten Start kann ich schnell einige Positionen nach vorne kommen. Mal sehen, wo wir nach der ersten Kurve sind." Alain Prost glaubt noch an seinen Landsmann, der der erste französische Sieger seit dem Triumph von Olivier Panis 1996 werden könnte. "Ich glaube, er hat eine Chance. Seine Stunde könnte schlagen, aber Monaco ist Monaco. Auch das Wetter ist ein Fragezeichen", gibt der vierfache Weltmeister zu bedenken.

Überhaupt ist Prost nicht davon überrascht, dass der amtierende GP2-Champion bei seiner zweiten Chance in der Formel 1 brilliert. "Er war immer sehr schnell, ein sehr schneller Fahrer. Mental hat er sich komplett verändert - er geht ganz anders an die Sache heran als vor zwei oder drei Jahren", erklärt Prost und will die Ergebnisse nicht als Sensation gelten lassen: "Das Auto ist gut. Eine große Überraschung ist es nicht."