• 27.09.2008 21:15

  • von Marco Helgert & Dieter Rencken

Glocks Singapur-Strategie

Nach dem erfreulichen Qualifying in Singapur heißt die Devise für den Toyota-Fahrer für das Rennen: Auf der Strecke bleiben und keinen Fehler machen

(Motorsport-Total.com) - In gewisser Weise ging Timo Glock an das Wochenende Singapur ähnlich heran wie an seinen Formel-1-Einstieg bei Toyota im Frühjahr: mit Ruhe. Die Strecke im Stadtstaat hielt ihre besonderen Überraschungen bereit. Vor allem die Bodenwellen sorgten für schmerzhafte Erfahrungen. Glock wollte es am zweiten Tag besser machen und sich an alles viel besser gewöhnen.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock weiß, dass man am Sonntag im Rennen fehlerfrei bleiben muss

"Ich blieb bei dem Setup, das ich schon das ganze Wochenende hatte, und versuchte einfach meinen Fahrstil etwas an das Auto anzupassen. Besonders über die Bodenwellen war es sehr schwierig", erklärte er. "Ich wollte einfach einen Rhythmus finden im Freien Training, das machte sich dann im Qualifying bezahlt. Nun müssen wir einen Weg finden, uns morgen aus allem Ärger rauszuhalten und die Chance nutzen."#w1#

Immerhin kann man Renault wichtige Punkte in der Konstrukteurswertung abnehmen. "Ich hoffe, dass ich von Fehlern verschont bleibe. Vielleicht kommen wir mit der Strategie noch einen oder zwei Plätze nach vorn. Aber ansonsten geht es darum, das Auto auf der Strecke zu halten und keine Fehler zu machen", fuhr er fort. "Das wird anstrengend. Es ist leicht, hier Fehler zu machen. Wenn man etwas neben die Ideallinie kommt, liegt dort der ganze Gummi und man endet in der Mauer."

Entscheidend wird im Rennen auch die Reifenfrage sein, schon im Qualifying war diese alles andere als eindeutig. "Ich begann mit dem weicheren Reifen, war schon schneller als vorher, bis ich auf einen Konkurrenten auflief", erklärt er. "Im zweiten Qualifying machte ich wieder einen Versuch auf dem weichen Reifen. Nach zwei Dritteln der Runde ließ der aber nach. Dann sind wir wieder auf den härteren Reifen und haben den Rest des Qualifyings damit bestritten."


Fotos: Timo Glock, Großer Preis von Singapur, Samstag


An die Bodenwellen hat er sich mittlerweile etwas gewöhnt. "Wenn man eine Strecke wir Valencia hat, wo es kaum Bodenwellen gab, dann erwartet man so etwas auch hier. Wir haben da wohl vergessen, dass es hier ja öffentliche Straßen sind. Daher ist es hier auch welliger", so Glock, der schon Schlimmeres erlebt hatte. "San Jose, das ChampCar-Rennen 2005 dort, war noch etwas welliger. Aber es ist schon vergleichbar."

Dennoch geht der positive Trend auch in Singapur weiter. Seit Saisonhalbzeit läuft es bei Glock immer besser. "Seit Lewis Hamilton erwartet man von einem Fahrer, der neu in die Formel 1 kommt, dass er die Weltmeisterschaft gewinnt oder zumindest darum kämpft. Das ist aber nicht möglich, bei Lewis hat das geklappt, er war zur richtigen Zeit im richtigen Team", so Glock. "Bei uns war klar, dass wir das nicht so machen können."

"Ich müsste mich im Team einleben. Mein Fahrstil war zu Beginn noch anders. Ich hatte ja auch einige Probleme", rekapitulierte er. "Ich musste das langsam angehen und mich Schritt für Schritt nach vorn arbeiten."